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Hirsch, Theodor [Hrsg.]; Töppen, Max [Hrsg.]; Strehlke, Ernst Gottfried Wilhelm [Hrsg.]
Scriptores rerum Prussicarum: die Geschichtsquellen der preussischen Vorzeit bis zum Untergange der Ordensherrschaft (1. Band) — Leipzig: Verlag von S. Hirzel, 1861

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https://doi.org/10.11588/diglit.54721#0667

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V. DIE ÄLTERE CHRONIK VON OLIVA
UND
DIE SCHRIFTTAFELN VON OLIVA
HERAUSGEGEBEN VON THEODOR HIRSCH.

EINLEITUNG.
Die Chronik von Oliva, welche hier zum ersten Male gedruckt erscheint,
wird zwar in zahlreichen Bearbeitungen der Preussischen Geschichte in alter
und neuer Zeit häufig als Quelle genannt; aber die meisten haben darunter
etwas von dem, was hier dargeboten wird, durchaus Verschiedenes verstanden,
und selbst von den wenigen , welche unsere Chronik Jasen oder benutzten , ist
unsers Erachtens der Werth derselben nur ungenügend erkannt worden. Schon
in diesem Umstande wird eine eingehende Erörterung der äussern Beschaffen-
heit und des Inhaltes unserer Chronik sowie des Verhältnisses derselben zu an-
dern gleichzeitigen Geschichtsbüchern ihre Rechtfertigung finden. Wir hoffen
durch diese Auseinandersetzung zu erweisen, dass unsere Chronik eine sehr
bedeutende Stelle unter den Preussischen Geschichtsbüchern einnehme, indem
sie nicht nur die wichtigste , zugleich einheimische und ursprüngliche, Quel-
lenschrift ist, auf der unsere Kenntniss der Ostpommerischen Lande im 13. und
Li. Jahrh. beruht, sondern auch den ältesten Bericht über die Eroberung*
Preussens durch den D. 0. enthält, einen Bericht, der schon dem Peter v. Dus-
burg zur Quelle diente. Wir handeln im Folgenden I. über die handschriftlichen
Chroniken von Oliva überhaupt und deren Bestancltheile, II. über die ältere
Chronik vort Oliva und deren Zusammensetzung, III. über das Verhällniss des
ersten Abschnittes dieser ältern Chronik zu dem Geschichtswerke Dusburg’s,
IV. über die Resultate, welche aus diesen Erörterungen für die Textesrecension
und die Erläuterungen der ältern Chronik von Oliva hervorgehen.
I.
Eine sauber geschriebene Quarthandschrift auf Papier, die aus dem Archive
des aufgehobenen Klosters Oliva in das königl. geheime Archiv in Königsberg
gekommen und gegenwärtig dort (unter n. 613. b.) aufbewahrt ist, hat zur Auf-
schrift: »Annalium primae monasterii B. M. de Oliva fundationis tomus primus.
Collectus partim ex antiquissimis ejusdem ecclesiae Olivensis tabulis partim
vetustissimis MSS. codicibus per venerabiles patres monasterii B. M. de Col-
bacz et fratres Olivenses conscriptis, qui vel ipsimet haec fieri oculis conspexere
vel ab iis, qui illustris ducis Swantopolci contemporanei fuere, sese audisse
 
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