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Paulus, Eduard [Editor]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Editor]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 56): Beschreibung des Oberamts Rottweil: mit drei Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts, einem Farbendruckbild und sechs Lithographien — Stuttgart, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.12698#0540
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516

Drisbeschrcilmng.

Tuttlingen gelegcne Güter am 1. Mai 1257 dem damals bestan-
denen hiesigen Johanniterhause übergeben habe. Ferner werden ge-
nannt: ein Peter von S. 1251, Rndolf von S. 1269, Heinrich
von S-, kaiserlicher Landvogt in Oberschwaben 1346 (Köhler 161).

Jm 12. Jahrhundert war hier zähringenscher Besitzi im I.
1140 treffen wir den Herzog Konrad von Zähringen auf der hie-
sigen Dingstätte vorsitzen (Stälin 2, 323). Um die Mitte des
13. Jahrhunderts werden die Gebr. Ritter Hugo, Heinrich nnd
Burkhard von Kirneck als hiesige Vögte ausgesührt, die den 3. Jan.
1265 von der Abtei zu Zürich (s. u.) eine 10 Jahre lang rück-
ständige Weizengült vollständig bezahlt erhielten, während zugleich
die Edeln von Lupfen den Schaden, welchen sie Schwenningern zu-
gcsügt hatten, ersetzten. Den 29. Juli 1303 gelobten die Grasen
Egen und sein Sohn Heinrich von Fürstenberg dem Ritter Johann von
Kirneck und dcm Rottweiler Bürger Konrad Bletz „zem Helfande"
wegen des Verkaufes von Dorf Schw., dem Kirchensatze, Leuten und
Gütern Gcwährschaft zu leisten, woraus Johann von Kirneck den Gc-
brüdern Konrad Aigelwart uud Richard, Aigelwarts von Falkenstein
sel. Söhnen und Johann Bertholds von Falkenstein sel. Sohne sein
Dorf Schwenningen und all seiu dortigcs Gut „machte", d. h. wohl
zu Lehen auftrug. Zum Danke dasür stifteten die genannten Herren
von Falkenstein um seines und seiner Vorderen Seelcnheiles willcn
den 5. Dec. 1359 im Kloster Wittichen ein Almosen und Seelen-
geräthe mit 10 Mltr. Vesen jährlicher Gült^) aus ihrem Laienzehen-
ten zu Schwenningen, welchcn sie dem Bruno von Kirneck abgekauft
hattcn, und welcher sich mit der „nicderen Kirche" Zehenten allda
theilte. Zwar quittirte den 9. Nov. 1381 Hanmann von Falken-
stein, Bertholds sel. Sohn, der Stadt Rottweil den Empfang von
1000 Pfd. Hllr. um Schwenningen das Dorf (Glatz Regg. 46),
allein in der Folge erscheint dasselbe doch wicder als fürstenbergisches
Lehen der Familie Falkenstein. Den 11. Juni 1392 belehnte Gr.
Heinrich von F. der Aeltcre, Landgraf in der Vaar, den Ritter

Obige Gült vou 10 Mltr. Vesen aus dem hiesigen Laienzehenten
wurde von dem Kl. Wittichen den 9 Dec. 1515. an Jos Münch von
Rosenberg überlassen und von dem letzteren den 1. Febr. 1546 an
Hsrzog Nlrich von Württemberg verkanft. Soust erscheinen im Besitzs
des Laienzehenten z. B. der Nottweiler Bürger Johanns der Girrer,
welchsr den 23. Okt. 1397 seinein Schwiegersohn Johann dem Herter
zn Rotenburg und seiner Tochter Agathe wegen 300 Pfd. Hllr. Heim-
sicner 20 Mltr. Besen jährlicher Gült aus seiuem hiesigen Laienzehnten
verpfändet; Margarethe von Jungingen zu Nadolsszell, welche den
4. Juli 1412 12 Mltr. Vesen von dem hiesigen Zehenten um 240 Pfd.
Hllr. an den Spital zu Ebingen verkauft ». s. w.
 
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