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Fig. 30 Plan der antiken Hafenanlage von Val. Catena.
und Orientierung drei getrennte Objecte unterscbeiden,
denen die drei großen Wasserversorgungsanlagen ent-
sprechen, über die Val Catena verfügt. Der erste
Baucomplex (Object I in Fig. 30) reichte vom innersten
Winkel der Bucht bis über den modernen Molo
hinaus; ein weiterer (Object 2), im mittleren Nord-
gestade gelegener, lässt als Hauptobject einen Rund-
bau erkennen, an den weitere Räume und eine Reihe
von Unterkellerungen anstoßen. Das meiste Baudetail
bietet indes die östlichst gelegene Villenanlage
(Object 3), für die sich folgende Vertheilung der
Räume und Zubauten ergibt: unmittelbar am Strande
Wohnräume, die im Westflügel des Gebäudes durch
lange Tonnengewölbe unterkellert waren; im Ost-
flügel gleichfalls Wohnräume, dann Corridore und
Badeanlagen, die sich seewärts nach Süden öffnen
und sich mit der Nordfront an die lange Fassade
eines höher gelegenen Cisternenhochbaues anlehnen.
Begleitet wird letzterer an der rückwärtigen Lang-
seite von einer Flucht von Wirtscliaftsräumen, denen
auch bemerkenswerte Reste einer antiken Wascliküche
zugehören.
Die antike Hafenanlage, wenngleich heute großen-
theils unter Wasser, ließ sich in allen wesentliclien
Theilen in unerwarteter Vollständigkeit wiederge-
winnen. Über einer von mächtigen Quadern gehaltenen
Quaianlage erliob sich mit einer mäßig hohen, vom
inneren Winkel des Hafenbeckens auf circa 200 m
verfolgbaren Futtermauer eine Terrasse, die die eben
bescliriebenen Baulichkeiten trug. In der Höhe des
zweiten Objectes, dessen Substructionen vorspringen,
schließt diese Riva mit einem annähernd halbkreis-
förmigen Hafenbassin ab, dem sich noch drei Piscinen
anreihen.
Auf dem der Bora ausgesetzten, für Wohnbauten
dalier weniger geeigneten Südgestade sind außer den
Ruinen der bedeutendsten Cisternenanlage von Val
Catena nur Reste von Wirtsciiaft.sobjecten erhalten.
Auch die Hafenanlagen sclieinen dementsprechend
im Gegensatze zu jenen des Nordufers mehr für den
Frachtenverkehr berechnet gewesen zu sein. Dafür
spricht der mäclitige, weit ausladende Molo, der
auch Schiffen mit größtem Tiefgange das Anlegen
gestattete und die durch eine künstliche Ausbuchtung
des Quais bewirkte Vergrößerung der Anlegefläche.
Der wie auf der Nordseite aus großen Quadern
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Fig. 30 Plan der antiken Hafenanlage von Val. Catena.
und Orientierung drei getrennte Objecte unterscbeiden,
denen die drei großen Wasserversorgungsanlagen ent-
sprechen, über die Val Catena verfügt. Der erste
Baucomplex (Object I in Fig. 30) reichte vom innersten
Winkel der Bucht bis über den modernen Molo
hinaus; ein weiterer (Object 2), im mittleren Nord-
gestade gelegener, lässt als Hauptobject einen Rund-
bau erkennen, an den weitere Räume und eine Reihe
von Unterkellerungen anstoßen. Das meiste Baudetail
bietet indes die östlichst gelegene Villenanlage
(Object 3), für die sich folgende Vertheilung der
Räume und Zubauten ergibt: unmittelbar am Strande
Wohnräume, die im Westflügel des Gebäudes durch
lange Tonnengewölbe unterkellert waren; im Ost-
flügel gleichfalls Wohnräume, dann Corridore und
Badeanlagen, die sich seewärts nach Süden öffnen
und sich mit der Nordfront an die lange Fassade
eines höher gelegenen Cisternenhochbaues anlehnen.
Begleitet wird letzterer an der rückwärtigen Lang-
seite von einer Flucht von Wirtscliaftsräumen, denen
auch bemerkenswerte Reste einer antiken Wascliküche
zugehören.
Die antike Hafenanlage, wenngleich heute großen-
theils unter Wasser, ließ sich in allen wesentliclien
Theilen in unerwarteter Vollständigkeit wiederge-
winnen. Über einer von mächtigen Quadern gehaltenen
Quaianlage erliob sich mit einer mäßig hohen, vom
inneren Winkel des Hafenbeckens auf circa 200 m
verfolgbaren Futtermauer eine Terrasse, die die eben
bescliriebenen Baulichkeiten trug. In der Höhe des
zweiten Objectes, dessen Substructionen vorspringen,
schließt diese Riva mit einem annähernd halbkreis-
förmigen Hafenbassin ab, dem sich noch drei Piscinen
anreihen.
Auf dem der Bora ausgesetzten, für Wohnbauten
dalier weniger geeigneten Südgestade sind außer den
Ruinen der bedeutendsten Cisternenanlage von Val
Catena nur Reste von Wirtsciiaft.sobjecten erhalten.
Auch die Hafenanlagen sclieinen dementsprechend
im Gegensatze zu jenen des Nordufers mehr für den
Frachtenverkehr berechnet gewesen zu sein. Dafür
spricht der mäclitige, weit ausladende Molo, der
auch Schiffen mit größtem Tiefgange das Anlegen
gestattete und die durch eine künstliche Ausbuchtung
des Quais bewirkte Vergrößerung der Anlegefläche.
Der wie auf der Nordseite aus großen Quadern