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Repertorium für Kunstwissenschaft — 2.1879

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Engelmann, Richard: Die Ausgrabungen in Olympia
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https://doi.org/10.11588/diglit.61799#0135

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Die Ausgrabungen in Olympia.
Die Resultate der Ausgrabungen in Olympia, soweit sie im ersten
Jahre gefördert werden konnten, liegen zwar noch nicht vollständig
vor, immerhin aber ist das, was bis jetzt schon bekannt ist, bedeutend
genug, um in kurzen Worten hier angezeigt und besprochen zu werden.
Die Quellen für das Nachfolgende sind zunächst die Berichte, die zuerst
im Staatsanzeiger publicirt und in der archäologischen Zeitung wieder-
holt sind; ferner Besprechungen der gefundenen Inschriften, gleichfalls
in der archäologischen Zeitung veröffentlicht; vor allen Dingen aber die
seit wenigen Tagen in der Rotunde des Museums aufgestellten Gypse,
Abdrücke von sämmtlichen bis jetzt gefundenen Sculpturen und der
hauptsächlichsten Inschriften enthaltend. Man sieht, für Sculpturen
und Inschriften fliessen die Quellen so gut wie man sie nur wünschen kann;
wrenig jedoch lässt sich bis jetzt über die architektonischen Ergebnisse
sagen; in Bezug darauf werden wir warten müssen, bis ein eingehendes
Werk von Seiten der Leiter der Ausgrabungen von den betreffenden
Untersuchungen Kunde giebt. Doch, so viel ich weiss, ist es schon
der Vollendung nahe, so dass auch nach dieser Richtung hin unsre
Neugierde bald befriedigt werden wird.
Man hatte damit begonnen, rings um den Tempel, dessen Lage
noch von der französischen Ausgrabung 1829 her sicher war, Gräben
zu ziehen und zunächst den davon eingeschlossenen Raum zu durch-
suchen; die Gräben der Ost- und Westseite, bis zu einem Abhange,
dem alten Flussbette des Alpheios, verlängert, gestatteten dann bequem
den Schutt zu beseitigen. Man ist nun bis zum Mai dieses Jahres,
wo die Arbeiten geschlossen werden mussten, so weit gekommen, dass
das ganze Tempelfeld, mit Ausnahme der Nordseite, offen zu Tage
liegt, und dass der Raum neben dem Tempel, besonders nach Osten
hin, frei geworden ist. Da die Hauptthätigkeit auf die Ostseite, die
Eingangsseite, gerichtet war, kann es nicht Wunder nehmen, auch die
meisten Funde auf dieser Stelle verzeichnet zu sehen.
 
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