oder Köpfe derb gefaßt doch
wohl berechnet in eine
Fläche; vieHeicht ein wenig
zu stark heraus modeüiert
und denkt nicht daran, durch
Sandgebläse die Derbheit
seiner Formen zu mildern,
oder mehr dem Grund ein-
zuschmiegen. Auch er be-
dient sich durchweg der Rc-
duktionsmaschine und weiß
die Wtrkung der verkleiner-
ten Prägung namentiich in
seinen hgürlichen Arbeiten
wohl zu berechnen.
Eine so durch maschineüe
Verkieinerung gewonnene
Prägung verliert natüriich
neben einer Gußmedaiiie;
denn jede Verkleinerung muß
eine Reduktion der künst-
ierischen Mittei begleiten,
hierzu ist die Reduktions-
maschine natürüch nicht im-
stande, so kommt aües auf
die Vorberechnung der Wir-
kung an, wobei das Kunst-
werk jedenfalls verlieren muß.
So versteht man die Leiden-
schaft, mit der Benno Eikan
(Dortmund) sich in der Guß-
medaille nach italienischem
Vorbild versuchte. Leider
geht auch die Formenbil-
dung auf dieses Vorbild
zurück; sonst müßte man
seine Porträtstücke unbe-
dingt loben; man freut sich,
nach der kleinlichen Arbeit
der Reduziermaschine auf
einmal so ein handfestes
künstlerisches Stück zu ha-
ben. Das gleiche gilt von
der Bayersdorfer-Medaiüe
des Müncheners Hermann
Lang.
Stärker als in diesen der-
ben Gußstücken, die schließ-
lich doch wieder auch in
Frankreich ihre Vorbildcr
hnden, spricht sich die deut-
sche Abneigung gegen eine
Überzärtelung der französi-
schen Medaille in den Ver-
suchen aus, das Modell, statt
in Wachs zu modeüieren,
nach altdeutschem Vorbild
in Stein zu schneiden. Die
erste Anregung gab hierin
der Leipziger Paul Sturm.
Unter den hier abgebildeten
Luise Staudinger: Kant.
Hugo Kaufmann: Max Liebermann.
Hugo Kaufmann: Unterrichtswesen.
Plaketten ist, wie schon ge-
sagt wurde, das Porträt seiner
Frau von Kowarzik so ent-
standen; es war bedauer-
lich, daß in Köln nur eine
reduzierte Bronzeprägung
und nicht das Original ge-
zeigt wurde, worin die zarte
Modeüierung erst ihren gan-
zen Reiz zeigte.
Den letzten Schritt zu
tun, nicht nur ein größeres
Original, sondern gleich das
kleine Modell in Metaü zu
schneiden, war zwei Mün-
chenern vorbehalten, Max
Dasio und Georg Roemer,
die unabhängig voneinander
ein Neues schufen, das auf
die älteste Form der Münzen-
prägung, den geschnittenen
Stempel, zurückging. Wenn
man die eigentliche Ent-
wicklung der künstlerischen
MedaiUe mit der Anwen-
dung der Gußform beginnen
läßt, die durch den maschi-
nellen Stempel der Reduk-
tionsmaschine überholt
wurde, worin dann die
Höhe der modernen Me-
daillenkunst auf dem Gipfel
schien (freilich, wie ich an-
deutete, fast mehr auf einem
Gipfel des Ingenieurs und
Chemikers als des Künstlers),
so setzen diese beiden die
Kunst als Handwerk, als
Fertigkeit wieder in Ehren,
indem sie die Prägestempel
ihrer Münzen in weichen
Stahl eingraben, der nach-
her gehärtet wird. Georg
Roemer, der Bildhauer, mit
dem Bunzen die Formen
schlagend; Max Dasio, der
Radierer, mit dem Grab-
stichel sie herausschabend.
