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Repertorium für Kunstwissenschaft — 25.1902

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Loeser, Charles: Über einige italienische Handzeichnungen des Berliner Kupferstichcabinets
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https://doi.org/10.11588/diglit.61695#0373

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Ueber einige italienische Handzeichnungen d. Berl. Kupferstichcabinets. 359
Stellt man nun neben diese Werke Raffael's „Traum des Ritters“,
so wird man zugeben müssen, dass der Meister auch hier verwandte
Gruppirungen und Attitüden angewendet hat, die auch auf perugineske
Motive zurückgehen. So, für die Figur des schlafenden Ritters, lässt sich
in der Gestalt des einen schlafenden Apostels in Perugino’s „Christus in
Gethsemane“ (Akademie, Florenz) das Vorbild finden. Die Entwicklung
der Landschaft, die Raffael in den, meiner Ansicht nach, verwandten Bildern
zeigt (die drei Grazien, S. Georg im Louvre und S. Petersburg, der hl. Michael,
die Connestabile-Madonna), führt sodann auf consequentestemWege zu seiner
reifen Florentinischen Periode. Um nun auf unsere Berliner Zeichnung
zurückzukommen, so schliesst sie sich einerseits der Niccolö da Tolentino-
Zeichnung an, andererseits an die ebenerwähnte Gruppe von Bildern, die
des Meisters weitere Entwicklung bezeugen, und in ihren Bestandtheilen
Einflüsse der Ferrara-Bolognesische Schule aufweisen. Also möchte ich
das Blatt um das Jahr 1504 setzen.
 
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