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Repertorium für Kunstwissenschaft — 2.1879

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Dernjac, J.: Die Handzeichnungen im Codex latinus Monacensis 716
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https://doi.org/10.11588/diglit.61799#0373

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Die Handzeichnungen im Codex latinus Monacensis 716.
Unter den Büchersammlungen, welche der baierische Herzog
Albrecht V. gekauft hatte, um damit den Grund zu seiner Bibliothek
zu legen, ist die des Nürnberger Doctors Hartmann Schedel vor allem
geeignet, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen 1). Was Chmel2) vom
Codex 215 sagt, dass »für Litteratur und Culturgeschichte ungemein
viel darin stecke,« lässt sich auch von mancher anderer Schedel’schen
Handschrift mit vollem Rechte sagen, und namentlich dürfte jemand,
der sich die Geschichte des deutschen Geistes im 15. Jahrhunderte zum
Gegenstände seines Studiums erkoren, für diesen Zweck in der genannten
Sammlung eine nicht geringe Ausbeute finden. Uebrigens ist sie in
ähnlicher Absicht schon zu wiederholten Malen von Historikern einer
Durchsicht unterzogen, und manches in ihr überlieferte Chronicon ist
excerpirt oder vollständig edirt worden; in demselben Grade, als der
Ruf der Sammlung bei Kennern zunahm, wuchs auch das Interesse an
der Person desjenigen selbst, welchem wir diese Schätze verdanken,
und es fehlte nicht an Versuchen, auf Grund der in den verschie-
denen Handschriften vorkommenden Mittheilungen Genaueres über den
Lebenslauf Dr. Hartmann Schedels festzustellen. Wenn Justi’s Wort
zutrifft, »dass es kein authentischeres Denkmal der innern Geschichte
eines Gelehrten gebe als dessen Collectaneen,« bei welchem Manne
wären wir in dieser Beziehung besser daran als bei Schedel? »Die
Auswahl der Werke und der Litteraturkreis, die Quantitätsverhältnisse,

J) Vgl. darüber Steigenberger, Historisch-litterarischer Versuch von Entstehung
und Aufnahme der Kurfürstlichen Bibliothek in München. München 1784, 4°, p. 14 f.
— Beschreibung der Handschriften im Catalogus codicum latinorum bibl. Monac.
herausgeg. v. C. Halm und G. Laubmann. München 1868. I. p. 137 sq.
2) Chmel, Reisebericht in den Sitzungsber. d. k. k. Akademie d. Wiss. philos.
hist. CI. IV. 590.
 
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