K^ine Mitteilungen.
Fürst der Kauai); die „Kashkai“. Aram von Kashk (einen
Arame kennt man aus Salmanassars Inschriften als König
von Bit-Agusi und einen andern als König von Urardu,
die Kashkai sind ein wohlbekanntes Volk im Nordwesten
von Assyrien); 6. Platznamen: „Mizir“ (Muzri), „Tabal“,
„Umk“ (gleich Unki, heutzutage Amk) und „Gurgum“. M.
Bücher-Besprechungen.
Georg Wilke: Südwesteuropäische Megalithkultur und
ihre Beziehungen zum Orient. (Mannus-Bibliothek, her-
ausgegeben von Professor Dr. Gustaf Kossinna. Nr. 7.
Würzburg, Kabitzsch, 1912.)
Dieses Buch betritt Gebiete, die für die Altertumskunde
noch wenig beachtet sind, da trotz der ungeheuren Wichtig-
keit der Funde, die in den letzten Jahren auf der spanischen
Halbinsel gemacht wurden, die Bearbeitung dieser Funde
fast nur in nicht immer leicht zugänglichen Fachzeitschriften
in spanischer und portugiesischer Sprache vergraben liegt.
Um so verdienstvoller ist es, daß O. Wilke diese Gebiete
in seinem Buche auch der deutschen Wissenschaft leichter
zugänglich macht. Die Ergebnisse sind, obwohl Spanien
so fern ab vom Orient liegt, doch auch für den Orientalisten
von der größten Wichtigkeit; denn uralte Beziehungen zum
Orient und Einflüsse von dem westlichsten Europa aus
werden dadurch erwiesen.
Von diesen Beziehungen und Einflüssen ist in der
einheimischen Fachliteratur nicht die Rede; diese bringt
zumeist ein gründliches Verzeichnis und Beschreibung der
Funde. Ihre Bedeutung auf dem vergleichenden Wege
klargelegt zu haben, ist das Verdienst Wilkes.
Die ersten Abschnitte behandeln die Megalith-Gräber
der Pyrenäen-Halbinsel, wobei der Nachweis von größtem
Werte ist, daß alle im nördlichen Mitteleuropa und in
Frankreich vorkommenden Arten der Megalithbauten, die
Dolmen, Menhirs, Alignements und Cromlechs in sehr
frühen Zeiten, die bis an die letzte Eiszeit heranreichen,
auf der Pyrenäen-Halbinsel bereits zahlreiche Vertreter
besitzen.
Gründlich werden alle diese Denkmäler und ihre Ent-
wickelung von ganz einfachen Formen bis zu den reicher
ausgestatteten behandelt, die gesamte spanische, portugie-
sische und französische Literatur darüber wird sorgfältig
angeführt. Schon in diesen Abschnitten werden die Ver-
gleichs-Objekte aus dem übrigen Europa, aus Nordafrika,
dem Kaukasus und Syrien vielfach mit herangezogen, so
daß der Leser mit dem gesamten Materiale vertraut ge-
macht, wohl vorbereitet an die Betrachtung des letzten
Abschnittes, der die westöstlichen Wanderungs-Wege der
ältesten Kultur bespricht, herantritt.
Von größter Wichtigkeit ist es, daß außer den dann
nur bei den Nord-Ariern auftretenden Dolmen schon in
sehr alten Zeiten auch andere Grabformen auf der spani-
schen Halbinsel vorkommen, die später von südarischen
Stämmen benutzt wurden und besonders im Gebiete der
ägäischen Kultur zu hoher Bedeutung gelangten. So finden
sich in Portugal und an einzelnen Stellen Frankreichs Grab-
bauten, die völlig mit den ägäischen Kuppelgräbern über-
einstimmen und ältere Entwickelungsstufen dieser dann in
Mykenae, Tiryns und sonst zu so großer Bedeutung ge-
langten Grabformen darstellen. Dagegen scheint es mir
aber zweifelhaft, wenn S. 26 der bekannte Plattenring von
Mykenae als eine Art Cromlech angesprochen wird, wobei
Wilke der Auffassung von M. Hörnes folgt.
Der dritte Abschnitt bringt das „Inventar der iberischen
Megalith-Gräber und ihre Chronologie“. Dieses Inventar
bringt den untrüglichen Beweis, daß diese Megalith-Gräber
nicht etwa, wie manche meinten, fremden Einflüssen ihr
Bestehen verdanken, sondern daß sie der europäisch-arischen
Urbevölkerung ureigen sind. Denn das Inventar, die
Keramik und die Steingeräte, folgen in ihrer Entwickelung
genau der der Grabbauten. Die einfachsten Gräber bergen
die primitivsten Funde, reicher entwickelte besitzen auch
sorgfältigere Keramik und Werkzeuge.
