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Repertorium für Kunstwissenschaft — 25.1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.61695#0332

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Mittlieilu ngen.
Zu Paolo Uccello. Im October-Heft 1901 der Monthly Review
(London, John Murray) macht Herbert P. Horne eingehende Mittheilungen
über die drei, heut in den Uffizien, im Louvre und der National Gallery
befindlichen Schlachtenbilder Uccello’s. Nachdem dargelegt worden ist,
dass die Schlachtenscenen im Hause der Familie Bartolini in Via Valfonda,
mit denen man sie bisher identificirte, in terra verde gemalt waren, und
den Schmuck einer Terrasse bildeten, daher wahrscheinlich zeitig zu
Grunde gegangen sind, wird der Nachweis geführt, dass diese drei Bilder
zur Decoration eines Zimmers im Palazzo Medici in der Via Larga ge-
hört haben. Mit Hülfe eines Inventars, das nach dem Tode des Lorenzo
Magnifico aufgenommen wurde, und das in einer Copie vom Jahr 1512
erhalten ist, kann festgestellt werden, dass in dem Zimmer, das „Lorenzo’s
Zimmer“ hiess, sich oberhalb des mit Intarsien geschmückten Panneeis
sechs Bilder befanden: drei die Schlacht von San Romano darstellend,
eines mit einem Kampf von Löwen und Drachen, und eines mit der Ge-
schichte des Paris, von Paolo Uccello, endlich eine Jagd von Francesco
di Pesello. Die Schlachtenstücke waren zu Ende des XVI. Jahrhunderts
im Mediceer-Palast. Noch lässt sich die alte Reihenfolge der drei Bilder
reconstruiren; der Inhalt entspricht dem Verlauf des Treffens von San
Romano (1432). Um den Beweis ganz schlüssig machen, wurden auch die
Maasse nachgerechnet, die genau mit der Angabe im Inventar von 1492
stimmen. Im Anhang sind die im Text herangezogenen Documente im
Wortlaut abgedruckt. Gute Reproductionen sind eingefügt. Nach des Ver-
fassers mustergültiger Darlegung bleibt über Entstehungsgeschichte und
Inhalt dieser so wichtigen Tafeln nicht die leiseste Unklarheit bestehen.
G. Gr.

Zu Botticelli’s Bild der „Anbetung der Könige“ bringt derselbe
Verfasser im Februarheft 1902 der gleichen Zeitschrift wichtiges Material
bei. Das Werk schmückte einst den Altar der Familie Lami in Santa
Maria Novella, der sich rechts vom Hauptportal, zwischen diesem und dem
Portal, das in das rechte Seitenschiff der Kirche führt, befand. Nach den
Lami wurden die Fedini Inhaber des Altars (der nach dem dort befind-
lichen Bild „altare de ’magi“ hiess); diese verkauften ihn um 1570 an
 
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