eine dunkle Unglückssorge zu beschleichen pflegte, mochte auf ihn
übergegangen sein und mit dem ahnungsvollen, gern bei den
Spukgeschichten der Volksphantasie verweilenden Sinne zusammen-
hangcn, der ihn zu dem wahrhaft großartigen Finale seines Schaf-
fens, dem „Schimmelreiter", befähigte. Seltsam kontrastierte
damit ein ausgesprochener Rationalismus, wobei er Poet genug
blieb, um die Unsterblichkeit in anderer Weise zu retten, namlich
in dem liebenden Gedenken an die Abgeschiedenen: „O bleibe treu
den Toten", wie ein an das Hebbelsche Requiem erinnerndes
Gedicht von ihm beginnt. Das Sieghafte in Heyses Anfangen
war weit mehr dem Umschlag in dumpfe Nesignation ausgeseht,
woraus ihn nur eins emporhob: die gestaltende Erhebung über
sein Leid in den seinen Toten geweihten Gesängen voll hinreißender
Empfindung wie sonst nirgends, indes freilich mitunter dem Fluß
derTerzinen ein Medusenhaupt enttaucht. Ungleich aufgeschlossener,
mithin der Erleichterung zugänglicher, war Storm, der geborene
Grübler. Angesichts seines Schmerzenssohnes wirft er die Frage
auf: „Sollte die künstlerische Anlage oder Tätigkeit die Nach-
kommenschaft beeinträchtigen . .. Jst auch eine onlya yatris dabei?"
Dagegen erwidert ihm Heyse einmal: „An der Lebhaftigkeit deines
Herzeleids kannst du ermessen, daß du doch etwas besitzest; was ich
von mir nicht sagen kann."
Jener Einschnitt, der so merklich Storms Novellistik in eine
jugendliche und eine gereifte Hälfte scheidet, wird durch zweierlei
bestimmt. Da seine Lyrik im wesentlichen ihre Höhe erreicht hat
und nach Maßgabe ihres Charakters mit der entschwundenen
Iugend im Entschwinden ist, wirkt die Wucht der Schicksalsschläge
potenzierend auf seine Erzählergabe, zugleich ergibt sich dabei ein
anderes Verhältnis für seinen Heimathang. Er schwelgt nicht mehr
in dem Stimmungszauber des Iünglings, noch weniger pulst
darin das stille Heimweh von Heiligenstadt. Nach der glücklichen
Rückkehr in die angestammte Welt bleivt das Heimatgefühl wohl
der hauptsächlichste Rahmen, aber er ist nun breit genug, um darin
Probleme zu behandeln, die den Nerv der Menschenseele über-
haupt treffen. Ob der Einfluß Heyses unbewußt mitgespielt hat,
wird im Ernst keiner zu entscheiden wagen. Heyse hat überall
sozusagen im ersten Sprunge das ihm zugemessene Niveau erlangt,
einer Steigerung desselben sind die Dämonen, die stets das Böse
wollen und doch das Gute schaffen, unfahig. Dafür entfaltet sich
unter den Schicksalswirkungen seine an sich schon beträchtliche
Fruchtbarkeit, Storm blickt wie betroffen auf dieses Schauspiel.
Völlig außerhalb des Theaterbetriebes und nicht einmal im Traum
an ein Betreten der Bühne denkend, folgt er mit gespannter Auf-
merksamkeit Heyses Dramatik, dessen Klagen über ungeeignete
Schauspieler und ungeeignetes Publikum mit dem Worte begeg-
nend: die feinen §üge und Schattierungen seiner Kunst würden
mehr oder weniger bei den besten Schauspielern und zu allen
Zeiten verloren gegangen sein. Und als Heyse Bühnen und §u-
schauer findet, freut sich niemand neidloser darüber als Storm.
Sollte man nicht bei ihm, der während der Danenherrschaft
daheim und hernach bei der Befreiung der Heimatscholle so tyrtäische
Klänge anzuschlagen wußte, einen politischen Geist voraussetzen,
der über das Aktuelle hinaus fortlebt? Das Gegenteil war der
Fall, wie er gestand, als Heyse seinen Bismarckhymnus geschrieben.
