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Premerstein, Anton von: Griechisch-Römisches aus Arkadien
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.45420#0234
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A. v. Premerstein, Griechisch-Römisches aus Arkadien
dem an dritter Stelle angeführten Grunde kommt endlich auch außer Betracht
die in den J. 378—380 von den Goten drohende Gefahr, anläßlich deren der Pro-
konsul von Achaia Theodoros durch Vorsorge für die Stadtbefestigungen sich
Verdienste erworben zu haben scheint (IG III 636, s. o.; vgl. IG IV 787 =Kaibel
n. 916); außerdem ist es damals, ebenso wie im J. 253, zu einem wirklichen Ein-
bruch und zur Abwehr der Feinde, wie sie das άντ’ αρετής voraussetzt, nicht ge-
kommen.
So erübrigt denn allein noch der Einfall der Westgoten unter Alarich,
welche alsbald nach Theodosius’ Tode im J. 395 ungehindert nach Griechenland
und über den Isthmos in den Peloponnes sich ergossen und hier eine der un-
befestigten Städte nach der anderen ausplünderten, Zosimos V 6, 4: πάντα λοιπόν
ήν αύτφ δίχα πόνου καί μάχης άλώσιμα των πόλεων σχεδόν άπασών διά την ασφάλειαν
ήν δ Ισθμός παρεϊχεν αύταΐς, ατείχιστων ούσών. So nahm Alarich Korinth und Argos
ein καί δσα ήν αύτής τε καί Λακεδαίμονος έν μέσφ χωρία. Die zeitgenössischen Ge-
dichte des Claudianus sind voll von Anspielungen auf diese Verheerungen im
Peloponnes, namentlich auch in ganz Arkadien (de bello Goth. 191 f.; 575 f.;
de IV cons. Honorii 467 ff.; in Rufinum II 189!.). Daß insbesondere auch das an
der Heerstraße zwischen Argos und Lakedaimon gelegene Tegea den Stößen
der Feinde ausgesetzt war, deutet der Dichter in einer dem Stilicho in den
Mund gelegten Rede an (de bello Goth. 576): non hic Tegeen Argosque tuemur.
In diese Situation fügt sich nun die allem Anschein nach erfolgreiche Ver-
teidigung Tegeas durch seinen vornehmen Schirmherrn Rufus und die zum
Dank für dessen persönlich bewährte Tapferkeit vom βασιλεύς, d. h. von
Arcadius, bewilligte Errichtung seines Standbildes durch den Rat von Tegea
ungezwungen ein.
Prag, im Juni 1912.
ANTON v. PREMERSTEIN
A. v. Premerstein, Griechisch-Römisches aus Arkadien
dem an dritter Stelle angeführten Grunde kommt endlich auch außer Betracht
die in den J. 378—380 von den Goten drohende Gefahr, anläßlich deren der Pro-
konsul von Achaia Theodoros durch Vorsorge für die Stadtbefestigungen sich
Verdienste erworben zu haben scheint (IG III 636, s. o.; vgl. IG IV 787 =Kaibel
n. 916); außerdem ist es damals, ebenso wie im J. 253, zu einem wirklichen Ein-
bruch und zur Abwehr der Feinde, wie sie das άντ’ αρετής voraussetzt, nicht ge-
kommen.
So erübrigt denn allein noch der Einfall der Westgoten unter Alarich,
welche alsbald nach Theodosius’ Tode im J. 395 ungehindert nach Griechenland
und über den Isthmos in den Peloponnes sich ergossen und hier eine der un-
befestigten Städte nach der anderen ausplünderten, Zosimos V 6, 4: πάντα λοιπόν
ήν αύτφ δίχα πόνου καί μάχης άλώσιμα των πόλεων σχεδόν άπασών διά την ασφάλειαν
ήν δ Ισθμός παρεϊχεν αύταΐς, ατείχιστων ούσών. So nahm Alarich Korinth und Argos
ein καί δσα ήν αύτής τε καί Λακεδαίμονος έν μέσφ χωρία. Die zeitgenössischen Ge-
dichte des Claudianus sind voll von Anspielungen auf diese Verheerungen im
Peloponnes, namentlich auch in ganz Arkadien (de bello Goth. 191 f.; 575 f.;
de IV cons. Honorii 467 ff.; in Rufinum II 189!.). Daß insbesondere auch das an
der Heerstraße zwischen Argos und Lakedaimon gelegene Tegea den Stößen
der Feinde ausgesetzt war, deutet der Dichter in einer dem Stilicho in den
Mund gelegten Rede an (de bello Goth. 576): non hic Tegeen Argosque tuemur.
In diese Situation fügt sich nun die allem Anschein nach erfolgreiche Ver-
teidigung Tegeas durch seinen vornehmen Schirmherrn Rufus und die zum
Dank für dessen persönlich bewährte Tapferkeit vom βασιλεύς, d. h. von
Arcadius, bewilligte Errichtung seines Standbildes durch den Rat von Tegea
ungezwungen ein.
Prag, im Juni 1912.
ANTON v. PREMERSTEIN