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Nr. 211 * 3. Jahrgang
Tageszeitung für die Werktätige Bevölkerung der Amtsbezirks Heidelberg, Wiesloch, Sinsheim, Eppinger», Eberbach, Mosbach, Buchen,
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nto Karlsruhe Nr. 22677. Tel.-Adr.: Volkszeitung Heidelberg.
handelt sich um die „Deutsche Zeitung"', „Deut-
„Deutsches Tageblatt, „Süddeutsche Zei-
und seine Regierung zu unterdrücken"
so ist das in ganz unmißverständlicher Weise gegen den so-
zialdemokratischen badischen Innenminister gerichtet und überhaupt
gegen die ganze Richtung, in der in Baden regiert wird.
Wir sind überzeugt, daß Regierung und Landtag in der kom-
menden Woche mit aller Deutlichkeit nach München hinüber erklä-
ren werden, daß sie zwar für den Artikel des Karlsruher Staats-
anzeigers nicht verantwortlich sind, daß sie aber nach wie vor beim
Reiche und den in Karlsruhe gegebenen Zusagen stehen und nichts
gewillt sind, vor der bayerischen reaktionären Pressemeute zurück-
zuweichen.
Die badische Arbeiterschaft aber möge gerade aus diesen Vor-
gängen der letzten Tage ersehen, welche Bedeutung für sie ihre jetzige
politische Position hat und was bei der kommenden Landtagswahl
auf dem Spiele steht. Siegen die reaktionären Parteien und wird
der Einfluß der Sozialdemokratie geschwächt, würde eventuell eine
Regierung zustande kommen, in der die Sozialdemokratie keine Ver-
treter entsenden könnte, dann wäre eine Entwicklung in der Rich-
tung der heutigen bayerischen Politik unausbleiblich. Damit würde
aber die außenpolitische Gefahr noch ungeheurer und keine Aussicht
mehr auf irgend eine Verständigung mit der Entente vorhanden.
Schon jetzt schreibt der „T emp s":
„Wenn die bayerische Regierung über die Reichsregierung
fiege und wenn der Belagerungszustand aufrechterhalten werden
sollte, liege es ganz im 'Interesse des europäischen Friedens, Vor-
beugungsmaßnahmen gegen die Münchener Befahr zu treffen."
Bayern bezw. die Kligue, die jetzt in München am Ruder ist,
wird nicht siegen über das Reich, wenn die Arbeiterschaft auf dem
Damm ist, und wenn unter ihrem Einfluß alle anderen deutschen
Länder die bayerische Politik ablchnen.
tern erklärte, die Verordnung werde mit aller Schärfe gegen alle
Reaktionäre zur Durchführung gebracht werden. München
schwor Rache und siehe da, ein Artikel der amtlichen „Karls-
ruher Zeitung" mußte dazu den Anlaß geben. Der -Chefredakteur
der „Karlsruher Zeitung" schrieb am Mittwoch einen Leitartikel
„Sammlung", in dem er zur Sammlung aller besonnenen wirklich
vaterlandsliebenden Elemente aufrief, gegen alle diejenigen, welche
in pathologischer Verblendung nichts besseres zu tun wissen, als die
Grundlagen des Staates und der Verfassung zu unterhöhlen. In
dem Artikel heißt es dann:
„Sehr erschwert wird die Sammlung der verfassungstreuen
und besonnenen Elemente durch das Verhalten Bayerns. Von
neuem hat sich die Lage wieder zugespitzt und es gibt heute
ruhige und ernste Politiker, die die Ansicht vertreten, daß zwischen
dem Reich und der zurzeit in Bayern amtierenden Regierung auf
die Dauer überhaupt keine ersprießliche Zusammenarbeit möglich
sein wird, und daß bei der Neigung der Münchener Regierung,
bei einer jeden Gelegenheit in Opposition zur Reichsregierung zu
treten, ein schwerer Konflikt doch nicht werde vermieden werden
können. 'Diese Politiker machen dabei darauf aufmerksam, daß
es keineswegs nur das Kabinett Wirth ist, welches mit Bayern
fortdauernd Schwierigkeiten hat, sondern, daß auch das vorige
Kabinett Fahrenbach, dem gar keine Sozialdemokraten
angehörten, genau so schwere Kämpfe mit der Münchener Re-
gierung ausfechten mußte. Wir selbst enthalten uns eines Ur-
teils darüber, ob jene Politiker mit ihrer Auffassung der Dinge
recht haben oder nicht. Daß die „bayerische Eigenart" und die
Betätigung dieser Eigenart für die Roichseinheit gefährlich ist,
das ist allerdings eine Tatsache, an der niemand vorübergchen
darf, der überhaupt noch aktiv an der Politik teilnimmt."