Schließlich trat ihre ganze Derschiedenheit noch einmal zutage,
da Storm den Abschied nahm, um 63jährig die Muße der Muse
zu weihen. Wenn im Vergleich mit Heyses langer Bücherreihe
die seinige schmal erscheint, so liegt das daran, daß ihm ein gut Teil
der Kraft im Staatsdienste aufging, daß er sich für sein Dichten
meist die Zeit absparen mußte, überdies, ein Mensch von schwachen
Nerven, oft durch Gesundheitsstörung beeinträchtigt wurde. Heyse,
dem bei seiner unausgesetzten Dichtertätigkeit, verbunden mit
dem, was an Ungemach auf ihn eindrang, noch weit mehr ein zu
Vorsicht und Arbeitsdiat mahnendes nervöses Leiden lange Aeit
zu schaffen machte, konnte sich nicht genug darüber wundern, daß
Storm aus dem Dienst trat. „Was gäb ich drum," schreibt er,
„wenn ich Oberamtsrichter in Husum wäre! Wie oft habe ich ein
solches gelindes Gängelband gewünscht und mir eingestanden, daß
das beneidenswerteste Geschenk der Götter, die unumschränkte
Selbstherrlichkeit, eine geheime Tücke in sich birgt."
Iosef Oswald.
uftav Paulis Rungebüchlein.
Die „populären" Kunstveröffentlichungen mehren sich fast
erschreckend. Werden sie edler im Gehalt, je weniger holzfrei das
Papier wirkt? Man erschrickt manchmal über die Seichtheit und
unnütze Wortmacherei, die einem aufrichtig kunsthungrigen
Publikum zugemutet werden. Es erscheint notwendig, von
Zeit zu §eit aus dieser Hochflut ein Buch zu fischen, das
dem Unwert den Gehalt, dem Überflüssigen das dauernd
Wertvolle entgegenstellt. Als eine solche Gabe erscheint uns,
weil sie sich bewährte, das Büchlein, das Gustav Pauli
bereits 1918 Philipp Otto Nunge gewidmet hat. Diese „Liebes-
gaben deutscher Hochschüler" für die Kameraden im Felde, die
insgesamt der Furche-Derlag in Berlin unter künstlerischer Leitung
von F. H. Ehmcke verlegt hat, sind keineswegs veraltet, weil der
eigentliche §weck erfüllt ist. In ihrer schmucken Ausstattung und
dem vorbildlichen Verhaltnis von Bild und Text entsprechen sie
in besonders hohem Grade dem Idealbild derartiger Veröffent-
lichungen. Den 15 Tafeln mit Hauptbildern des Hamburger
Künstlers stehen in Paulis Buch viereinhalb enggedruckte Text-
seiten voraus, denen sich noch etwa vier Seiten klug ausgewählter
Stellen aus Runges Briefen und Aufzeichnungen anreihen. Im
Texte wirkt nicht ein Satz phrasenhaft, alles ist erlebt und mit
schlichter Wärme dem Leser mitgeteilt, der ausdrücklich aufgefordert
wird, zuerst die Bilder zu besehen. Besonders sympathisch wirkt,
was der Direktor der Hamburger Kunsthalle über Runges Deutsch-
tum sagt: „Doch vertrat er diese Gesinnung in aller Schlichtheit
ohne die patriotischen Beschwörungen und Beteuerungen, an
die wir seither gewöhnt wurden." Das ist noch während des
Krieges geschrieben, aber für alle deutsche Gegenwart gedacht.
Walter Cohen.
alter Schürmeyer, Heinrich Campendonk*).
vr.Schürmeyerhat auch indiesenHeftenaufdennachBayern
verschlagenen Nachfolger der alten Kölner hingewiesen. In der mit
zwei Originalholzschnitten und dreizehn Kupfer-Autotypien aus-
gestatteten Deröffentlichung des §inglerschen Derlags tut er es
mit so viel überzeugender Hingabe an die Märchenkunst Campen-
donks, daß auch weniger Willfährige hier einen Führer finden
können. Uber den Werdegang des Künstlers, der kein Schnell-
fertiger in der Art der heutigen Novembergruppenleute war,
erfährt man manches Neue. Thorn-Prikkers heilsamer Einfluß
wird nach Gebühr hervorgehoben. Hat Campendonk nicht eine
§eitlang auch Nauens Unterweisung erfahren?
