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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt: Nachrichten für römisch-germanische Altertumsforschung — 2.1909

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Nr. 1 (Jan. un. Febr.)
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https://doi.org/10.11588/diglit.24879#0025

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Neuffen. Auch die früher vielfach im Land
herum zerstreuten römischen Denkmâler
sammeln sich immer mehr im Stuttgarter
Lapidarium, teilweise wenigstens in Gips-
abgüssen. Da finden wir u. a. die Inschrift des
saltus Sumelocennensis, von der die Erkenntnis
der anfânglichen Domanialverwaltung im
rechtsrheinischen Gebiet ausging, die Bôck-
ingerlnschriften vom J. 148, welchedenMark-
stein bilden für die Festhaltung der innern
Limeslinie, die letzte datierte rechtsrhein-
ische Inschrift aus der Zeit des Gallienus,
die interessanten Denkmäler der Totengôttin
Herecura aus Rottenburg und Cannstatt,
die Gruppe des fahrenden Juppiter mit
dem Giganten. Aus der alemannisch-frân-
kischen Zeit sind bekanntlich bis jetzt nur
die Funde der Reihengraber vorhanden ;
erst vor einigen Wochen hat man bei Ulm
die Reste eines durch Brand zerstorten
Dorfes aufgefunden.

Zwei reiche Sammlungen griechischer
und âgyptischer Altertümer, Schenkungen
der Herren Stützel - München und' Sieglin-
Stuttgart, sind eigentlich ein unorganischer
Bestandteil der Sammlung „vaterländischer“
Altertümer, aber gewiss nützlich für das
Verstândnis besonders der antiken Keramik,
über deren Entwicklung Gôssler einen
geschickt belehrenden Abschnitt beigibt. —
Nur einen kurzen Blick werfen wir auf die
übrigen Teile der Sammlung, die Dr. Baum
beschrieben hat: das fürstliche Kunst-
kabinett, das Ludwigsburger Porzellan u. a.,
namentlich aber die sehr reiche, von Baum
mit einem Ueberblick über kirchliche Kunst
eingeleitete Sammlung von Holzbildwerkund
Tafelmalerei derGotik,derenhervorragendste
Stücke auch bildlich dargestellt sind.

Mannheim. F. Haug.

Aus Zeitschriften.

8. Aachen. Zeitschrift des Geschichtsver-
eins. 29. Band. 1907. — S. 68. J. Buch-
kremer, Das Grab Karls des Grossen.
Bespricht u. a. auch die Grössenverhältnisse
des bekannten rômischen Sarkophags mit
dem Raub der Proserpina mit dem Ergeb-
nis (S. 125), dass nichts dagegen spricht,
dass Karl d. Gr. in diesem Sarge beigesetzt
worden ist. — S. 277. Fr. Cramer, Die
Ortsnamen auf -weiler im Aachener Bezirk.

Basel. Basler Zeitschrift für Geschichte
und Altertumskunde. VIII. Bd. I. Heft. —
S. 170. Burckhardt-Biedermann, zwei-
mal beschriebener Inschriftstein von Augst.
Die âltere Inschrift ist eine Grabinschrift
wahrscheinlich aus dem 4. Jahrh., die jün-
gere môglicherweise eine Bauinschrift aus
der Wiederherstellungszeit des Kastells im
4. Jahrh. — S. 178. Stehlin, Ueber die
angebliche römische Münzwerkstâtte in
- Augst. Harschers Behauptung, in Bruckners
Merkwürdigkeiten auf S. 2813—44 in Augst
eine Münzwerkstâtte gefunden zu haben,
ist unhaltbar, da nichts dafür spricht.

Bordeaux. Révue des études anciennes,
X 3. Juli-September 1908. —· S. 257. Car-
tier, Gemalte gallische Vasen im archâo-
logischen Museum in Genf. (mit Tafel 15
u. 16.) 2 Ollae gef. in Genf, mit Ueberzug

und rot und weisser Bemalung, die bekannt
ist vom Mont Beuvray und vom Hradischt
von Stradonitz, die Genfer Gefasse aber
von ausserordentlicher Seltenheit wegen der
figürlichen Darstellungen. (Vôgel.) — S. 263.
Jullian gegen Clerc. Noch einmal die
Schlacht von Aix. Die Schlacht des Marius
gegen die Teutonen hat bei Aquae Sextiae
(oder Aix) stattgefunden und nicht bei Pour-
ciaux und Pourrières. — S. 265. Chronique
Gallo-Romaine.

Brüssel. Bulletin des Musées Royaux,
des arts décoratifs et industriels 6. Jahrg.
1906—07. — S. 25. de Loë: Bronzezeit-
licher Goldfund von Fauvillers in Form eines
Diadems. Torques oder Diadem aus Arlon.

— S. 45. de Loë: Les fouilles de M. Wa-
rocqué Auffindung des ersten Tôpferofens
in Belgien bei Houdeng-Goegnies (Hainaut).

Denkmalpflege. XNr. 12. 16. Sept. 1908.
S. 92. Gôtze, Ein steinzeitliches Ganggrab
bei Rimbeck, Kreis Warburg. Ausgrabung
einer Grabkammer mit Resten von c. 160
Leichen. Die Beigaben wenig zahlreich,
ein Tonbecher, viele Anhanger, ein Hals-
band von Zâhnen, Feuersteinwerkzeuge
(12 Abbild.).

Mainz. Mainzer Zeitschrift. Zeitschrift
des Römisch-Germanischen Zentralmuseums
u. des Vereins zur Erforschung der rhei-
nischen Geschichte u. Altertümer. Jahrg. III.
1908. — S. i. Kôrber, Die im Jahre 1907
gefundenen rômischen und frühchristlichen
Inschriften und Skulpturen (mit 33 Abb.)
I. Römische Grabdenkmäler S. 1 — 4. — II.
Bauurkunden S. 58. — III. Den Gôttern ge-
widmete Denkmäler S. 9 - 16. — IV. Inschrift-
bruchstücke von unsicherer Bedeutung. In-
schriftlose Bauglieder und Särge S. 17—25.

— V. Inschriften auf Gebrauchsgegenstân-
den S. 26. — VI. Frühchristliche Grabsteine
S. 27—48. — S. 19. Schumacher, Archâo-
logische Karte der Umgebung von Mainz
(dazu Taf. I). Schumachers schon auf der
letzten Generalversammlung der Deutschen
Geschichts- und Altertumsvereine in Mann-
heim gemachter Vorschlag, die archâologi-
schen Karten ldeinerer Gebiete nach Art
der geologischen einzurichten und die ein-
zelnen Stufen durch Zeichen oder Buch-
staben und Zahlen scharf zu scheiden, ist
hier durchgeführt. Es sind in der Haupt-
sache nur lokalgesicherte Fundstellen von
allgemeiner Bedeutung in Betracht gezogen.

— S. 44. Reineke, Zur Kenntnis der
früh-neolithischen Zeit in Deutschland (mit
9 Abb.). Besprechung zweier neu im Rôm.-
Germanischen Zentralmuseum aufgestellter
Gruppen aus dem Uebergange vom Palâo-
lithicum zum eigentlichen Neolithicum (im
alten Sinne). — S. 203. Oxé, Krefeld. Zwei
 
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