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Hirsch, Theodor [Editor]; Töppen, Max [Editor]; Strehlke, Ernst Gottfried Wilhelm [Editor]
Scriptores rerum Prussicarum: die Geschichtsquellen der preussischen Vorzeit bis zum Untergange der Ordensherrschaft (1. Band) — Leipzig: Verlag von S. Hirzel, 1861

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https://doi.org/10.11588/diglit.54721#0243

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CRONICA TERRE PRUSSIE. BEILAGE 4.

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Postquam autem firmatum erat consilium, et ordo milicie templi donatus, quen-
dam fratrem Hermanum nomine, qui cognominabatur Wolpoto et frater erat ejusdem
domus, in eodem loco magistrum fecerunt1, cui magister templi dedit regulam ordinis
milicie templi scriptam deinceps in eadem domo servandam. Idem frater miles erat.
Quidam etiam nobilis miles nomine Hermanus de Kirchheim coram Omnibus in eodem
loco constitutis seculo renunciavit domino in ipsa dicta domo diebus vite sue militatu-
rus, cui magister templi continuo dedit album pallium in testimonium, ut universi fra-
tres milites memorate domus deinceps albis palliis utantur secundum regule templi in-
stituta. Prelati itaque et principes Alamanie universique, qui aderant, eundem magi-
strum H. una cum domino Wolphero Pataviensi episcopo ad presentiam domini Inno-
cencii pape cum literis omnium transmiserunt, supplicantes attentius, ut domui pre-
libate ordinem hospitalis Jerosolimitani in infirmis et pauperibus, ordinem vero mi-
licie1 templi in clericis, militibus et aliis fratribus dignaretur confirmare. Dominus igitur
apostolicus, auditis et intellectis eorum literis et peticionibus, que rationabiliter petere
videbantur, ipsorum preces clementer admisit, ordines dictarum domorum domui
hospitalis sancte Marie Theutonicorum Jerosolimitani auctoritate apostolica confirmando
eidem magistro committens potestatem2.
2. Bulle des Pabsles Cölestin in für den deutschen Orden vom 22. December
1196.
Aus dem Codex dipl. ord. Theut. des Geheimen Staatsarchivs zu Berlin Manuscr.
Fol. 12. p. 59 a von Dr. Strehlcke abgeschrieben, nach verwandten späteren päbst-
lichen Bullen hie und da verbessert.
Celestinus episcopus servus servorum dei dilectis filiis fratribus hospitalis
sancte Marie Alemanorumb Jerosolimitani tarn presentibus quam futuris regulariter sub-
stituendisc in perpetuumd effectum iustae postulantibus indulgere et vigor equitatis et
ordo exigit rationis, presertim quando petencium voluntatem et pietas adiuvat et ve-
a) milice D. b) Elemanorum Cod. c) subtituendis Cod. d) perpetum Cod. e) juxta Cod..
wie dieser Schriftsteller überhaupt in schlechtem Rufe steht. Er schiebt die Begebenheiten
so zusammen, dass auch diese Versammlung noch während des Kreuzzuges von 1190 gehal-
ten wird. Er nennt nicht nur den Herzog von Schwaben, sondern auch König Philipp von
Frankreich und Heinrich (sic) von England und andere als Theilnehmer an derselben, ver-
ändert zum Theil die Personennamen, wie Guido statt Heinrich König von Jerusalem, Lud-
wig statt Hermann Landgraf von Thüringen, fügt die Personennamen der Geistlichen des
heiligen Landes hinzu, lässt einige der in unserem Berichte genannten Theilnehmer fort,
wie den Patriarchen von Aquileja, die Bischöfe von Halberstadt und Zeitz, den Herzog von
Oestreich etc. und schafft sich so eine Namenreihe, die gar keine historische Bedeutung hat.
1) Ob Hermannum in Henricum zu ändern sei (wie Dudik S. 52 thut) ist nicht ausge-
macht, wiewohl durch Dusburg und seine Nachfolger der Name Henricus Walpot zur Herr-
schaft gekommen ist. In den Calendarien wird der Name in der Regel nur mit H. angedeutet
gewesen sein. Ist Heinrich Walpot der rechte Name, so ist es ferner zweifelhaft, ob er die-
selbe Person bezeichnet, die wir oben als prior 1193 und 1194, als preceptor 1196 angeführt
fanden. Auch dies angenommen, kann nach der Umwandlung des Ordens für Krankenpflege
in einen eigentlichen Ritterorden schon von einer Meisterwahl die Rede sein, wenn der Prä-
ceptor der früheren Krankenpfleger nur als das Haupt des neuen Ritterordens bestätigt und
ihm die neue Regel übergeben wird.
2) Diese Bulle Innocenz III. ist erhalten und gedruckt bei Hennes cod. dipl. n. 4 nach
Baluze. Das Datum ist unvollständig XI Kal. Mart. (19. Februar). Wenn in Accon die Wahl
Innocenz III. (8. Februar 1198) schon bekannt war, als man die Gesandtschaft an den Pabst
verabredete, was unser Bericht voraussetzt, so konnte die Bulle, in welcher das Erbetene
gewährt wurde, nicht am 19. Februar des Jahres 1198 erlassen sein; sie würde frühstens
vom 19. Februar 1199 sein. Dies ist aber um so wahrscheinlicher, da die Gesandtschaft erst
in Folge der Versammlung im März 1198 abging. Der Inhalt dei’ Bulle Innocenz III. wurde
mit dem der Bestätigungsbulle Cölestin’s III. vereinigt in der Bulle Innocenz III. von 1209
bei Wal recherches 1, 369, erneuert 1215 Luc. David 2, 204, und mit einigen Zusätzen von
Bedeutung für die innere Verfassung des Ordens und sein Verhältniss zu geistlichen und
weltlichen Ständen von Honorius III. im Jahre 1216, Hennes cod. n. 25. Völlig gleichgestellt
mit den beiden andern Ritterorden wurde der deutsche erst auf Bitten Friedrich’s II. bei
seiner Kaiserkrönung (Urk. vom December 1221 bei Böhmer Regesten S. 119 N. 463, vgl.
Hennes n. 60 und 64) durch die Bullen Honorius III. vom 15. December 1220 Hennes n. 49
und vom 9. Januar 1221 Hennes n. 50.
Script, r. P. I. j ß
 
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