Da merken Menschen, dass sie sich selber
schlagen. Damit die Dritten sich freuen
können, wenn sich zwei streiten. Da
hören die zwei auf zu streiten, sie wenden
sich beide gegen die Freude des Dritten,
dem die Freude erstirbt und das Leben.
Ein Jubel braust durch das Haus als der
Dritte stirbt. Aus tausenden von Mündern
heult in diesem Jubel die ungeistige Qual
der Sorge und der Not. Ihr Leben nicht
gewollt und nicht gekonnt spielt sich
gewollt und gekonnt für sie durch jene
Menschen ab, die sich als Lichtbilder
vor ihnen bewegen. Der Film
„Potemkin“ Goskino, Moskau.
Nicht von Schauspielern dargestellt.
Nicht von Leuten, die nachahmen und
sich auf Grund dieser affenhaften
Fähigkeit Künstler nennen. Keine
Darsteller, Gestalter. Keine Mitglieder.
Glieder des Organismus Leben, das sie
schauernd in sich erlebt und gelebt
haben und erleben. Mit dem mensch-
lichen Begehren zu leben haben sie die
Begehrlichkeit der Allzulebenden ver-
nichtet. In Sowjetrussland hat die Mensch-
lichkeit über die Menschheit gesiegt. Und
wenn behauptet wird, dass auch jetzt
noch die Menschen dort hungern, so
hungern sie nicht auf Befehl von Satten,
sie hungern, um wenigstens in ihren
Kindern satt zu werden.
Kunst ist Intensität. Der Film „Potem-
kin44 ist keine Tendenzkunst. Der Film
ist Kunst. Tendenz kann Wille sein,
wird aber nie Vorstellung. Vorstellung
entsteht nur dadurch, dass das Vorzu-
stellendene organisch besteht und lebt
durch die Gliederung der notwendigen
und nur der notwendigen organischen
Bestandteile. Hierzu gehört im Film
nicht die Erklärung des Bildhaften durch
gedankliche Sätze. Der Film „Potemkim44
kann diese gedanklichen Sätze umsomehr
entbehren, da sie primär optisch in
Erscheinung treten. Die Erklärungen
sind höchstens für Blinde geeignet.
Dieser Film ist ein Beweis dafür, dass
die Tendenz durch künstlerische Mittel
absoluter Art zwangläufiger sich einstellt
als durch eine Darstellung der Tendenz,
als Wille ohne Vorstellung.
Die Menschen in Russland sind primäre
Menschen. Die Männer und die Frauen.
Weitherzig sind sie in der Weite und
durch die Weite dieses Landes. Die
Männer Knaben und die Frauen Mädchen.
Ihre Augen sind Kinderaugen, voll von
Sehnsucht, voll von Staunen. Ihre Sinne
sind ihr Denken. Und wenn ihr Denken
ganz über die Erde sinnen wird, wird
das Sinnen über die Erde sich zum Sinn
der Erde verwirklichen.
schlagen. Damit die Dritten sich freuen
können, wenn sich zwei streiten. Da
hören die zwei auf zu streiten, sie wenden
sich beide gegen die Freude des Dritten,
dem die Freude erstirbt und das Leben.
Ein Jubel braust durch das Haus als der
Dritte stirbt. Aus tausenden von Mündern
heult in diesem Jubel die ungeistige Qual
der Sorge und der Not. Ihr Leben nicht
gewollt und nicht gekonnt spielt sich
gewollt und gekonnt für sie durch jene
Menschen ab, die sich als Lichtbilder
vor ihnen bewegen. Der Film
„Potemkin“ Goskino, Moskau.
Nicht von Schauspielern dargestellt.
Nicht von Leuten, die nachahmen und
sich auf Grund dieser affenhaften
Fähigkeit Künstler nennen. Keine
Darsteller, Gestalter. Keine Mitglieder.
Glieder des Organismus Leben, das sie
schauernd in sich erlebt und gelebt
haben und erleben. Mit dem mensch-
lichen Begehren zu leben haben sie die
Begehrlichkeit der Allzulebenden ver-
nichtet. In Sowjetrussland hat die Mensch-
lichkeit über die Menschheit gesiegt. Und
wenn behauptet wird, dass auch jetzt
noch die Menschen dort hungern, so
hungern sie nicht auf Befehl von Satten,
sie hungern, um wenigstens in ihren
Kindern satt zu werden.
Kunst ist Intensität. Der Film „Potem-
kin44 ist keine Tendenzkunst. Der Film
ist Kunst. Tendenz kann Wille sein,
wird aber nie Vorstellung. Vorstellung
entsteht nur dadurch, dass das Vorzu-
stellendene organisch besteht und lebt
durch die Gliederung der notwendigen
und nur der notwendigen organischen
Bestandteile. Hierzu gehört im Film
nicht die Erklärung des Bildhaften durch
gedankliche Sätze. Der Film „Potemkim44
kann diese gedanklichen Sätze umsomehr
entbehren, da sie primär optisch in
Erscheinung treten. Die Erklärungen
sind höchstens für Blinde geeignet.
Dieser Film ist ein Beweis dafür, dass
die Tendenz durch künstlerische Mittel
absoluter Art zwangläufiger sich einstellt
als durch eine Darstellung der Tendenz,
als Wille ohne Vorstellung.
Die Menschen in Russland sind primäre
Menschen. Die Männer und die Frauen.
Weitherzig sind sie in der Weite und
durch die Weite dieses Landes. Die
Männer Knaben und die Frauen Mädchen.
Ihre Augen sind Kinderaugen, voll von
Sehnsucht, voll von Staunen. Ihre Sinne
sind ihr Denken. Und wenn ihr Denken
ganz über die Erde sinnen wird, wird
das Sinnen über die Erde sich zum Sinn
der Erde verwirklichen.