Interessant und wichtig ist, daß schon in den ältesten
Gräbern kleine Votivbeile auftreten, die später in der ge-
samten europäischen Religion und Mythologie von großer
Wichtigkeit wurden, und ferner der LJmstand, daß öfters
Muscheltrompeten vorkommen, die dann in der kretisch-
ägäischen Kultur wieder auftreten. Weiter tritt bald die
Keramik der Glocken- und Zonen-Becher auf, die einer-
seits ihre Parallelen in der steinzeitlichen Kultur des nörd-
lichen Mitteleuropas findet, andererseits mit den Dolmen-
bauten auch nach Gebieten Nordafrikas überging, so daß
durch sie auch schon bestimmte Wanderungs-Wege deut-
lich kennbar gemacht werden.
Ein besonderer Abschnitt ist den Megalith-Gräbern
von Pouca d’Aguiar gewidmet, und dies aus dem Grunde,
weil in ihnen kleine Steine in großer Anzahl gefunden
wurden, die in Eingravierung teils verschiedene Tierbilder
besitzen, teils aber auch Zeichengruppen, in denen wir
die ältesten Inschriften zu erkennen haben. Wichtig werden
diese natürlich unlesbaren Zeichen, da sie auffallende Über-
einstimmungen mit den germanischen Runen, mit der
kretischen Schrift des zweiten vorchristl. Jahrtausends, ferner
mit der sogenannten keltiberischen Schrift, den griechischen
und den westsemitischen Buchstaben-Schriften zeigen. All
dies wird von Wilke mit reichlicher Heranziehung der
antiken und neueren Literatur gründlich behandelt und
weitere Schlüsse hat Schreiber dieser Zeilen im 4. Hefte
des 2. Jahrganges dieses Orientalischen Archivs daraus
gezogen.
Auch alle anderen Parallelen, die sich in Gefäßformen,
Ornamentierung, der Form von Steingeräten und Anderem
zwischen diesen westlichen Funden, denen Mitteleuropas
und des Orients bis Ägypten finden, werden in den
nächsten zwei Abschnitten eingehend behandelt und hoch-
wichtige Schlüsse darauf aufgebaut. Dieser Parallelen sind
so viele, daß sie hier nicht einzeln erwähnt werden können.
Ihr Studium muß dem Leser des ganzen Buches überlassen
werden, denn jede Einzelheit, für deren erstmalige genaue
Zusammenstellung wir Wilke größten Dank schulden, ist
für den Forscher auf dem Gebiete ältester Kulturgeschichte
von höchstem Werte.
Dasselbe gilt auch von dem 7. Abschnitte „Religiöse
Parallelen“. Die ältesten Steinidole, der Kultus des Beiles,
die Figur der nackten mütterlichen Göttin, das Hakenkreuz
96
Fürst der Kauai); die „Kashkai“. Aram von Kashk (einen
Arame kennt man aus Salmanassars Inschriften als König
von Bit-Agusi und einen andern als König von Urardu,
die Kashkai sind ein wohlbekanntes Volk im Nordwesten
von Assyrien); 6. Platznamen: „Mizir“ (Muzri), „Tabal“,
„Umk“ (gleich Unki, heutzutage Amk) und „Gurgum“. M.
Bücher-Besprechungen.
Georg Wilke: Südwesteuropäische Megalithkultur und
ihre Beziehungen zum Orient. (Mannus-Bibliothek, her-
ausgegeben von Professor Dr. Gustaf Kossinna. Nr. 7.
Würzburg, Kabitzsch, 1912.)
Dieses Buch betritt Gebiete, die für die Altertumskunde
noch wenig beachtet sind, da trotz der ungeheuren Wichtig-
keit der Funde, die in den letzten Jahren auf der spanischen
Halbinsel gemacht wurden, die Bearbeitung dieser Funde
fast nur in nicht immer leicht zugänglichen Fachzeitschriften
in spanischer und portugiesischer Sprache vergraben liegt.
Um so verdienstvoller ist es, daß O. Wilke diese Gebiete
in seinem Buche auch der deutschen Wissenschaft leichter
zugänglich macht. Die Ergebnisse sind, obwohl Spanien
so fern ab vom Orient liegt, doch auch für den Orientalisten
von der größten Wichtigkeit; denn uralte Beziehungen zum
Orient und Einflüsse von dem westlichsten Europa aus
werden dadurch erwiesen.
Von diesen Beziehungen und Einflüssen ist in der
einheimischen Fachliteratur nicht die Rede; diese bringt
zumeist ein gründliches Verzeichnis und Beschreibung der
Funde. Ihre Bedeutung auf dem vergleichenden Wege
klargelegt zu haben, ist das Verdienst Wilkes.
Die ersten Abschnitte behandeln die Megalith-Gräber
der Pyrenäen-Halbinsel, wobei der Nachweis von größtem
Werte ist, daß alle im nördlichen Mitteleuropa und in
Frankreich vorkommenden Arten der Megalithbauten, die
Dolmen, Menhirs, Alignements und Cromlechs in sehr
frühen Zeiten, die bis an die letzte Eiszeit heranreichen,
auf der Pyrenäen-Halbinsel bereits zahlreiche Vertreter
besitzen.
