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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 12.1906

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Nr. 10
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Schurr, Ernst: Die retrospektive Ausstellung in Münschen
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Aus Friedrich Nietzsches nachgelassenen Werken: Bd. XIV
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Die drei Schmiede ihres Schicksals / Die Abbildungen / Dresslers Kunstjahrbuch
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Kühl, Gustav: Unsere Musikbeilage
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https://doi.org/10.11588/diglit.26232#0206

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Albert Haueisen. Bernauer Hof. Holzschnitt.

Grauen vor dieser Theaterei. Und wir sehen ein, dass
unser Weg ein anderer ist. Die Natur immer wieder neu
erobern, das Grosse im Eigenen sehen und frei von jeder
Schablone und Nachahmung, unbefangen dem Einfachen,
das zugleich neue Form gibt, nachstreben, das ist unser
Weg in der Kunst.
A US FRIEDRICH NIETZSCHES NACH-
GELASSENEN WERKEN. Bd. XIV.
(Verlag von C. G. Naumann in Leipzig.)
Die Künstler fangen an, ihr Werk zu schätzen und zu
überschätzen, wenn sie aufhören, Ehrfurcht vor sich selber
zu haben. Ihr rasendes Verlangen nach Ruhm verhüllt oft
ein trauriges Geheimnis: das Werk gehört nicht zu ihrer
Regel, sie fühlen es als ihre Ausnahme. Vielleicht auch
wollen sie, dass ihr Werk Fürsprache für sie einlege, viel-
leicht dass Andere sie über sie selber täuschen. Endüch:
vielleicht wolien sie Lärm — in sich, um sich selber nicht



yxiE DREI SCHMIEDE
IHRES SCHICKSALS

von Adatbert Stifter zum Preise von 10 Pfennig in guter
Ausstattung sind die neueste Nummer der „Wiesbadener
Voiksbücher", auf die hier wiederhoit hingewiesen wird.
Es ist hier eine Volksbibiiothek ohnegieichen entstanden,
die, zum Giück unseres Voikes zwar schon in 2 Miiiionen
Bändchen verbreitet, auch in jedem besseren Haus nicht
fehien dürfte. ich muß bekennen, daß sie mir die Be-
kanntschaft mit mancher feinen Erzähiung vermitteit hat.
Es werden so sinnios Zeitungen auf den Bahnhöfen ge-
kauft; diese Bändchen irgendwo zum Mitnehmen bereit-
gesteiit, geben jedenfaiis bessere „Reise-Lektüre". S.

D

IE ABBILDUNGEN

auf Seite 157 — 160 sind Gewinne der Köiner
Aussteiiungs-Lotterie. Dies wäre kein Grund, sie hier
abzubiiden. Es geschieht, um noch einmai auf die origi-
neiie Einrichtung aufmerksam zu machen, daß hierjedes
zweite Los zum mindesten ein gutes Originaibiatt, Ra-
dierung, Lithographie oder Hoizschnitt gewinnt. Mit
diesen Proben soii die Quaiität der Biätter bezeugt werden.
Es sind außerdem so ziemiich aiie bekannten Graphiker
der Rheiniänder dabei vertreten (Voikmann, Biese, Otto,
Nikutowski, Gabier, Seebach, Deußer, Hardt, Conz, Lang-
hein, Heine Rath, Eckener, Liesegang, Schinnerer usw.).
S.

F^RESSLERS KUNSTJAHRBUCH,
eine seibständige Fortsetzung des vom „Jahr-
buch der biidenden Kunst" aufgegebenen Künstier-
Lexikons, versendet in diesen Tagen seine Fragebogen
fiir 1907 und bittet die Künstier, Korrekturen wie Er-
gänzungen baid an den Herausgeber W. O. Dreßier,
Berlin W., Landshuterstraße, geiangen zu iassen. Nach-
dem im LJahrgang (1906) Namen wie Böhie, Deußer,
Kaickreuth, v. Haug, K. Hofer, Gerhardjanssen,
A. Lang, J. M. Oibrich, Reiniger. Schönnenbeck,
Schreuer, Steppes, Voiz, Wendling fehiten,
dürfte aiierdings ohne eine etwas seibständigere Arbeit
der Redaktion die für ein soiches Nachschiagebuch nötige
Voiiständigkeit schweriich zu erreichen sein. Der Text
über den Verband der Kunstfreunde iautete im ver-
gangenen Jahr: „Derseibe umfaßt die Kunstvereine:
Bonn, Darmstadt, Gießen, Hanau, Köin, Mainz, Offen-
bach a. M. und Worms." — Mehr kann man an Unsinn
kaum veriangen; und wenn im übrigen unter den Kunst-
vereinen, „die in Betracht kommen", der größte und
äiteste, nämiich der von Rheiniand und Westfalen, fehit
und nur unter den Düsseidorfer Lokaivereinigungen
mit dem Vorsitzenden von Wätzen aufgeführt wird: so
dürfte das Vertrauen in die Zuveriässigkeit, worin doch
der einzige Wert eines soichen Werkes besteht, wohi
dahin sein. Aiso ihr Künstier und Vereine, füiit die
Fragebogen aus, wenn euch weiche zukommen! S.

T T NSERE MUSIKBEILAGE.
Giückes genug! Vieiieicht wird nicht jeder in
Liiiencrons kieinem Gedicht den Trübsinn empfinden, den
die schiichte Formel freundiich verdeckt. In der Musik
Georg Voiierthuns wird er ihm fühibar werden. Durch
das ganze Lied ringt die Seiigkeit warmen Liebesgefühis
vergebiich mit dem Schmerz der Entsagung und Verein-
samung, und der ietzte und höchste Wonneruf, auf dem f
beginnend: Giückes genug; — es ist ais ob die Träne hier
iosbräche, die verhaiten in aiien Akkorden heraufdrängte.
Wir empfehien hierbei zugieich die übrigen Lieder
des jungen Komponisten. Es sind erschienen: Fünf
Lieder nach Texten von Liiiencron im Veriag von
C. F. Kahnt in Leipzig (darunter unsere Probe und ein
sehr hübsches voiksiiedhaftes: „Ait geworden"); ferner:
3 Tenoriieder nach Texten von Liiiencron, Veriag von
Schott in Mainz, und im Veriag der Freien Musikaiischen
Vereinigung (Fischer) in Beriin: „Wer weiß wo" von
Liiiencron und Acht Liebesgesänge. G. K.

Herausgeber W. Schäfer, Verlag der Rheinlande (v. Fischer & Franke). Druck A. Bagel, Düsseldorf.
 
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