Notlwnl.
269-
Reds in gräsl. zollerischen Urkunden von den I. 1266 und 1282,
sowis im liber «ieeiinutionis oleri Oonstuntiensis von 1275 (S.
iVIonnm. ^ollsiun. I, 83. 92, vergl. Stälin 2, 780), und nach
dem Augsburger Stadtbuch von 1276 konnte ein Todtschlag mit
10 Pfd. Rottweilern oder mit 6 Psd. Augsburgern gebüßt werden,
was für die damalige weite Verbreitung der Rottweiler Münze zeugt.
Jm I. 1285 verpfändete K. Rudolf I. mit den Einkünften aus
dem hiesigen Schultheißenamt und anderem die hiesige Münze an den
Gr. Albrecht von Hohenberg (s. ob.), und in einer, die Neckarburg
betreffenden Urkunde vom I. 1361 (s. u.) ist noch vom Hinterlegen
von Geld bei der hiesigen Münze die Rede. Allein später ging
diese Münzstätte wieder ein, denn nach dem schwäbischen Münzverein
vom 20. Sept. 1423, an welchem sich unter andcren Reichsstädten
auch Rottweil betheiligte, war die Münzstätte für diese Stadt zu
Ulm (Stälin 3, 784). Jm Ansange des 16. Jahrhunderts aber
finden wir wieder Nachrichten von hiesigen Ausmünzungen: den
26. März 1506 beschloß der große Rath mit samt den Achtzehen
fürohin zu münzen, und den 5. Aug. 1507 wurde Albrecht Baumgart
von Cöln auf 5 Jahre zu einem Münzmeister angenommeu; auch
besitzt das Rottweiler Archiv noch verschiedene Münzstempel mit der
Jahreszahl 1506. Den 15. Febr. 1512 ertheilte denn auch der
Kaiser der Stadt in wiederruflicher Weise ein Privileg, goldene
und silberne Münzen zu schlagen, und zwar: 1) Reinisch sGold-)
Guldin, von dem Strich Nadel und Gehalt Korn Gewicht und Grad
wie unser und des Reichs Chursürsten am Rein, und dem Gebrech
sGepräge) auf der ainen Seiten ein kayserlicher Apfel oben mit
einem Creutz und der Umbschrist: Nuximiliunus kowunoruiu Im-
porutor und der andern Seiten ein Adler mit seinen ausgebraiten
Fluegen und der Umbschrift: Nonetn uurou oivitutis kotwilioneis,
und dann silberin Müntz nemlichen: 2) Dickhpfening, der 3 auf 1
Reinischen Guldin gcen, und dem Gebrech: auf der einen Seiten
ein Creutz und dcr Umbschrist: 8nlvs erux sanelu, und der andern
Seiten ein Adler mit seinen ausgebraiten Fluegen und der Umb-
schrift: Llonstu novu kotvvilisneis; desgl. 3) Pfening, der 4 auf
1 Gulden Reinisch, und) 4 Pfeniug der einer 4 Creutzer gelten, und
dann 5) Plappart, der 25 auf 1 Guldin laufen, nnt sampt 6) den
Viereru wie unser Stat Freiburg im Breisgewe müntzet, und 7)
Pfeuing, der 188 Hllr. aus 1 Gulden, und 8) Heller, der 2 aus
iPfening gehen. Ein Gehalt war für die stlberne Münze gar nicht vor-
geschrieben, sondern nur dieselbe so zu machen befohlen, daß der Kauf-
mann bestehe und der gemeine Mann nicht betrogen werde. — Es sind
269-
Reds in gräsl. zollerischen Urkunden von den I. 1266 und 1282,
sowis im liber «ieeiinutionis oleri Oonstuntiensis von 1275 (S.
iVIonnm. ^ollsiun. I, 83. 92, vergl. Stälin 2, 780), und nach
dem Augsburger Stadtbuch von 1276 konnte ein Todtschlag mit
10 Pfd. Rottweilern oder mit 6 Psd. Augsburgern gebüßt werden,
was für die damalige weite Verbreitung der Rottweiler Münze zeugt.
Jm I. 1285 verpfändete K. Rudolf I. mit den Einkünften aus
dem hiesigen Schultheißenamt und anderem die hiesige Münze an den
Gr. Albrecht von Hohenberg (s. ob.), und in einer, die Neckarburg
betreffenden Urkunde vom I. 1361 (s. u.) ist noch vom Hinterlegen
von Geld bei der hiesigen Münze die Rede. Allein später ging
diese Münzstätte wieder ein, denn nach dem schwäbischen Münzverein
vom 20. Sept. 1423, an welchem sich unter andcren Reichsstädten
auch Rottweil betheiligte, war die Münzstätte für diese Stadt zu
Ulm (Stälin 3, 784). Jm Ansange des 16. Jahrhunderts aber
finden wir wieder Nachrichten von hiesigen Ausmünzungen: den
26. März 1506 beschloß der große Rath mit samt den Achtzehen
fürohin zu münzen, und den 5. Aug. 1507 wurde Albrecht Baumgart
von Cöln auf 5 Jahre zu einem Münzmeister angenommeu; auch
besitzt das Rottweiler Archiv noch verschiedene Münzstempel mit der
Jahreszahl 1506. Den 15. Febr. 1512 ertheilte denn auch der
Kaiser der Stadt in wiederruflicher Weise ein Privileg, goldene
und silberne Münzen zu schlagen, und zwar: 1) Reinisch sGold-)
Guldin, von dem Strich Nadel und Gehalt Korn Gewicht und Grad
wie unser und des Reichs Chursürsten am Rein, und dem Gebrech
sGepräge) auf der ainen Seiten ein kayserlicher Apfel oben mit
einem Creutz und der Umbschrist: Nuximiliunus kowunoruiu Im-
porutor und der andern Seiten ein Adler mit seinen ausgebraiten
Fluegen und der Umbschrift: Nonetn uurou oivitutis kotwilioneis,
und dann silberin Müntz nemlichen: 2) Dickhpfening, der 3 auf 1
Reinischen Guldin gcen, und dem Gebrech: auf der einen Seiten
ein Creutz und dcr Umbschrist: 8nlvs erux sanelu, und der andern
Seiten ein Adler mit seinen ausgebraiten Fluegen und der Umb-
schrift: Llonstu novu kotvvilisneis; desgl. 3) Pfening, der 4 auf
1 Gulden Reinisch, und) 4 Pfeniug der einer 4 Creutzer gelten, und
dann 5) Plappart, der 25 auf 1 Guldin laufen, nnt sampt 6) den
Viereru wie unser Stat Freiburg im Breisgewe müntzet, und 7)
Pfeuing, der 188 Hllr. aus 1 Gulden, und 8) Heller, der 2 aus
iPfening gehen. Ein Gehalt war für die stlberne Münze gar nicht vor-
geschrieben, sondern nur dieselbe so zu machen befohlen, daß der Kauf-
mann bestehe und der gemeine Mann nicht betrogen werde. — Es sind