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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 15.1912

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v. Netoliczka, Ada: Die Manteltracht der archaischen Frauenfiguren
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https://doi.org/10.11588/diglit.45420#0270

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254

A. v. Netoliczka


164: Frauenfigur n. 674 von der Akropolis.

Güte

nur
das,

') Die Photographien der Akropoliskoren und wertvolle Winke für meine Studie verdanke ich der
meines Lehrers H. Schrader.

setzte Chiton sichtbar, alles übrige
mit Borten und Streumustern als zu einem Stücke gehörig charakterisiert,
mit einem Überschlag versehen, schräg unter der linken Achsel durchge-

erst zu Duris’ und seiner Zeitgenossen
Epoche die „mißverständliche Konve-
nienz des feingestrichelten Rokokomän-
telchens einer mehr natürlichen Auffas-
sung Platz macht“. Es ändert sich je-
doch nicht allein die Auffassung, son-
dern wirklich auch die Tracht. Figuren,
wie bei Kalkmann a. a. O. S. 34 und 35,
wollen deutlich zwei voneinander ver-
schiedene Manteltypen wiedergeben. Im
Anfänge ist die neue Manteltracht, also
die Diplax, ebenso wie der dorische
Peplos in der Darstellung von der Stili-
sierung der älteren abhängig; erst nach
und nach wird für die neue Tracht auch
eine neue Ausdrucksform gefunden.
Beide Lösungsversuche gehen von
der Voraussetzung aus, daß die Denk-
mäler, namentlich die für uns lehrreich-
sten, die wohlerhaltenen Akropolisfigu¬
ren, in der Darstellung des Gewand-
stückes einheitlich seien. Das aber ist
nicht der Fall, wie uns sofort ein Ver-
gleich der Akropolisfiguren 674 und
680x) zeigen wird (Fig. 164 und 165).
N. 674 stellt uns in bezug auf die
Tracht vor ein Rätsel. Auf der linken
Brust und auf dem linken Arm wird
der in feinen Wellenfältchen sich an-
schmiegende und durch blaue Farbe
von der Masse des Gewandes abge-
scheint durch die gleichartige Verzierung
 
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