Walter Cohen.
*) Verlag §inglers Kabinett, Frankfurt a. M. 1920.
Baukunft am Niederrhein.
§u den erfreulichen §eiche n, daß 6M Niederrhein geistiges
Leben wieder erwacht, gehört das breit angelegte Werk von Richard
Klapheck über die Baukunst am Niederrhein, für das der Kunst-
verein für die Rheinlande und Westfalen als Derleger zeichnet.
Von den geplanten drei Bänden ist nun auch der zweite erschienen,
die Baukunst unter Ian Wellem und Karl Theodor darstellend.
Nicht weniger als 258 Abbildungen begleiten den Text, und wie
diese Abbildungen an sich einen Schatz der Anschauung darstellen,
so bringt auch der Text eine Fülle von Wissen und Beziehung.
Der Verfasser hat eine glückliche Art, verwickelte Dinge einfach
darzustellen, und die seltene Gabe, Detail im Ganzen lebendig
zu machen. Man liest ihn, wie man etwa einem Führer zuhört,
der sein Museum kennt und liebt; das Dertrauen seiner Sach-
kenntnis stellt sich ebenso bald ein wie die fröhliche Sicherheit,
nicht unnütz belehrt zu werden. Den Hauptwert sreilich machen
die Sachen selbsr, d. h. die guten Abbildungen, aus. Wenn einmal
der dritte Band und damit das ganze Werk vorliegt, soll es an
dieser Stelle eine gründliche Würdigung finden. C.
Fiir die Schriftleitung verantwortlich der Herausgeber Wilhelm Schäfer in Ludwigshafen am Bodensee. — Druck und Verlaq A. Bagel,
Düffcldorf. — Gedruckt mit Farben der Hostmann - Steinbergschen Farbenfabriken, G. m. b. H., Celle (Hannover). — Nedaktionelle
Sendungen sind ausschließlich an den Herausgeber Wilhelm Schäfcr, Bodensee-Ludwigshafen, zu richten. — Für unverlangte Manuskripte
und Nezensions-Exemplare wird keinc Verpflichtung übernommen. — Nückporto ist beizulegen.
übergegangen sein und mit dem ahnungsvollen, gern bei den
Spukgeschichten der Volksphantasie verweilenden Sinne zusammen-
hangcn, der ihn zu dem wahrhaft großartigen Finale seines Schaf-
fens, dem „Schimmelreiter", befähigte. Seltsam kontrastierte
damit ein ausgesprochener Rationalismus, wobei er Poet genug
blieb, um die Unsterblichkeit in anderer Weise zu retten, namlich
in dem liebenden Gedenken an die Abgeschiedenen: „O bleibe treu
den Toten", wie ein an das Hebbelsche Requiem erinnerndes
Gedicht von ihm beginnt. Das Sieghafte in Heyses Anfangen
war weit mehr dem Umschlag in dumpfe Nesignation ausgeseht,
woraus ihn nur eins emporhob: die gestaltende Erhebung über
sein Leid in den seinen Toten geweihten Gesängen voll hinreißender
Empfindung wie sonst nirgends, indes freilich mitunter dem Fluß
derTerzinen ein Medusenhaupt enttaucht. Ungleich aufgeschlossener,
mithin der Erleichterung zugänglicher, war Storm, der geborene
Grübler. Angesichts seines Schmerzenssohnes wirft er die Frage
auf: „Sollte die künstlerische Anlage oder Tätigkeit die Nach-
kommenschaft beeinträchtigen . .. Jst auch eine onlya yatris dabei?"
Dagegen erwidert ihm Heyse einmal: „An der Lebhaftigkeit deines
Herzeleids kannst du ermessen, daß du doch etwas besitzest; was ich
von mir nicht sagen kann."
