Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]: Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein (12.1906)

Gustav Schönleber. Brücke in Viareggio.

Wir sind auch stoiz auf Gustav Schönleber,
der so lange in südlichen Schlössern gewohnt
und die südlichen Meere befahren hat, bezaubert
von der Pracht fremder Küsten, trunken von
den Farben und Lichtern der fremden Sonne,
den aber auf einmal ein Heimweh erfaßt hat,
und der nun heimgekehrt ist in die enge
schwäbische Heimat, von deren stillen heim-
lichen Wundern er uns nun erzählt; der uns
nicht nur Dinge erzählt, die uns nahe berühren —
es wollte das unter Umständen nicht viel
heißen — der uns vielmehr die schlichten

Dinge auch schlicht erzählt, in schlichter Sprache,
die uns näher berührt mit intimem Klang, und
mehr Stimmen in uns weckt als sein früheres
glänzendes Pathos, und die, so heimatlich
schlicht sie ist, doch nicht leicht zu gewinnen
war, ihm auch von keinem je vorgesprochen
worden ist.
Wer so heimkommt, von dem wahrlich
kann man sagen, daß er sich und seiner Heimat
zur Ehre in die Fremde gegangen ist, gar als
Deutscher, die draußen so gern sich selber
verlieren.

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