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Beck, Paul A. [Hrsg.]
Schwäbisches Archiv: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Literatur, Kunst und Kultur Schwabens — 26.1908

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Diemand, Anton: Neues über Bartholomäus Zeitblom - Z., [1]
DOI Artikel:
Merk, Gustav: Die Statuten der Priesterbruderschaft an der Liebfrauenpfarrkirche zu Ravensburg, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20209#0083

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67

desselben Jahres zusaminen, so springt
die Jdentitüt beider Personen, des Brief-
schreibers Bartholome Zeitblom, genannt
Hausner, Maler zu Ulm, und des Stener-
zahlers Bartholome Hausner zu Ulm
sofort in die Augen. ^)

Die Konstatierung, daß Zeitblom im
Nördlinger Stadtrechnungsbuch von 1491
unter dem Namen Hausner figuriert, ist
insofern sehr wichtig, als die Nördlinger
Steuerbücher, die zur Lösung der weiteren
Frage, wer Zeitbloms Vater gewesen sei,
in erster Linie zu Rate zn ziehen waren,
wohl den Namen Hausner, nicht aber
den Namen Zeitblom enthalten, wenigstens
nicht in der Zeit, die zunächst in Betracht
kommt. Nachdem wir aber wissen, daß
Zeitblom in Nördlingen unter dem Namen
Hausner in den öffentlichen Büchern er-
scheint, dürfen wir ohne, Bedenken auch
seinen Vater unter diesem Namen suchen.

Jm Steuerbnch von 1490 werden
4 Steuerzahler namens Haußner auf-
geführt: t) Endris Hawßner, wohnhaft
„ins Dötters gäßlin". 2) Mathis Hawß-
nerin, wohnhaft „ins Bopfingers gäßlin".
3) Jörg Hawßner, wohnhaft „die langen
gassen hinab". 4) Mathis Hawßner,
wohnhaft „vmb Lößlins hoff". Alle
4 erscheinen anch in den Steuerbüchern
von 1491 und 1492; die drei erstge-
nannten wohnen noch am gleichen Orte,
während Mathis Hawßner seit 1491 „im
hindern Loch" haust. Endris Hawßner,
Mathis Hawßnerin und Mathis Hawßner
(dieser nunmehr ebenfalls wohnhaft „ins
Dötters gäßlin") kehren wieder im Steuer-

») Zur Zeit, da Zeitblom sein väterliches
Erbtcil antrat, Ivar in Nördlingen anf aus-
wanderndes Vermögen eine Nachsteuer von
lO Prozent gesetzlich eingeführt. (Dorner a. a.
O. S. 49 f.) Wenn also Zeitblom 4 fl. 3 Ort
1 Pfund und S'/s Pfg> Nachsteuer bezahlen
mußtc, so bercchnct sich sein väterliches Erbteil
anf 48 Gulden 2 Ort 2^ Psund nnd lO Schilling.
(Nach der Stadtrechnung von 149l war das
Verhältnis der einzelnen Münzsorten folgendes:
1 Psund — 30 Pfg, 1 Schilling — l>/, Pfg.,
1 Pfg. — 8 Heller, 1 Ort — Gulden; der
Silberwert dcs Guldens betrug in der fraglichen
Zeit 252 Pfg. (Dorner a. a. O. S. 104),
1 Gulden alsö — Pfund). Die 20 fl., von
denen im Briefe Zeitbloms vom 21. August
1491 die Rede ist und die aus Michaelis (29.
Scptember) desselben Jahres verfallen waren,
stellen dahcr nur eincn Teil der an Zeitblom
gekommenc» Erbschast dar.

buch von 1493 und wnrden auch noch in
den Steuerbüchern von 1494 und 1495 —
sie weiter zn verfolgen erschien zwecklos —
an denselben Wohnstätten festgestellt.

Jörg Hawßner dagegen verschwindet
mit dem Jahre 1493 völlig aus den
Steuerbüchern, nachdem schon 1491 und
92 seinem Namen kein Steuerbetrag mehr
beigefügt wird. An seine Stelle tritt im
Steuerbnch von 1493(jedoch ohne Steuer-
betrag) Jörg Haußner jung, wohnhaft
„bey dem Vach thurn", der indes schon
vom folgenden Jahr ab ebenfalls aus
den Steuerbüchern verschwindet. Jm
Steuerbuch von 1494 erscheint dann Zörg
Hanßneriu, offenbar Witwe des Jörg
Haußner. (Lchluß solgt.)

Die Statuten dev j)riesterbruder-
schaft an der LiebfrauenPfarrkirche
zu Aavensburg.

Von Gustav Merk, städt. Archivar.

(Schluß.)

Über die besonderen Verpflichtungen der
Coadjutoren.

Mhre Pflicht ist es auch, znr Zeit der
W Pest die Sakramente dem Nolke zu
spenden sowohl in als außerhalb der
Kirche, die Benedictionen vorzunehmen
(ausgenommen Tauswasserweihe und
Kerzenweihe an Lichtmeß, Palmweihe am
Palmsonntag), das Weihwasser auszuteilen,
in den Offizienbüchern die zu singende
Vesper zu suchen und die Toten zu be-
erdigen. Der Wochner soll unter Ge-
märtigung einer 4stündigen Gefangen-
haltung in der Kirche oder in der Biblio-
thek nüchtern sein. Ilber 2 Stunden soll
der Wochner ohne Substitut die Stadt
nicht verlassen unter Strafe eines Kreuzers.
Die Schlüssel zum »8g.6i'tirium« haben
immer die Coadjutoren und sie gestatten
nicht, daß der Mesner dasselbe öffne.
Bei Spendung der Taufe und der Sakra-
mente solle jeder darauf dringeu, die
rechte Jntention zu haben und die Worte
mit der Handlung zu verbinden, damit
die Sakramente richtig gespendet werden.
So bestimmt das bischöfliche Dekret: »änn
entiäiulorös ktivoiispurZi st gniorurguo
ulü suoolluuoruin uä 8s.c>ruiu6utoruiu
uäiuiuistrulioukiu upprobg.ti g.pprobuu-
äiv« siuZuIgriter obsurvout iustg pg-
roolli iu loZitiiug 8g6rgui6utoruiu gä-
 
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