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Hirsch, Theodor [Hrsg.]; Töppen, Max [Hrsg.]; Strehlke, Ernst Gottfried Wilhelm [Hrsg.]
Scriptores rerum Prussicarum: die Geschichtsquellen der preussischen Vorzeit bis zum Untergange der Ordensherrschaft (1. Band) — Leipzig: Verlag von S. Hirzel, 1861

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https://doi.org/10.11588/diglit.54721#0245

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CRONICA TERRE PRÜSSIE. BEILAGE 2.

227

Datum Laterani per manus Ceiicii sancte Lucie in Orchea diachoni cardinalis do-
mini pape camerarü xn Kal. januarii indictione xv incarnacionis dominice anno m°coxc°vio
pontificatus vero domini Celestini pape niOsic anno sexto.
3. Einige chronologische Daten über die Gründung des deutschen Ordens.
Das Chronicon Montis Sereni (—122 5) erwähnt die Gründung des Ordens beim
Jahre 1190: Porro Fridericum filium ejus, ducem Sueviae, exercitus omnis pro ipso
principem sibi constituit, a quibus et militia, quae de Theutonica domo appellatur eo-
dem tempore instituta est. Das Jahr 1190 wird als Gründungsjahr auch von allen den-
jenigen Chronisten angegeben, welche dem Bericht De primordiis oder der Chronik
von Dusburg folgen, namentlich von allen preussischen, von Hermann Corner, der
Chronica Slavica etc. Vgl. auch das Chron. episcoporum Verdensium (—1472) bei
Leibnitz Script, rerum Brunswic. II, p. 218.
Eine handschriftliche Chronik der Päbste und Kaiser von einem Thüringer Domi-
nikaner (—1261) bezeichnet zuerst das Jahr 1 200 als Gründungsjahr des deutschen
Ordens:
Anno domini mcc sub hoc papa Innocentio tertio et tempore Henrici imperatoris
hujus cepit in Acon ordo fratrum Theutonice domus.
Diese Notiz ist mit der ganzen Chronik unverändert übergegangen in das Chroni-
con sancti Aegidii (—1 474) bei Leibnitz III, p. 586 (als Compilatio chronologica bei
Pistorius Script, rer. Germ. I, 7 38), und wiederholt von dem Minoriten Martin in den
flores temporum (—1 290) bei Eccard Script, aevi medü I, p. 1551 : mcc ordo militum
Teutonicorum in Acharon sumsit initium ; so wie in dem Chronicon des Johannes Vi-
toduranus (—1 348) bei Eccard II, p. 1 734: Sub eo [Innocentio III] cepit ordo Teu-
tonicae domus oriri in Achoron. Vgl. auch De ordinibus ecclesii hinter Engelhusii
chronicon (aus dem Anfänge des 15. Jahrhunderts) bei Leibnitz III, p. 87 und Annal.
Mellicenses bei Pertz Monumenta SS. IX, p. 537.
Eine dritte überraschende Angabe bieten die Annales Colmarienses (—13 05) bei
Boehmer fontes rerum German. Stuttgart 18 43 ff. T. II, p. 1 :
Anno mccxii Passagium extitit puerorum. Ordines Teutonicorum, Minorum et
Praedicatorum oriuntur.
So findet sich auch in Silfridi presbyteri epilome (—1307) bei Pistorius T. I,
p. 694 die Notiz : mccxii In Accarone coepit ordo fratrum domus Teutonicae.

Beilage 2.
De passione sancti Adalberti narrationes m.
1. Aus der Vita s. Adalberti episcopi von Johannes Canaparius.
Die ältere Vita s. Adalberti, zuletzt in Pertz Monumenta Germ. hist. SS. IV,
p. 574ff. abgedruckt, ist von einem Zeitgenossen, einem Mönche des Klosters des
heiligen Bonifaz und Alexius auf dem Aventin, in welchem sich auch Adalbert eine Zeit
lang aufgehalten hatte, geschrieben, und zwar nach Voigt Gesch. Preussens Bd. I,
S. 653 von Gaudentius, Adalberts Bruder und Leidensgefährten auf seiner Reise nach
Preussen, nach Pertz1 * * * S. wahrscheinlicherer Annahme von dem Abte dieses Klosters Jo-
hannes Canaparius um das Jahr 9 99. Pertz meint ferner, die Nachrichten über Adal-
berts Märtyrertod habe er durch Gaudentius erhalten. Dagegen stellt W. Giesebrecht
in den Neuen Preuss. Prov. Blättern Jahrg. 1 860 Bd. 1 S. 65 die Ansicht auf, er habe
die Lebensbeschreibung schon vor Gaudentius Ankunft in Rom abgefasst, seine Nach-
richten über Adalberts Missionsreise seien vermittelt und durch Vermittelung entstellt,
Gaudentius Mittheilungen über dieselbe lägen vielmehr der in wesentlichen Dingen
sehr abweichenden Biographie des heiligen Adalbert vom Erzbischof Bruno zum Grunde,
der sich auf das unmittelbare Zeugniss der Leidensgefährten Adalberts beruft. In der
1Ö*
 
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