Lackendors.
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Pfanhaus ist keines vorhanden, dagegen hat der Excurrentvikar
ein Absteigequartier in einem der Gemeinde gehörigen Gebäude zunächst
der Kirche. Bis zuiu Jahr 1755 siand hier auf einer etwas erhöhten
Steiie eiu Schloß nebst Oekouomiegebäude, das den Freiherrn v. Jff-
linger Grancgg gehörte und von diesen im oben angegebenen Jahre an
die Gemeiude verkauft wurde. Die Geiueiude ließ das Schloß abbrechen
und erbaute auf dessen Stelle im Jahr 1840 das drcistockige an-
sehnliche Schulhaus mit einem Lehrzimmer, der Wohuung des Schul-
meisters und den Gelassen für den Gemeiuderath. Vicinalstraßen
bestehen nach Stetten, Rottweil, Villingen und Dunningen.
Mit gutem Trinkwasser, das 25 Pumpbrunnen liefern, ist der
Ort hinreichend versehen, überdieß fließt die rüstige Eschach zunächst
am Ort vorüber und treibt unterhalb desselbeu eine Mühle mit 3
Mahlgängen, einem Gerbgang, einem Oelgang und ciner Haufreibe,'
auch setzt sie einc Sägmühle in Bewegung. Die Markung ist nicht
reich an Quellen uud wird außer der Eschach nur noch von dem
Teufenbach berührt. Beide Gewässer treten östers aus und richten
durch Verschlammung der Wiesen nicht unbeträchtlichen Schaden an.
Ueber die Eschach führt eine steinerne Brücke und ein hölzerner Steg;
beide sind von der Gemeinde zu unterhalten.
Die im allgemeinen geordneteu und körperlich kräftigen Ein-
wohner, von dcnen gegenwärtig nur eine Person über 80 Jahre
alt ist, nähren sich von Feldbau und Viehzucht, während die Ge-
werbe sich nur auf die schon angeführten Mühlen, zwei Schildwirth-
schaften, worunter eine mit Bierbrauerei, einen Kramladen nnd einige
Handwerkcr beschräuken. Als Nebengewcrbe wird das Strohflechten
von etwa 10 Personen den Winter über getrieben. Die Permögens-
umstände der Einwohner sind im allgemeineu gut und auch die
ärmere Klasse, die nur ctwa 2 Morgen Feld besitzt, findet ihr Aus-
kommen, so daß gegenwärtig Niemand eincr Unterstützung von Sciten
der Gemeinde bedarf. Der vermöglichste Ortsbürger hat 122 Morgen
Feld und 29 Morgen Wald und die mittelbegüterte Klaffe 45
Morgen Feld und 8 Morgen Wald. Auf angrenzenden Markun-
gen besitzen die Ortsbürger im Ganzen ctwa 30 Morgen Güter
und 15 Morgen Wald.
Die im Verhältniß zur Einwohnerzahl ziemlich große, von Süd-
west nach Nordost in die Länge gedchnte Markung bildet ein welli-
ges, theilweise hügeliges Land, das von dem ziemlich tief eingefurchten
Eschach-Thale, von dem Teufeuthal und kleineren Thälchen, Rinnen
nnd Mulden vielfältig durchzogen wird. Der mittelsruchtbare, theils
schwere, theils leichthitzige, häufig steinige Boden besteht aus deu
Zersetzungsprodukten-des Muschelkalks, des Muschelkalkdolomits und
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Pfanhaus ist keines vorhanden, dagegen hat der Excurrentvikar
ein Absteigequartier in einem der Gemeinde gehörigen Gebäude zunächst
der Kirche. Bis zuiu Jahr 1755 siand hier auf einer etwas erhöhten
Steiie eiu Schloß nebst Oekouomiegebäude, das den Freiherrn v. Jff-
linger Grancgg gehörte und von diesen im oben angegebenen Jahre an
die Gemeiude verkauft wurde. Die Geiueiude ließ das Schloß abbrechen
und erbaute auf dessen Stelle im Jahr 1840 das drcistockige an-
sehnliche Schulhaus mit einem Lehrzimmer, der Wohuung des Schul-
meisters und den Gelassen für den Gemeiuderath. Vicinalstraßen
bestehen nach Stetten, Rottweil, Villingen und Dunningen.
Mit gutem Trinkwasser, das 25 Pumpbrunnen liefern, ist der
Ort hinreichend versehen, überdieß fließt die rüstige Eschach zunächst
am Ort vorüber und treibt unterhalb desselbeu eine Mühle mit 3
Mahlgängen, einem Gerbgang, einem Oelgang und ciner Haufreibe,'
auch setzt sie einc Sägmühle in Bewegung. Die Markung ist nicht
reich an Quellen uud wird außer der Eschach nur noch von dem
Teufenbach berührt. Beide Gewässer treten östers aus und richten
durch Verschlammung der Wiesen nicht unbeträchtlichen Schaden an.
Ueber die Eschach führt eine steinerne Brücke und ein hölzerner Steg;
beide sind von der Gemeinde zu unterhalten.
Die im allgemeinen geordneteu und körperlich kräftigen Ein-
wohner, von dcnen gegenwärtig nur eine Person über 80 Jahre
alt ist, nähren sich von Feldbau und Viehzucht, während die Ge-
werbe sich nur auf die schon angeführten Mühlen, zwei Schildwirth-
schaften, worunter eine mit Bierbrauerei, einen Kramladen nnd einige
Handwerkcr beschräuken. Als Nebengewcrbe wird das Strohflechten
von etwa 10 Personen den Winter über getrieben. Die Permögens-
umstände der Einwohner sind im allgemeineu gut und auch die
ärmere Klasse, die nur ctwa 2 Morgen Feld besitzt, findet ihr Aus-
kommen, so daß gegenwärtig Niemand eincr Unterstützung von Sciten
der Gemeinde bedarf. Der vermöglichste Ortsbürger hat 122 Morgen
Feld und 29 Morgen Wald und die mittelbegüterte Klaffe 45
Morgen Feld und 8 Morgen Wald. Auf angrenzenden Markun-
gen besitzen die Ortsbürger im Ganzen ctwa 30 Morgen Güter
und 15 Morgen Wald.
Die im Verhältniß zur Einwohnerzahl ziemlich große, von Süd-
west nach Nordost in die Länge gedchnte Markung bildet ein welli-
ges, theilweise hügeliges Land, das von dem ziemlich tief eingefurchten
Eschach-Thale, von dem Teufeuthal und kleineren Thälchen, Rinnen
nnd Mulden vielfältig durchzogen wird. Der mittelsruchtbare, theils
schwere, theils leichthitzige, häufig steinige Boden besteht aus deu
Zersetzungsprodukten-des Muschelkalks, des Muschelkalkdolomits und