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Repertorium für Kunstwissenschaft — 2.1879

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Berichte und Mittheilungen aus Sammlungen und Museen, über staatliche Kunstpflege und Restaurationen
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https://doi.org/10.11588/diglit.61799#0263

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Berichte und Mittheilungen aus Sammlungen und Museen,
über staatliche Kunstpflege und Restaurationen.

(Aus dem Königreich der Niederlande.) — Dass die Pflege
der Kunst lange durch keine Regierung so stark wie durch die niederländische
vernachlässigt worden war, ist bekannt. Eine Wendung zum Bessern begann
seit 1874; in diesem Jahre setzte der König eine Commission für die histori-
schen und Kunst-Denkmale ein und im Jahre 1875 eine besondere Ministerial-
abtheilung für Kunst. Beide Behörden arbeiteten eifrig daran, die durch die
frühere Gleichgiltigkeit der Regierung verursachten Schäden wieder gutzu-
machen. Die Museen wurden reorganisirt, neue Sammlungsdirectoren wurden
ernannt, wie Ph. van der Kellen, dem das reiche Kupferstichcabinet in Amster-
dam anvertraut wurde. Es wurde ein Niederländisches Museum, das Gegen-
stände des Kunsthandwerks aus dem Mittelalter und der Renaissance umfasst,
gegründet. Zur Aufnahme dieser Sammlung wie der Gemälde-Schätze und
der sonstigen Sammlungen des Trippenhuis wurde ein neuer grossartiger
Museums-Bau in Amsterdam begonnen. Zum Ankauf von Kunstwerken wTar
eine Summe von 42,000 fl. jährlich bestimmt. Endlich wurde auch für die
Baudenkmale gesorgt, und alljährlich wurde von der Kammer ein Gredit von
85,000 fl. für Herstellungsarbeiten bewilligt. So konnte man in den verschie-
densten Theilen des Landes Denkmäler der alten einheimischen Architektur
vor dem Verfalle bewahren.
Die wichtigsten Restaurationen betrafen:
1) die Kirche zu Stedum, aus dem 13. Jahrhundert, als Typus primi-
tiven Backsteinbaues interessant;
2) die Kirche zu Franeker, 15. Jahrhundert;
3) das Stadtthor zu Sneek, 16. Jahrhundert;
4) den Dom zu Utrecht, 13. Jahrhundert;
5) die Kathedrale zu Haarlem, 14. und 15. Jahrhundert;
6) die Kathedrale zu Leyden, 15. Jahrhundert;
7) das Stadthaus zu Gouda, 16. Jahrhundert;
8) das Schloss Muyden, 13. Jahrhundert;
 
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