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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 5.1902

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Hula, Eduard: Dekaprotie und Eikosaprotie
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https://doi.org/10.11588/diglit.31257#0216

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20Ö

entstand. Dieser Irrthum wie auch die Auslassung von av]aX&aavxa ist ofFenbar
durch den dreimal wiederkehrenden Ausgang -aavxa veranlasst. Die Zeilenein-
theilung ist weiter nicht beachtet Z. 17 ff. Besonders charakteristisch aber sind
jene Stellen, wo der Abschreiber der Corpuscopie eine Verbesserung nicht gleich
zur Hand hatte wie Z. 22 AAFIANEZ, in dem das e’E der Inschrift gewahrt ist, während
vorher falsch [uxpatj ergänzt wird. Für die zahlreichen Schlimmbesserungen Belege
anzuführen ist überflüssig.

Daraus ergibt sich nun, dass Z. 12 ff. von der Lesung des Corpus ganz ab-
zusehen ist, mithin auch ev eviauxfi) sv't überflüssigerweise den Scharfsinn Menadiers
und Seecks 15) bemüht hat. Auch ßaatXsws ist ohne alle Gewähr, ja nicht einmal
ßaa[tX]i[x]rjV, wie Schuchhardt in den Ath. Mitth. ergänzt, ist sicher, wenigstens
stimmt es nicht zu seiner sonst so vorzüglichen Abschrift. Freilich komme ich
über diese negative Kritik nicht hinaus; welches Beiwort zu SExaTcpwxeuaavta
xfjV . . . xpäEtv zu finden sei, muss ich dahingestellt sein lassen. Hingegen dürfte
die Verbindung SexaTtpwxeustv xfjv TtpaEtv an sich nichts Auffallendes bieten. Brandis
hat an dem transitiven Gebrauch von oexaTtpcoTeüaaVTa, den Seeck hier annimmt,
wenn er erklärt „der die indictio eintrieb“, Anstoß genommen; mit Recht, denn
man kommt auch mit dem intransitiven aus, indem man TtpaE-V als inneres Object
fassen und erklären kann, „der in seiner Eigenschaft als Dekaprote die Tzp5£g.c, selbst
leistete oder deckte“, wozu man Verbindungen wie Ttpsaßsüsiv Scopeav vergleichen mag. 16)

Mit dem Nachweise einer Iteration wäre gegen die Annahme Seecks eine
feste Stütze gewonnen. Aber auch sonst sprechen manche Anzeichen gegen seine
Auffassung'.

Die Inschriften stellen die Dekaprotie oft in eine Reihe mit den dpxai, resp.
AstTOupycat. Beispielsweise besagt dasKtesiklespsephisma Z. 6ff. (nach meiner Lesung'):
sv ts odg STsXeaav dpyacE 7rpuTavscacg ypa|i|iaTscacg cspoaüvacg (sic) SeßaaTcov yupivaacapytacg
Tapiacc; TtapacpuZaxcacg sTtcpsXyjTScaci; SsxaTtpcoTscac? xaE ac? sTrocfjaavTO avaooasacv xaE
ETTcSoasacv oder die Inschrift der Koppscj bei Heberdey-Kalinka, Denkschr. Akad.
Wien XLV 1896 11 n. 35 Z. 4 ff. TtpuTavsjüaavra xaE Tapceüaa[vTa xac yupvajacapyjjaavTa
xaE Ü7T0cpuXa[xfjaaVTa Ajuxccov xaE cspaTsüaav[xa Acog ’0X]uji,7TC0u xac cspaTSÜaavfxa töjv
2Isß]aaTcov xaE Ssxa7rp(OTEÜ[aavTa Aa[i7Tp[fi)g xaE xag XocTtag apydi; [apEavta d7t]aaag.

Besonderes Gewicht hat Seeck S. 157 ff. auf die Inschriften aus Prusias gelegt:
„Hier erscheinen regelmäßig die folgenden drei Titel in verschiedener Reihenfolge

15) Ersterer Qua condicione Ephesii usi sint [Vielleicht Pa[po]x£pav Kpäjiv Paa[av]£t[a'cix]rjv. Zu si

etc. 100 Anm. 274, letzterer 1. c. 152. vgl. Meisterhans 3 49, 27. O. B.]

16) Z. B. Reisen im südw. Kleinasien I n. 35.
 
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