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Repertorium für Kunstwissenschaft — 2.1879

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Engelmann, Richard: Die Ausgrabungen in Olympia
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Van Dyck's Bildnisse der Kinder des Königs Karl I. von England
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https://doi.org/10.11588/diglit.61799#0141

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Van Dycks Bildnisse der Kinder des Königs Karl I. von England.

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köpfen, zur Sima des Zeustempels gehörig, gefunden, und in Gypsab-
güssen hier aufgestellt worden. Man kann, wenn man auch der indi-
viduellen Verschiedenheit der einzelnen Arbeiter den grössten Spielraum
lässt, wenigstens drei verschiedene Stilarten unterscheiden, und daraus
für den allmählichen Ausbau des Tempels, so wie er schon längst
vermuthet worden ist, neue Beweise ziehen. Die sonstigen dürftigen
Fragmente kann ich wohl hier übergehen.
Ein weittragendes Interesse nehmen aber auch die mit aufgefun-
denen Inschriften in Anspruch, zunächst die des Paionios, des Verfer-
tigers der Nike, worin er sich zugleich als den bezeichnet, welcher
noicöv enlrov vaöv den Sieg davon trug, ferner die des Olympio-
niken Demokrates aus Tenedos in elischer Mundart (an Stelle des Sigma
tritt überall Rho), weiter eine Basis mit dem Namen des Agelades,
u. a. m., aber einmal sind die Untersuchungen über einzelne Schwie-
rigkeiten noch nicht so weit abgeschlossen, dass es möglich wäre,
etwas Bestimmtes mitzutheilen, andrerseits aber kann ich gerade in
Bezug auf die Inschriften auf die betreffenden Veröffentlichungen in
der Archäologischen Zeitung (1875, S. 178; 1876, S. 47 ff.) verweisen,
wo sämmtliche auf das Genaueste publicirt sind.
Berlin. R. Engelmann.

Van Dyck’s Bildnisse der Kinder des Königs Karl I.
von England.
Mehrmals hat van Dyck die Kinder Karls I. gemalt; neben ihrem
unschätzbaren Kunstwerth haben diese Bilder auch den historischen:
in diesen anmuthigen Kindern uns Fürsten darzustellen, die uns Alle
oft beschäftigt haben. Allein in Deutschland ist dieser historische Werth
durch irrige oder schwankende Bezeichnungen verkümmert.
Es sind drei verschiedene Gemälde. Das der Dresdener Galerie
ist eine Wiederholung des im van Dyck-Saal zu Windsor befindlichen.
Nach dem letzteren hat Strange, als es sich noch im Kensington-Palaste
befand, seinen berühmten Kupferstich gemacht; auf diesem benannte
er die Kinder: Karl, Prinz von Wales, Jacob, Herzog von York, und
Prinzessin Maria. In Dresden hat man dies nicht beachtet; die Kata-
loge von 1856 und 1862 sagen: »Karl, Jakob?, Anna Henriette.«
Allein es hat keine Anna Henriette gegeben, sondern dies sind die
Namen von zwei verschiedenen Töchtern Karls L, und Henriette konnte
 
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