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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt: Nachrichten für römisch-germanische Altertumsforschung — 6.1913

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Nr. 3 (Mai u. Juni)
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Keune, Johann Baptist: Boissards Metzer Inschriftensammlung
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https://doi.org/10.11588/diglit.25476#0043

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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt

(Fortsetzung des Kofr.-Bl. der Westd. Ztschr. 1 Oesch. U; Kunst).

Nachrichten für die römisch-germanische Altertumsforschung.

Herausgegeben von Prof. Dr. E. Krfiger, Museumsdirektor in Trier.

Das Korrespondenzblatt erscheint alle 2 Monate. — Bezugspreis für das Jahr 3 Mark.
Verlagsbuchharidlung von Jacob Lintz in Trier.

Mai u. Juni. Jahrgang VI, 1913. Nr. 3.

Inhalt: 17. Boissards Metzer Inschriftensammlung. Von J. B. Keune. — 18. Quilling.

Danae-Darstellungen. 19. Kentenich. Nachleben der Antike im Moseltal. —
20. Reinecke. Kempten, Ausgrabung 1912. 21. Steinntetz. Grossprüfening,

Lichthäuschen. — 22. Goury, L’enceinte d’Haülzy et sa ndcropole (Schu-
macher). — 23. Aufruf. 24. Tagung des Nordwestdeutschen und des Süd-

westdeutschen Altertums-Verbandes in Göttingen. 25. Berichtigung.

Boissards Metzer Inschriftensammlung.

Von J. B. Keune, Metz.

■ Im Röm.-Germ. Korr.-Bl. V, 1912 S. 81 ff. hat Chr. Huelsen die Metzer
Inschriftensammlung des Jean Jacques Boissard (J Metz 1602) auf Grund der
von ihm 1905 in der Abteilung für Druckschriften der Nationalbibliothek zu
Paris entdeckten Reinschrift einer von Boissard selbst in seinen Antiquitates
öfters erwähnten, nach dem 17. Jahrhundert verschollenen Inschriftensammlung
besprochen und als Abschluss seiner Besprechung durch glückliche Ergänzung
der echten und nicht gefälschten Inschrift CIL XIII, 597* (Abb. 13) uns einen
Bierbrauer, [ce]rvesarius, für das römische Metz bescheert. Das von cervesia
(Holder, Alt-Celt. Sprachschatz I, 995—997) abgeleitete Wort cervesarius ist

ausserdem nur belegt durch CIL XIII, 3, 2, Nr.
10012, 7, und da die Bezeichnung fictiliarius für
«Töpfer» einer zweifellos echten, 1907 wieder-
gefundenen Inschrift CIL XIII, 586*, Lothr. Jahrb.
XVIII, S. 490 (vgl. auch Lothr. Jahrb. XXII, S.
494) ebenfalls früher fast nur durch das Zeugnis
des Lälschers Boissard beglaubigt war, so ist
nicht bloss erwiesen, dass unter den von Boissard
überlieferten Inschriften neben offenbaren Läl-
schungen echtes Gut vertreten ist, sondern es
verdankt sogar diesen Inschriften der lateinische
Sprachschatz wertvolle Bereicherung.

Wenn nun Huelsen S. 82 die Verweisung
der sämtlichen auf das alleinige Zeugnis von
Boissard zurückgehenden Inschriften unter die
'falsae vel suspectae’ im Corpus Inscriptionum
Latinarum, vol. XIII, als «methodisch ohne
Zweifel berechtigt» bezeichnet, so muss dem
entgegengehalten werden, was ich Lothr. Jahrb.
XV, 1903, S. 409 (Anmerkung) hervorgehoben
habe: «Unter die echten Inschriften sind aus
der (Metzer) Sammlung Joly aufgenommen im
CIL XIII: Nr. 4336 und 4390. Dass die beiden genannten Inschriften später
 
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