Jener Einschnitt, der so merklich Storms Novellistik in eine
jugendliche und eine gereifte Hälfte scheidet, wird durch zweierlei
bestimmt. Da seine Lyrik im wesentlichen ihre Höhe erreicht hat
und nach Maßgabe ihres Charakters mit der entschwundenen
Iugend im Entschwinden ist, wirkt die Wucht der Schicksalsschläge
potenzierend auf seine Erzählergabe, zugleich ergibt sich dabei ein
anderes Verhältnis für seinen Heimathang. Er schwelgt nicht mehr
in dem Stimmungszauber des Iünglings, noch weniger pulst
darin das stille Heimweh von Heiligenstadt. Nach der glücklichen
Rückkehr in die angestammte Welt bleivt das Heimatgefühl wohl
der hauptsächlichste Rahmen, aber er ist nun breit genug, um darin
Probleme zu behandeln, die den Nerv der Menschenseele über-
haupt treffen. Ob der Einfluß Heyses unbewußt mitgespielt hat,
wird im Ernst keiner zu entscheiden wagen. Heyse hat überall
sozusagen im ersten Sprunge das ihm zugemessene Niveau erlangt,
einer Steigerung desselben sind die Dämonen, die stets das Böse
wollen und doch das Gute schaffen, unfahig. Dafür entfaltet sich
unter den Schicksalswirkungen seine an sich schon beträchtliche
Fruchtbarkeit, Storm blickt wie betroffen auf dieses Schauspiel.
Völlig außerhalb des Theaterbetriebes und nicht einmal im Traum
an ein Betreten der Bühne denkend, folgt er mit gespannter Auf-
merksamkeit Heyses Dramatik, dessen Klagen über ungeeignete
Schauspieler und ungeeignetes Publikum mit dem Worte begeg-
nend: die feinen §üge und Schattierungen seiner Kunst würden
mehr oder weniger bei den besten Schauspielern und zu allen
Zeiten verloren gegangen sein. Und als Heyse Bühnen und §u-
schauer findet, freut sich niemand neidloser darüber als Storm.
Sollte man nicht bei ihm, der während der Danenherrschaft
daheim und hernach bei der Befreiung der Heimatscholle so tyrtäische
Klänge anzuschlagen wußte, einen politischen Geist voraussetzen,
der über das Aktuelle hinaus fortlebt? Das Gegenteil war der
Fall, wie er gestand, als Heyse seinen Bismarckhymnus geschrieben.
Schließlich trat ihre ganze Derschiedenheit noch einmal zutage,
da Storm den Abschied nahm, um 63jährig die Muße der Muse
zu weihen. Wenn im Vergleich mit Heyses langer Bücherreihe
die seinige schmal erscheint, so liegt das daran, daß ihm ein gut Teil
der Kraft im Staatsdienste aufging, daß er sich für sein Dichten
meist die Zeit absparen mußte, überdies, ein Mensch von schwachen
Nerven, oft durch Gesundheitsstörung beeinträchtigt wurde. Heyse,
dem bei seiner unausgesetzten Dichtertätigkeit, verbunden mit
dem, was an Ungemach auf ihn eindrang, noch weit mehr ein zu
Vorsicht und Arbeitsdiat mahnendes nervöses Leiden lange Aeit
zu schaffen machte, konnte sich nicht genug darüber wundern, daß
Storm aus dem Dienst trat. „Was gäb ich drum," schreibt er,
„wenn ich Oberamtsrichter in Husum wäre! Wie oft habe ich ein
solches gelindes Gängelband gewünscht und mir eingestanden, daß
das beneidenswerteste Geschenk der Götter, die unumschränkte
Selbstherrlichkeit, eine geheime Tücke in sich birgt."
Iosef Oswald.
uftav Paulis Rungebüchlein.