Gründlich werden alle diese Denkmäler und ihre Ent-
wickelung von ganz einfachen Formen bis zu den reicher
ausgestatteten behandelt, die gesamte spanische, portugie-
sische und französische Literatur darüber wird sorgfältig
angeführt. Schon in diesen Abschnitten werden die Ver-
gleichs-Objekte aus dem übrigen Europa, aus Nordafrika,
dem Kaukasus und Syrien vielfach mit herangezogen, so
daß der Leser mit dem gesamten Materiale vertraut ge-
macht, wohl vorbereitet an die Betrachtung des letzten
Abschnittes, der die westöstlichen Wanderungs-Wege der
ältesten Kultur bespricht, herantritt.
Von größter Wichtigkeit ist es, daß außer den dann
nur bei den Nord-Ariern auftretenden Dolmen schon in
sehr alten Zeiten auch andere Grabformen auf der spani-
schen Halbinsel vorkommen, die später von südarischen
Stämmen benutzt wurden und besonders im Gebiete der
ägäischen Kultur zu hoher Bedeutung gelangten. So finden
sich in Portugal und an einzelnen Stellen Frankreichs Grab-
bauten, die völlig mit den ägäischen Kuppelgräbern über-
einstimmen und ältere Entwickelungsstufen dieser dann in
Mykenae, Tiryns und sonst zu so großer Bedeutung ge-
langten Grabformen darstellen. Dagegen scheint es mir
aber zweifelhaft, wenn S. 26 der bekannte Plattenring von
Mykenae als eine Art Cromlech angesprochen wird, wobei
Wilke der Auffassung von M. Hörnes folgt.
Der dritte Abschnitt bringt das „Inventar der iberischen
Megalith-Gräber und ihre Chronologie“. Dieses Inventar
bringt den untrüglichen Beweis, daß diese Megalith-Gräber
nicht etwa, wie manche meinten, fremden Einflüssen ihr
Bestehen verdanken, sondern daß sie der europäisch-arischen
Urbevölkerung ureigen sind. Denn das Inventar, die
Keramik und die Steingeräte, folgen in ihrer Entwickelung
genau der der Grabbauten. Die einfachsten Gräber bergen
die primitivsten Funde, reicher entwickelte besitzen auch
sorgfältigere Keramik und Werkzeuge.
Interessant und wichtig ist, daß schon in den ältesten
Gräbern kleine Votivbeile auftreten, die später in der ge-
samten europäischen Religion und Mythologie von großer
Wichtigkeit wurden, und ferner der LJmstand, daß öfters
Muscheltrompeten vorkommen, die dann in der kretisch-
ägäischen Kultur wieder auftreten. Weiter tritt bald die
Keramik der Glocken- und Zonen-Becher auf, die einer-
seits ihre Parallelen in der steinzeitlichen Kultur des nörd-
lichen Mitteleuropas findet, andererseits mit den Dolmen-
bauten auch nach Gebieten Nordafrikas überging, so daß
durch sie auch schon bestimmte Wanderungs-Wege deut-
lich kennbar gemacht werden.
Ein besonderer Abschnitt ist den Megalith-Gräbern
von Pouca d’Aguiar gewidmet, und dies aus dem Grunde,
weil in ihnen kleine Steine in großer Anzahl gefunden
wurden, die in Eingravierung teils verschiedene Tierbilder
besitzen, teils aber auch Zeichengruppen, in denen wir
die ältesten Inschriften zu erkennen haben. Wichtig werden
diese natürlich unlesbaren Zeichen, da sie auffallende Über-
einstimmungen mit den germanischen Runen, mit der
kretischen Schrift des zweiten vorchristl. Jahrtausends, ferner
mit der sogenannten keltiberischen Schrift, den griechischen
und den westsemitischen Buchstaben-Schriften zeigen. All
dies wird von Wilke mit reichlicher Heranziehung der
antiken und neueren Literatur gründlich behandelt und
weitere Schlüsse hat Schreiber dieser Zeilen im 4. Hefte
des 2. Jahrganges dieses Orientalischen Archivs daraus
gezogen.
Auch alle anderen Parallelen, die sich in Gefäßformen,
Ornamentierung, der Form von Steingeräten und Anderem
zwischen diesen westlichen Funden, denen Mitteleuropas
und des Orients bis Ägypten finden, werden in den
nächsten zwei Abschnitten eingehend behandelt und hoch-
wichtige Schlüsse darauf aufgebaut. Dieser Parallelen sind
so viele, daß sie hier nicht einzeln erwähnt werden können.
Ihr Studium muß dem Leser des ganzen Buches überlassen
werden, denn jede Einzelheit, für deren erstmalige genaue
Zusammenstellung wir Wilke größten Dank schulden, ist
für den Forscher auf dem Gebiete ältester Kulturgeschichte
von höchstem Werte.
Dasselbe gilt auch von dem 7. Abschnitte „Religiöse
Parallelen“. Die ältesten Steinidole, der Kultus des Beiles,
die Figur der nackten mütterlichen Göttin, das Hakenkreuz
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