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Reiners, Heribert
Die Kunstdenkmäler Südbadens (Band 1): Das Münster Unserer Lieben Frau zu Konstanz — Konstanz: Thorbecke, 1955

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https://doi.org/10.11588/diglit.51169#0544

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Münster zu Konstanz


458. Der Holzschrein von 1552 im Hl. Grab

neben den Besten seiner Zeit. Wer aber in diesen Werken „erste Verfallszeichen“, eine
„Erstarrung des Organischen und Schematisierung der Formen“ sieht, hat den Meister
und seine hohen Werte nicht verstanden.
Einig scheint man in der Datierung zu sein, ins letzte Drittel des 13. Jh. Möglicherweise
hängt, wie gesagt, der Neubau des Hl. Grabes mit der Erneuerung der Rotunde und
Konradikapelle 1283 zusammen, während Panofsky eine etwas frühere Zeit, um 1270,
annehmen möchte. Eine sichere untere Grenze ist das Jahr 1317 mit der Erwähnung
des Marien-Altares beim Grabe des Herrn in der Kapelle der hll. Märtyrer Mauritius und
seiner Genossen, womit sicher der jetzige Grabbau gemeint ist.
Der Holzsarg von 1552 (Abb. 458) an Stelle eines vermuteten ursprünglichen silbernen
Schreines mit einer Christusfigur, der in der Reformation verschwunden sein soll
(Eiselein), ist 1,07:1,33 m, 57,5 cm t., der Deckel als leicht gekehltes Satteldach.
Die im 18. Jh. größtenteils erneuerte Bemalung ist in schlechtem Zustand, sie zeigt auf
dem Deckel mit den Wächtern die Madonna mit dem Kind und die Wappen des Kapitels
und des Stifters Jacob Curtius, dazu auf der nördlichen Schmalseite Monogramm
und Jahreszahl j 52 a^so vor ^er Restaurati°n von Grabbau und Kapelle,
1560. Daß aber damals auch dieser Sarg wiederhergestellt wurde (Dalman), ist un-
wahrscheinlich. Wohl sicher wird auch in diesem erneuerten Schreine noch eine Christus-
figur gewesen sein.

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