stimmten Klassentyps darin, seines Besitzes
oder seiner Besitzlosigkeit, besonderer
Schlemmergelüste oder bestimmter Dinge
die puritanisch vom Erleben ausgeschaltet
werden. Sobald ein Ich den lebendigen
Kontakt mit einer Sache verloren hat, tut
es diese gedankenlos weiter und stumpft
dadurch ab. Sind mit der Sache Ent-
täuschungen verknüpft die man sich nicht
eingestehen will weil man dann einen
Wechsel der Dinge wagen müsste, ist aber
trotzdem der Gesundungswille stark genug,
so wiederholt man in hysterischen Zwangs-
handlungen dieselben Formen oder Formen
gleicher Bedeutung, gibt sich in Übereifer
und Gereiztheit der Täuschung hin, dass
etwas Lebendiges geschehe. Erkennt man
die Enge dieser Festlegung ohne den Aus-
weg konkret zu erfassen oder infolge seiner
Einfachheit anerkennen zu wollen, so irrt
der Lebenswille in neurotische Überspannnng
und Ziellosigkeit hinein. Diese Zustände
ergeben die mangelnde gesunde Dialektik
des Lebens, an der jede untergehende
Kultur krankt, nichts äusser formal-hyste-
rischer Selbstbespiegelung oder neurotischer
Abweichung davon (Pervers:on) wird
schliesslich mehr zum Problem. Das Im-
perium jedes Ego läuft in sich leer, weil
es sein Kapital an Erlebnisformen nicht
mehr umsetzen kann, es muss sich daher
nach aussen wenden um Erneuerung zu
suchen. Daraus erklärt sich die Notwendig-
keit der Eroberung für das imperalistische
Prinzip.
Man kann also jede Sache auf doppelte
Art tun, lebendig (organisch) oder tot
(mechanisch). Mechanismen haben Sinn
als Sparvorrichtungen, so auch mechanische
Handlungen, die den Einsatz von Kräften
gegenüber bestimmten Aufgaben ersparen,
um Kräfte für andere übrig zu behalten,
die als wichtiger erachtet werden. Man
kann Kapitalist in lebendigem Sinne sein,
wenn man sein Kapital als Teil des Ge-
samtvermögens betrachtet, in diesem Sinne
verwaltet und nutzvoll anwendet. Die Be-
wusstseinsform mit der man es tut ist aber
nicht gleichgültig. Ein solcher Kapitalist
übt in einem illegalen kommunistischen
Staat einen Verwalterposten aus, müsste
ihn in einem tatsächlich konstituierten aus
der Staatsökonomie heraus erhalten. In
einem Staatssystem das das Kapital an sich
heiligt ist keine Garantie gegeben, dass der
Besitzende seinen Besitz in diesem Sinne
hinnimmt und verwendet. Es werden im
Gegenteil durch das Haften an der Wieder-
holung bestimmter Dinge Sklaven von Ge-
burt an erzogen, Modesklaven, Genuss-
sklaven, Bildungssklaven, deren Leben
problemlos langweilig oder symtomatisch
überreizt ist. Man erkennt daran, dass die
Tradition nicht mehr der notwendige
ruhende Faktor der Entwicklung, die Kon-
trolle im ständigen Fortgang ist, sondern
überflüssige Mechanisierungen enthält.
Lehnt sich organisches Gefühl in Form
persönlicher Anarchie dagegen auf, wie bei
einem grossen Teil der Jugendbewegung
oder der expressionistischen Revolution der
Künstler, so trifft dies nicht das mechani-
sierende Staatssystem, sondern der Einzelne
oder die Gruppe verneinen die ihnen
gerade sinnenfällige Form der Abtötung.