Die Wirkung der so ge-
schlagenen Münzen ist eine
unnachahmliche. Der ganze
Reiz künstlerischer Hand-
arbeit, mehr noch als beim
Guß mit seinen Zufällig-
keiten, bleibt ihnen gewahrt;
und doch können sie zu
Tausenden auf den Markt
geworfen werden. So hat
die deutsche Schaumünze
wiederum wie in der großen
Zeit deutscher Kunst nicht
wohl berechnet in eine
Fläche; vieHeicht ein wenig
zu stark heraus modeüiert
und denkt nicht daran, durch
Sandgebläse die Derbheit
seiner Formen zu mildern,
oder mehr dem Grund ein-
zuschmiegen. Auch er be-
dient sich durchweg der Rc-
duktionsmaschine und weiß
die Wtrkung der verkleiner-
ten Prägung namentiich in
seinen hgürlichen Arbeiten
wohl zu berechnen.
Eine so durch maschineüe
Verkieinerung gewonnene
Prägung verliert natüriich
neben einer Gußmedaiiie;
denn jede Verkleinerung muß
eine Reduktion der künst-
ierischen Mittei begleiten,
hierzu ist die Reduktions-
maschine natürüch nicht im-
stande, so kommt aües auf
die Vorberechnung der Wir-
kung an, wobei das Kunst-
werk jedenfalls verlieren muß.
So versteht man die Leiden-
schaft, mit der Benno Eikan
(Dortmund) sich in der Guß-
medaille nach italienischem
Vorbild versuchte. Leider
geht auch die Formenbil-
dung auf dieses Vorbild
zurück; sonst müßte man
seine Porträtstücke unbe-
dingt loben; man freut sich,
nach der kleinlichen Arbeit
der Reduziermaschine auf
einmal so ein handfestes
künstlerisches Stück zu ha-
ben. Das gleiche gilt von
der Bayersdorfer-Medaiüe
des Müncheners Hermann
Lang.
Stärker als in diesen der-
ben Gußstücken, die schließ-
lich doch wieder auch in
Frankreich ihre Vorbildcr
hnden, spricht sich die deut-
sche Abneigung gegen eine
Überzärtelung der französi-
schen Medaille in den Ver-
suchen aus, das Modell, statt
in Wachs zu modeüieren,
nach altdeutschem Vorbild
in Stein zu schneiden. Die
erste Anregung gab hierin
der Leipziger Paul Sturm.
Unter den hier abgebildeten
Luise Staudinger: Kant.
Hugo Kaufmann: Max Liebermann.
Hugo Kaufmann: Unterrichtswesen.
Plaketten ist, wie schon ge-
sagt wurde, das Porträt seiner
Frau von Kowarzik so ent-
standen; es war bedauer-
lich, daß in Köln nur eine
reduzierte Bronzeprägung
und nicht das Original ge-
zeigt wurde, worin die zarte
Modeüierung erst ihren gan-
zen Reiz zeigte.
Den letzten Schritt zu
tun, nicht nur ein größeres
Original, sondern gleich das
kleine Modell in Metaü zu
schneiden, war zwei Mün-
chenern vorbehalten, Max
Dasio und Georg Roemer,
die unabhängig voneinander
ein Neues schufen, das auf
die älteste Form der Münzen-
prägung, den geschnittenen
Stempel, zurückging. Wenn
man die eigentliche Ent-
wicklung der künstlerischen
MedaiUe mit der Anwen-
dung der Gußform beginnen
läßt, die durch den maschi-
nellen Stempel der Reduk-
tionsmaschine überholt
wurde, worin dann die
Höhe der modernen Me-
daillenkunst auf dem Gipfel
schien (freilich, wie ich an-
deutete, fast mehr auf einem
Gipfel des Ingenieurs und
Chemikers als des Künstlers),
so setzen diese beiden die
Kunst als Handwerk, als
Fertigkeit wieder in Ehren,
indem sie die Prägestempel
ihrer Münzen in weichen
Stahl eingraben, der nach-
her gehärtet wird. Georg
Roemer, der Bildhauer, mit
dem Bunzen die Formen
schlagend; Max Dasio, der
Radierer, mit dem Grab-
stichel sie herausschabend.
Die Wirkung der so ge-
schlagenen Münzen ist eine
unnachahmliche. Der ganze
Reiz künstlerischer Hand-
arbeit, mehr noch als beim
Guß mit seinen Zufällig-
keiten, bleibt ihnen gewahrt;
und doch können sie zu
Tausenden auf den Markt
geworfen werden. So hat
die deutsche Schaumünze
wiederum wie in der großen
Zeit deutscher Kunst nicht