Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Repertorium für Kunstwissenschaft — 25.1902

DOI Artikel:
Suida, Wilhelm: Neue Studien zur Geschichte der lombardischen Malerei des XV. Jahrhunderts
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.61695#0345

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Neue Studien zur Geschichte der lombardischen Malerei
des XV. Jahrhunderts.
Von Wilhelm Suida.
Unter den künstlerischen Hauptschulen Italien’s ist diejenige der
Lombardei von Seiten der modernen Kunstforschung durch lange Zeit arg
vernachlässigt worden. Man war mit den Künstlererscheinungen Toscana’s
(dank Vasari) und des venezianischen Gebietes schon lange vertraut, ehe
man die herben Meister Mailand’s einer genaueren Beachtung würdigte.
Und als dies geschah, beschränkte man sich doch auf wenige hervor-
stechende Persönlichkeiten, einen Vincenzo Foppa, Ambrogio Bergognone,
Bernardo Zenale, wobei es nicht ausbleiben konnte, dass besonders des
Letzteren Gestalt in mancher Beziehung noch undeutlich blieb, da zu viele
der erhaltenen Werke auf seinen Namen gehäuft wurden. Eine wirkliche
Förderung musste also erst dadurch zu erwarten sein, dass auch die bisher
unbeachteten, ja kaum dem Namen nach bekannten Künstler in den Kreis
der Betrachtung hereingezogen wurden. Dieses unabweisbaren Erforder-
nisses war sich der Verfasser eines soeben erschienenen Werkes über
lombardische Maler des XV. Jahrhunderts,1) Dott. Conte Francesco Mala-
guzzi Valeri, bewusst, als er es unternahm, gerade die bisher von der
Forschung vernachlässigten, grossentheils vergessenen, von den glanz-
volleren Namen anderer Zeitgenossen in den Hintergrund gedrängten Maler
zum Ziele seiner Studien zu machen. Mit dem für die mühevolle Durch-
suchung der mailändischen Archive erforderlichen Fleisse verband der
Verfasser ein für die Erkenntniss der feinen Stil unterschiede geschärftes
Auge, und so dürfen die Resultate seiner Studien, in einem bescheidenen
Bande (von 253 und NX Druckseiten) vor uns liegend, als geradezu über-
raschend bezeichnet werden.
Einer kurzen Inhaltsangabe von Malaguzzi’s Buch gebe ich im Fol-
genden die Resultate eigener, bei mehrfach wiederholten längeren Aufent-
halten in der Lombardei durchgeführter Studien bei und glaube, dass die
durch abweichende Ansichten veranlasste erneute Prüfung angeregter
h Pittori lombardi del Quattrocento, Ricerche di Francesco Malaguzzi Valeri,
Milano, Tip. Editrice L. F. Cogliati, Corso Porta Romana 17. — 1902.
 
Annotationen