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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 56): Beschreibung des Oberamts Rottweil: mit drei Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts, einem Farbendruckbild und sechs Lithographien — Stuttgart, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.12698#0559
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VUiingcn.

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das Schloß, Scheuern, Stallungen, Backküchen und Thurm, mehren-
theils ringsum in Mauern umfangen, welches doch alles baufällig
und ohne Reparirung nicht zu bewohncn, zu 2000 fl., mit den zum
Schlosse gehörigen Gefällcn, dem kleinen Zehenten aus dem hiesigen
stählischen Hofgut, Fischenz, Gärten, Aeckern, Wiesen, Wäldern u. s. w.
zu 9766 fl. 24 kr. angeschlagen.

Der Ort war in alter Zeit Filial von Gößlingen (s. dieses),
da die dortige Pfarrei jedoch katholisch blieb, während in T. die
Reformation eingeführt wurde, später von Leidringen! seit 1711
waren ständige Pfarrverweser hier und im I. 1739 wurde eine
Pfarrei errichtet (Binder 456).

Das Kl. Rottenmünster wird im I. 1292, das Kl. Alpirs-
bach am Ende des 14. und im 15. Jahrhundert als hier begütert
genannt; den 25. August 1486 verglich sich der Rottweiler Schult-
heiß Hans Mäßlin mit dem Kloster dahin, daß er ihm in Zukunft
1 Mltr. Vesen und 2 Mltr. Haber aus dem hiesigen großen Zehenten
entrichten wolle. Der Spital in Rottweil kaufte im I. 1515 von
Peter Mäßlin zu Constanz den großen und kleinen Zehenten, schon
längere Zeit in dessen Familie als württembergisches Lehen, und noch
den 8. Mai 1845 wurde dic Armenfondspflege Rottweil von Würt-
temberg damit belehnt. Der sog. Lautenbachzehente allhier erschcint
im 16. Jahrhundcrt als von Lupfcn, im 17. als von Fürstenberg
zu Lehen rührend.

Zu der Gemeinde gehört:

b. D anne ckersh o f, beinahe eine Stunde vom Mutterort
am nordwestlichcn Endc der Markung gelegen.

Dillittgcn,

Gemeinde 11 l. Klasse mit 693 Einwohnern, worunter 3 Evangelische.
Kath. Pfarrei; die Evangelischen sind uach Rottweil eingepfarrt.
11/2 Stunden uord-nordwestlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Der große, sehr hübsche, etwas weitläufig angelegte Ort liegt
frei und gesund auf der Hochebene, westiich von dem nur Stunde
entfernten Neckarthale, in einer sanften Mulde gerade an dem Anfang
eines kurzen, aber schroff eingeschnittenen Seitenthälchens des Neckar-
thales. Durch den schönen Ort führt die Rottweil—Obcrndorfer
Landstraße, von der im Dorf selbst die Vicinalstraße nach Herren-
 
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