Weil man im Egozentrismus bleibt schafft
man nur Atempausen organischen Lebens
oder neurotische Umkehrungen der allge-
meinen Hysterie. Diejenigen wieder, deren
individuale Weltflucht in eine okkulte oder
literarische Romantik führt, bekämpfen mit
Worten die modernen Maschinen und Ein-
richtungen die sie doch benutzen und nicht
entbehren könnten. Sie wollen also sinn-
110
oder seiner Besitzlosigkeit, besonderer
Schlemmergelüste oder bestimmter Dinge
die puritanisch vom Erleben ausgeschaltet
werden. Sobald ein Ich den lebendigen
Kontakt mit einer Sache verloren hat, tut
es diese gedankenlos weiter und stumpft
dadurch ab. Sind mit der Sache Ent-
täuschungen verknüpft die man sich nicht
eingestehen will weil man dann einen
Wechsel der Dinge wagen müsste, ist aber
trotzdem der Gesundungswille stark genug,
so wiederholt man in hysterischen Zwangs-
handlungen dieselben Formen oder Formen
gleicher Bedeutung, gibt sich in Übereifer
und Gereiztheit der Täuschung hin, dass
etwas Lebendiges geschehe. Erkennt man
die Enge dieser Festlegung ohne den Aus-
weg konkret zu erfassen oder infolge seiner
Einfachheit anerkennen zu wollen, so irrt
der Lebenswille in neurotische Überspannnng
und Ziellosigkeit hinein. Diese Zustände
ergeben die mangelnde gesunde Dialektik
des Lebens, an der jede untergehende
Kultur krankt, nichts äusser formal-hyste-
rischer Selbstbespiegelung oder neurotischer
Abweichung davon (Pervers:on) wird
schliesslich mehr zum Problem. Das Im-
perium jedes Ego läuft in sich leer, weil
es sein Kapital an Erlebnisformen nicht
mehr umsetzen kann, es muss sich daher
nach aussen wenden um Erneuerung zu
suchen. Daraus erklärt sich die Notwendig-
keit der Eroberung für das imperalistische
Prinzip.
Man kann also jede Sache auf doppelte
Art tun, lebendig (organisch) oder tot
(mechanisch). Mechanismen haben Sinn
als Sparvorrichtungen, so auch mechanische
Handlungen, die den Einsatz von Kräften
gegenüber bestimmten Aufgaben ersparen,
um Kräfte für andere übrig zu behalten,
die als wichtiger erachtet werden. Man
kann Kapitalist in lebendigem Sinne sein,
wenn man sein Kapital als Teil des Ge-
samtvermögens betrachtet, in diesem Sinne
verwaltet und nutzvoll anwendet. Die Be-
wusstseinsform mit der man es tut ist aber
nicht gleichgültig. Ein solcher Kapitalist
übt in einem illegalen kommunistischen
Staat einen Verwalterposten aus, müsste
ihn in einem tatsächlich konstituierten aus
der Staatsökonomie heraus erhalten. In
einem Staatssystem das das Kapital an sich
heiligt ist keine Garantie gegeben, dass der
Besitzende seinen Besitz in diesem Sinne
hinnimmt und verwendet. Es werden im
Gegenteil durch das Haften an der Wieder-
holung bestimmter Dinge Sklaven von Ge-
burt an erzogen, Modesklaven, Genuss-
sklaven, Bildungssklaven, deren Leben
problemlos langweilig oder symtomatisch
überreizt ist. Man erkennt daran, dass die
Tradition nicht mehr der notwendige
ruhende Faktor der Entwicklung, die Kon-
trolle im ständigen Fortgang ist, sondern
überflüssige Mechanisierungen enthält.
Lehnt sich organisches Gefühl in Form
persönlicher Anarchie dagegen auf, wie bei
einem grossen Teil der Jugendbewegung
oder der expressionistischen Revolution der
Künstler, so trifft dies nicht das mechani-
sierende Staatssystem, sondern der Einzelne
oder die Gruppe verneinen die ihnen
gerade sinnenfällige Form der Abtötung.
Weil man im Egozentrismus bleibt schafft
man nur Atempausen organischen Lebens
oder neurotische Umkehrungen der allge-
meinen Hysterie. Diejenigen wieder, deren
individuale Weltflucht in eine okkulte oder
literarische Romantik führt, bekämpfen mit
Worten die modernen Maschinen und Ein-
richtungen die sie doch benutzen und nicht
entbehren könnten. Sie wollen also sinn-
110