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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt: Nachrichten für römisch-germanische Altertumsforschung — 2.1909

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Nr. 3 (Mai u. Juni)
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Körber, Karl: Mainz: Römische Inschriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.24879#0050

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getreten. Das letzte erhaltene Zeichen ist ein mit N verbundenes A, davor ist
der Rest eines C deutlich und weiter die Spitze eines A undeutlich sichtbar. Das
führt auf den Beinamen der vierten Legion, die von 43—70 v. Chr. in Mainz stand.
Die Inschrift ist insofern nicht ganz unwichtig, als durch sie die Zugehôrigkeit
Teurnias (j. St. Peter im Holz) in Noricum zur Tribus Claudia sicher gestellt ist.
Bei Herausgabe des dritten Corpus - Bandes zweifelte man noch daran. (Abb.
s. Mainzer Zeitschr. IV S. 15.)

2) Von einem rômischen Soldaten-Grabstein des ersten Jahrhunderts stammt
noch ein weiteres Bruchstück. Gef. am 22. September 1908. Kalkstein. H. 25 cm,
Br. 26 cm, D. 15 cm. Nur links ist der ursprüngliche Rand vorhanden.

. . . mi[l(es leg(ionis)?] an(norum [ . . . stip(endiorum)

XI li(ic) [s(itus) e(st)].

(Abb. s. Mainzer Zeitschr. IV S. 16.)

3) Von einem ôffentlichen Denkmal vielleicht des zweiten Jahrh. stammen
zwei aneinander passende Stücke, die in 12,5 cm hohen Buchstaben leider nur
einen kleinen Rest der Inschrift zeigen. Gefunden am 8. August 1908. Kalkstein.
H. (zusammen) 34 cm, Br. 40 cm, D. 13 cm.

u Wahrscheinlich gehôrte trotz der sehr verschiedenen Dicke

s i d zu derselben Inschrift noch ein drittes Bruchstück, das nur noch

Reste der Buchstaben A und L oder E zeigt. H. 10 cm, Br. 33 cm,
D. 34 cm; auch wohl ein viertes mit den Resten von M (oder I) und V. H. 18 cm,
Br. 18 cm, D. 8 cm. (Abb. s. Mainzer Zeitschr. Nr. IV S. 19.)

4) Von einem Grabsteine stammt dagegen wieder ein andres Bruchstück, das
am 8. September 1908 gefunden wurde. Kalkstein. H. 34 cm, Br. 40 cm, D. 13 cm.

K rï'r~“b

'E T · S I B 1
'fECIT

[Satu?]rnin[u]s [coniugi?] et sibi [vivus ?] fecit.

Z. I war mit dem zweiten N ein V verbunden (Abb. s. Mzer. Ztschr. IV S. 16).

5) Sehr erfreulicher Weise wurden zu der im vorigen Jahrgang des Korrbl.
S. 76 Nr. 4 mitgeteilten Inschrift noch eine grosse Anzahl meist kleiner Bruch-
stiicke hinzugefunden, so dass die Inschrift jetzt zum weitaus grôssten Teil vor-
handen ist, bezw. ergänzt werden kann. Die meisten neuen Stücke gehôren zur
linken Seite der Sargwand, die jetzt in einer Breite von 135 cm vorliegt. Sie
kamen wahrend meiner Abwesenheit zu Tag und wurden von Wallau als zu ein-
ander und zu den früher vorhandenen Teilen gehôrig erkannt. Vier Stiicke aber
die beim Abbrechen der Contreescarpe des nebenan gelegenen Forts Karl gefun-
den wurden, bilden das rechte Ende, sodass in der Mitte eine Lücke bleibt, deren
Ergânzung indes wenigstens ftir die 3 ersten Zeilen keine Mühe verursacht. End-
lich ist noch ein kleines Sttick vorhanden, dessen Einfiigung Schwierigkeit macht.

CAECILIO-SEPTIMINI3-LEG) XXII pr. p. i F A V R E L I V S
SERVATVSSCOLLEGA-Έ · AIvC icus cor P V S * S I B I · A B
EOCOMMEnDATVM-COND endum saRCOFAGO
RECONDI c V R A V / T IMAGIN E' mque / ,N > eiu tS D E M
SAR C O f a g 0 SepT/MINI· S (cuipsit. ^ X )

(Halbe Buchstaben sind hier ergânzb)

Von der unteren Begrenzung der Inschrift ist nichts gefunden; daher ist es auch
nicht unbedingt sicher, dass die fünfte Zeile die letzte war. Ebenso unsicher ist
es, ob das kleine Bruchstück mit IN richtig eingesetzt ist : es zeigt in einer zweiten
Zeile noch die Plälfte einer X, die sich wohl zu leg. XXII ergânzen aber in der
fünften Zeile kaum unterbringen lässt. (Das Stück kônnte auch herumgedreht
X

werden : aber damit wâre auch nichts gewonnen). v. Domaszewski glaubt wegen

des Schlusses, dass in Septimini nicht der Vatername steckt, sondern das Cognomen des
Caecilius. Der Genetiv hângt dann von dcm mit dem Deckel verloren gegangenen
D · M ab, nach welchem der Steinmetz das Gentile, wie so oft, in den Dativ setzte,
 
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