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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt: Nachrichten für römisch-germanische Altertumsforschung — 2.1909

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Nr. 3 (Mai u. Juni)
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Domaszewski, Alfred von: Inschriften aus dem Hauran: (Arabien)
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Körber, Karl: Mainz: Römische Inschriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.24879#0049

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37

waltung des Territoriums legionis mit der verânderten Stellung des praefectus
castrorum auf den Primipilus übergegangen. Vgl. Abhandlung zur rô-
mischen Legion S. 135 f. Der ungemein grosse Umfang des Territorium
legionis ergibt sich nach einer Mitteilung von Bulic auch aus dem Fundort
des oben angeführten dalmatinischen Grenzsteines. Vedropolie, wo der Grenz-
stein gefunden wurde, liegt 14 km - 15000 Fuss von Burnum entfernt. Man
erkennt daraus, dass an der Rheingrenze die Territoria der Truppenlager
sich eng aneinander schlossen.

Auch der Name des Statthalters ist von historischer Wichtigkeit. Avi-
dius Cassius, der als Statthalter Syriens unter Marcus den Partherkrieg geführt
hat, ist hier als Statthalter Arabiens genannt. Wie immer, gelangte er
wâhrend der Statthalterschaft zum Konsulate und heisst desshalb Consularis.
Vgl. Die Rangordnung des römischen Heeres S. 175. Er wird das
Amt unter Pius verwaltet haben.

2) Bostra, Basaltblock beilâufig 1 50 Schritte von der Strasse im Westen
des Castells Hôhe 46 cm, Breite 101 cm, Dicke 27 cm
I-FLAVIVSM

C O L · MA R C I AN V S T(itus) Flavius M(arci) [f{ilius)] Col(ina)

DOMO-PHILAT-OP Marcianas domo Philap[p\op(li) hast(atus)

HAST-LEG -VIFERR'Sr IV leg(ionis) VI ferr(atae) si[ôi] v[iv(us)\ Iulia

IV L i A MA TI R E T F I y mater et Fl(avia) Ialla soror \h\ere\de\s.

IALLASORORieReMS ' ljlj

Die Stadt Philippopolis ist wegen des Fundortes und der bei Asiaten,
die zum rômischen Bürgerrechte gelangen, · gewôhnlichen Tribus Collina die
Stadt Arabiens. Vgl. C I. L. III p 2524 und 2667. So erklârt es sicli auch,
dass. er mit Mutter und Schwester in Bostra zusammen ein Familiengrab be-
sass. Er diente zuletzt in der Legio VI ferrata, die in Caparcotna in Palâstina
ihr Lager hatte. Vgl. Ritterling Rhein. Mus. 58 (1903) 633 Über die hohe
Stellung eines Hastatus vgl. Die Rangordnung des rômischen Heeres
S. 91. Der Flaviername ist bei gemeinen Soldaten des dritten Jabrhunderts
neben dem Namen Aurelius, Aelius, Valerius ganz gewöhnlich. C. I L III
14507. Er ist also von der Picke zu diesem hohen Centurionate gelangt
nach der Art jener Zeit. Doch stammte er wohl aus einem der Dôrfer des
nôrdlichen Hauran, die erst Philippus Arabs zu der Stadt Philippopolis ver-
einigte und kann unter Philippus selbst aus der arabischen Legion in die
palästinische befôrdert worden sein. Das Cognomen seiner Schwester scheint
ein Kosename zu sein, gebildet von dem Namen der Mutter Julia.

Heidelberg. von Domaszewski.

Mainz. Rômische Inschriften.

21. Bei Fortsetzung der Grabungen an der Albanskirche fanden sich im Laufe

des Herbstes noch eine Reihe von Inschrift-Bruchstücken, von denen ich hier die
wichtigsten anführen will.

1) Bruchstück von dem Grabstein eines Soldaten der vierten Legion. Gef.
am 9. September 1908. Kalkstein H. 25 cm, Br. 49 cm, D. 21 cm. Nur rechts
ist der ursprüngliche Rand erhalten.

Cla

u îlT Ca k V b 1 1
cÎVS’TEVRN
/ j \ · M I L · L E G

////

Oben wird nur
Tribusnamens fehlen.

[Clau\dia (trïbu) Rusti[c\us Teurn[i\a mïl(es)
leg(ionis [IIII M\ac(edonica) an(norum). . .

eine Zeile mit Praenomen, Nomen und dem Anfange des
Bei diesem ist die Worttrennung mitten im Diphthonge ein-
 
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