Die „populären" Kunstveröffentlichungen mehren sich fast
erschreckend. Werden sie edler im Gehalt, je weniger holzfrei das
Papier wirkt? Man erschrickt manchmal über die Seichtheit und
unnütze Wortmacherei, die einem aufrichtig kunsthungrigen
Publikum zugemutet werden. Es erscheint notwendig, von
Zeit zu §eit aus dieser Hochflut ein Buch zu fischen, das
dem Unwert den Gehalt, dem Überflüssigen das dauernd
Wertvolle entgegenstellt. Als eine solche Gabe erscheint uns,
weil sie sich bewährte, das Büchlein, das Gustav Pauli
bereits 1918 Philipp Otto Nunge gewidmet hat. Diese „Liebes-
gaben deutscher Hochschüler" für die Kameraden im Felde, die
insgesamt der Furche-Derlag in Berlin unter künstlerischer Leitung
von F. H. Ehmcke verlegt hat, sind keineswegs veraltet, weil der
eigentliche §weck erfüllt ist. In ihrer schmucken Ausstattung und
dem vorbildlichen Verhaltnis von Bild und Text entsprechen sie
in besonders hohem Grade dem Idealbild derartiger Veröffent-
lichungen. Den 15 Tafeln mit Hauptbildern des Hamburger
Künstlers stehen in Paulis Buch viereinhalb enggedruckte Text-
seiten voraus, denen sich noch etwa vier Seiten klug ausgewählter
Stellen aus Runges Briefen und Aufzeichnungen anreihen. Im
Texte wirkt nicht ein Satz phrasenhaft, alles ist erlebt und mit
schlichter Wärme dem Leser mitgeteilt, der ausdrücklich aufgefordert
wird, zuerst die Bilder zu besehen. Besonders sympathisch wirkt,
was der Direktor der Hamburger Kunsthalle über Runges Deutsch-
tum sagt: „Doch vertrat er diese Gesinnung in aller Schlichtheit
ohne die patriotischen Beschwörungen und Beteuerungen, an
die wir seither gewöhnt wurden." Das ist noch während des
Krieges geschrieben, aber für alle deutsche Gegenwart gedacht.
Walter Cohen.
alter Schürmeyer, Heinrich Campendonk*).
vr.Schürmeyerhat auch indiesenHeftenaufdennachBayern
verschlagenen Nachfolger der alten Kölner hingewiesen. In der mit
zwei Originalholzschnitten und dreizehn Kupfer-Autotypien aus-
gestatteten Deröffentlichung des §inglerschen Derlags tut er es
mit so viel überzeugender Hingabe an die Märchenkunst Campen-
donks, daß auch weniger Willfährige hier einen Führer finden
können. Uber den Werdegang des Künstlers, der kein Schnell-
fertiger in der Art der heutigen Novembergruppenleute war,
erfährt man manches Neue. Thorn-Prikkers heilsamer Einfluß
wird nach Gebühr hervorgehoben. Hat Campendonk nicht eine
§eitlang auch Nauens Unterweisung erfahren?
Walter Cohen.
*) Verlag §inglers Kabinett, Frankfurt a. M. 1920.
Baukunft am Niederrhein.
§u den erfreulichen §eiche n, daß 6M Niederrhein geistiges
Leben wieder erwacht, gehört das breit angelegte Werk von Richard
Klapheck über die Baukunst am Niederrhein, für das der Kunst-
verein für die Rheinlande und Westfalen als Derleger zeichnet.
Von den geplanten drei Bänden ist nun auch der zweite erschienen,
die Baukunst unter Ian Wellem und Karl Theodor darstellend.
Nicht weniger als 258 Abbildungen begleiten den Text, und wie
diese Abbildungen an sich einen Schatz der Anschauung darstellen,
so bringt auch der Text eine Fülle von Wissen und Beziehung.
Der Verfasser hat eine glückliche Art, verwickelte Dinge einfach
darzustellen, und die seltene Gabe, Detail im Ganzen lebendig
zu machen. Man liest ihn, wie man etwa einem Führer zuhört,
der sein Museum kennt und liebt; das Dertrauen seiner Sach-
kenntnis stellt sich ebenso bald ein wie die fröhliche Sicherheit,
nicht unnütz belehrt zu werden. Den Hauptwert sreilich machen
die Sachen selbsr, d. h. die guten Abbildungen, aus. Wenn einmal
der dritte Band und damit das ganze Werk vorliegt, soll es an
dieser Stelle eine gründliche Würdigung finden. C.
Fiir die Schriftleitung verantwortlich der Herausgeber Wilhelm Schäfer in Ludwigshafen am Bodensee. — Druck und Verlaq A. Bagel,
Düffcldorf. — Gedruckt mit Farben der Hostmann - Steinbergschen Farbenfabriken, G. m. b. H., Celle (Hannover). — Nedaktionelle
Sendungen sind ausschließlich an den Herausgeber Wilhelm Schäfcr, Bodensee-Ludwigshafen, zu richten. — Für unverlangte Manuskripte
und Nezensions-Exemplare wird keinc Verpflichtung übernommen. — Nückporto ist beizulegen.