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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 30.1920

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Heft 3
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Eberlein, Kurt Karl: Albert Haueisen als Graphiker
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https://doi.org/10.11588/diglit.26486#0118

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Albert Haueisen als Graphiker.

wie bei aller Farbigkeit der Schwarz-Weiß-Wirkung immer
die Linie ikw rhythnnsches Eigenleben behauptet, dies wird
in den wenigen Proben den Einsichtigen offenbar. Die
verschiedenen Arten der Aeichnung, Naturstudie, Skizze,
Komposition, haben in solcher Stenographie eine so geist-
reiche Handschrift, daß sich wohl verstehen läßt, wie
Krcnstfrerlnde und Sammler gerade solche Blätter
sammeln und lieben müssen. Scheint doch das Aeichen-
buch der Künstler der beste Aeuge ihres Geistes und ihrer
Persönlichkeit zu sein, scheint doch gerade die Linie das
Letzte, Eigenste deutscher Art und Kunst als Wesensaus-
druck immer wieder zu bekennen.

Albert Haueisen, der heute als Professor und Direktor
der Karlsruher Kunstschule dazu berufen ist, einer neuen
Jugend schaffend und lehrend vorzuleben, bedarf als
Maler wie als Grapbiker keines biograpbischen oder
psychologischen Ausweises. So mögen denn auch diese
Kunstwerke seiner vielseitigen Graphik für sich selbst
sprecben und für ihren Meister zeugen. Denn auch hier
gilt Goethes Weisheit, die meine einleitenden Worte zu-
sammenfassend bekräftigen mag:

„Unbeschreiblich ist immer die Rose,
Unbegreiflich die Nachtigall."

Kurt Karl Eberlein.

Albert Haueisen.

Hans Thoma in Bernau (Bleistiftzeichnung).
 
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