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Repertorium für Kunstwissenschaft — 2.1879

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Woltmann, Alfred: Ein Vertrag mit dem Maler Caspar Isenmann in Colmar
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https://doi.org/10.11588/diglit.61799#0224

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Ein Vertrag mit dem Maler Caspar Isenmann in Colmar.
Mitgetheilt von Alfred Weltmann.
Die Urkunde, die wir mittheilen, ist nicht mehr unbekannt, aber
bisher nur in französischer Uebersetzung, nicht im Originaltext, ver-
öffentlicht worden. Nachdem sie vom verstorbenen Archivar Louis
Hugot aufgefunden war, nahm der Katalog des Museums in Colmar
von ihrem Inhalt Notiz. In ihrem ganzen Umfange wurde sie darauf
von Ch. Goutzwiller in seinem Buche »Le musee de Colmar«, 1867,
S. 54 (2. Auflage, 1875, S. 105) in einer sehr sorgfältigen, nur in
einzelnen technischen Ausdrücken unrichtigen französischen Uebersetzung
mitgetheilt und ebenso bei Charles Gerard, »Les artistes de L’Alsace
pendant le uioyen-äge«, II, Colmar 1873, S. 206, wieder abgedruckt.
Ueber den Meister Caspar Isenmann haben jene Autoren noch folgende
urkundliche Nachrichten beigebracht: 1) Seine Aufnahme in die Bürger-
schaft zu Colmar am 26. Februar (dominica Invocavit) 1436: »eodem
die Caspar Jsenmann pictor f. c. (factus civis) uff sinem huss unter
den Kremern einsits neben der stuben zer Rose und andersit neben
Diebolt Kempfen.« Vgl. Gerard S. 197. 2) Sein Todesjahr, das aus
dem Jahrzeitenbuche von St. Martin zu ersehen ist; ein von ihm
gestiftetes Vermächtniss ist als das vorletzte des Jahres 1466, ohne
Datum, eingetragen: »Meister Caspar Maler legavit pro anniversario
suo uxoris et liberorum eorundem XIIII denarios.« Vgl. Goutzwiller,
S. 58, 2. Auflage S. 110.
Was Meister Caspar zu thun hat, wird in dem Vertrage genau
festgesetzt. Das Werk war ein grosser Flügelaltar, der jedoch nach
dieser Auseinandersetzung im Schreine und an den Flügeln nur Male-
reien enthielt, geschnitzte Figuren aber nur »obenan uss«, in dem
pyramidalen Aufbau, welcher mit seinen Fialen, Baldachinen und
Wimpergen das Ganze krönte. Das architektonische Gerüst und die
 
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