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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 15.1912

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Six, Jan: Altgriechische Gewebemuster und Webetechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.45420#0111

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Altgriechische Gewebemuster und Webetechnik

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licher als das Muster zu erkennen ist). Hübsch ist, daß der Mäander hier von einem
altgriechischen Motiv begleitet ist, das man ebenso bei den Frauenfiguren der
Akropolis47), wenngleich weniger häufig findet, dem laufenden Hund, im Bilde

links von dem Mäander,
schwer kenntlich. Eine far-
bige Abbildung eines Su-
mach-Kilim gibt Carl Hopf,
Die altpersischen Teppiche
Tafel VIII. Die Sileteppi-
che48), die fast doppelseitig
sind und auch häufigen
Mäander zeigen, kenne ich
nicht. Sie werden als eine
Abart der Sumachteppiche
genannt.
Da wir uns schon wie-
derholt auf die Kilims, die
älteste Gattung orientali-
scher Teppiche, berufen
konnten, scheint mir die
Frage auch hier wohl er-
ledigt. Nur muß ich noch
darauf hinweisen, wie ge-
eignet diese Arbeitsweise
besonders für Ränder und
Borten ist, ja wie sich diese
Art des Webens geradezu
aus der Fixierung der Kette
hat entwickeln können. Bei
einem guten Gewebe ist es


66: Sumach-Kilim (vergrößerter Ausschnitt).

notwendig, daß die Kettenfäden in gleichmäßigen Entfernungen voneinander fest-
gelegt werden, bevor der Einschlag durchgeführt wird. Wird also ein Draht, unter
Wahrung der Distanz, einmal um jeden Faden gewunden und dies in entgegenge-
setzter Richtung wiederholt, so erhält die Kette ihre Lage, die unverrückbar wird,

47) Lermann a. a. O. Taf. XVII und XVIII. orientalischen Teppichkunde S. 168 Abb. 106 u.
4S) Neugebauer und Orendi, Handbuch der S. 137.
 
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