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Paulus, Eduard [Editor]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Editor]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 56): Beschreibung des Oberamts Rottweil: mit drei Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts, einem Farbendruckbild und sechs Lithographien — Stuttgart, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.12698#0552
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528

Drtsbcschreibung.

s. o.), die Obrigkeit, Kollatur und Kirchensatz, auch die Mannschaft
daselbst mit Frohn, Steuer, Dienst, Frevel, Strafen, Bußen, Rügungen,
da§ Umgeld, das Fischwasser von Lackcndorfer bis an Flötzlinger
Bahn, verschiedene Zinsen, Gülten, Zehentantheile, 6) über 200 zum
Schloß Granegg gehörige leibeigene Leute, ein Haus zu Rottweil
am Heiligkreuzort u. s. w. um 81,000 fl. käuflich überlassen wurden.

Uebrigens kam es wegen der Kollektation in den erkauften Orten
im I. 1685 zu Str?itigkeiten zwischen der Stadt und dem Ritter-
Kanton Neckarschwarzwald, welchcm Stetten einverleibt wurde, wäh-
rend Rottweil die hohe und niedere Gerichtsbarkeit hatte; dieselben
wurden den 18. März 1688 durch den Bischof Franz Johann von
Constanz zu Mörsburg dahin verglichen, daß der Reichsritterschaft in
Stetten und Nieder-Eschach nicht nur das Kollektationsrecht mit Zu-
gehör, sondern auch der selbsteigene Einzug der Steuern zustehen,
oas Simplum der Steuern in beidcn Orten wie seither 95 fl. be-
tragen, die Kollektation in den Schlössern Granegg und Frideck aber
samt dem Seihenhof und zugehörigen Gütcrn der Stadt Nottweil
verbleiben sollte.

Jn Betreff sremden geistlichen Besitzes ist zu erwähnen, daß
im I. 1354 das Franciskanerklostcr zu Villingen ein hiesiges Gut '
von. Mechthild der Stainmerin erwarb, im I. 1499 ein hiesigcr Hof
des Klosters Gengenbach genannt wird, sowie daß das Kl. Salem
im Beginn des 17. Jahrhunderts cinen Hof, Haus, Hofraithe, Gärten,
Baindt, Aecker, Hölzer, Felder u. s. w. allhier besaß, dicscn Besitz
sedoch den 8. Mai 1732 an das Kl. Rottenmünster verkaufte, welches
ihn als Erblehen hinausgab.

Ein hiesiger Pfarr-Rektor kommt schon im I. 1275 (s. ob.
S. 158), im I. 1499 ein hiesiger Kirchherr Jeorius Bock vor.
Jm I. 1447 wird Gr. Ludwig von Württemberg als präsentirend
genannt, wie denn auch der große Zehente schon altwürttembergisch wan
 
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