Zur selben Stunde und mit einer auffallend einheitlichen Ten-
denz fielen am Donnerstag — sicherlich informiert und instruiert
von der bayerischen Regierung! — alle Münchener Rechtszeitungen,
an der Spitze die München-Augsburger Abendzeitung" und die
,-Münchener Neuesten Nachrichten" über die badische Regierung
her und suchten sie für diesen Artikel verantwortlich zu machen, ihr
vorzuwerfen, daß sie absichtlich die Verständigung zwischen Mün-
chen und Berlin erschwere, Und das alles, trotzdem die bayerische
Presse aus dem letzten bayerisch-badischen „Aschantineger-
krie g" weiß, daß für die Leitartikel der „Karlsruher Zeitung",
insbesondere, wenn sie hier mit einem großen -Stern versehen sind,
nur -der Schriftleiter Amen d persönlich verantwortlich ist. Aber
der Zweck ist ja zu durchsichtig: man will mit allen Mitteln auch
die badische Regierung unterminieren, man hofft auch sie allmählich
als Bundesgenossen im Kampf gegen Berlin engagieren zu kön-
nen. Wenn es in den „M ü n ch. Ne u e st. Nach r." heißt:
„Die „Bayerische Eigenart" geht nicht auf eine Lockerung
des Reichsgedankens aus; sondern eine Vertiefung und Verstär-
kung der Reichsfreudigk-eit. Diejenigen, die die Reichseinheit auf
das Spiel setzen, die sind wo anders zu suchen, als in
Bayern. Wir bedauern es, daß die b a d is ch e R > i
rung in einem Augenblick, in dem sich eine Verständigung zw:
Verantwort!.: Für innere u. äußere Politik, Volkswirtschaft u.Feuilleton?
Dr.E.Kraus; für Kommunales, soziale Rundschau ».Lokales: I.V.:
Dr. Kraus; für die Anzeigen: H.Horchler, sämtliche in Heidelberg.
Druck u. Verlag der Unterbadischen Verlagsanstalt G.m.b.H., Heidelberg.
Geschäftsstelle: Schröderstraße 39.
Fernsprecher: Anzeigen-Annahme 2673, Redaktion 2648.
Keine Einigung mit Bayern?
Bayern hält am Belagerungszustand fest. — Rücktrittskomödie der Herrn v. Kahr.
Der Reichsrat hebt die Zeitungsverbote auf.
Zur Lage.
Kr. Heidelberg, 10. Sept.
Mvn sicht noch nicht klar, welches Ergebnis die Verhandlungen
zwischen München und Berlin gezeitigt haben. Der materielle In-
halt der Abmachungen soll streng geheim gehalten werden bis der
bayerische Ministerrat und die K-oalitivnsparteien dazu Stellung
genommen Haden; man muß deshalb auch annehmen, daß der Ueber-
wachungsausschuß des Reichstags erst nach den Beratungen in
München heute oder Montag wieder zusammentritt. Es kann aber
keine Rede davon sein, daß der eigentliche Konflikt irgendwie be-
seitigt wäre, auch wenn eine Formel gefunden sein sollte, die für den
Moment eine Einigung vorzutäuschen imstande ist. Solange das
Kahr-Pöhnerregiment in München herrscht wird Bayern stets eine
Gefahr für die deutsche Republik bilden. Tn demselben Moment, in
dem bayerische Delegierte in Berlin gegen das Verbot des „Mies-
. bacher Anzeigers" protestieren, weist Herr v. Kahr bayerische Ge°
werrfchaftssekreläre ab, weil er keine Zeit habe und läßt er durch
seinen noch reaktionäreren Polizeipräsidenten das Anschlägen der
sozialdemokratischen und gewerkschaftlichen Aufrufe verbieten. Ist
es nicht selbstverständlich, daß die Arbeiterschaft Bayerns jetzt mit
rillen Mitteln daran geht, ihre Freiheit sich zu erkämpfen, so wie sie
ihnen von der Weimarer Reichsverfassung garantiert sind? Wohl
wird immer wieder darauf hingewiesen, daß ja die Arbeiterschaft
tM heutigen Zustande in Bayern selbst verschuldet habe, daß die
-Kchr-H-errfchaft nur das notwendige Gegenstück zur Rätediktatur
sei. Richtig daran ist, daß ohne die Rätedikt-atur Kahr nicht zu
der Macht gekommen wäre, die er heute besitzt. Aber ebenso richtig
ist, daß die Zeiten, wo ein Erich Mühsam, Levine und andere in der
deutschen Arbeiterbewegung -eine führende Rolle spielen konnten,
vorbei sind, daß die Arbeiterschaft mit Ausnahme eines kleinen
Häufleins Unentwegter, wieder fest aus dem Boden der
Demokratie steht, wieder fest in der Hand ihrer -gewerkschaft-
ichen Führer ist. Und darum verlangen auch die bayerischen So-
zialisten volle politische und gewerkschaftliche Freiheit, verlangen sie
eine Regierung, die auf dem Boden der demokratischen Republik
und treu zum Reiche steht und nicht eine Regierung, die ihre höchste
Aufgabe darin sieht, den Wittelsbachern wieder den Weg zur Mo-
narchie zu ebnen und die dazu Ludendorff, Oberst Bauer und Er-
Hardt als Mitarbeiter herangezogen hat. Die Arbeiterschaft, ins-
besondere die Nordbayerns und Frankens, verlangt die Beseitigung
der Regierung Kahr, sie droht, Nordbayern von München loszu-
losen und als sebstän-dige unmittelbare Reichsrepublik zu erklären.
Es wäre bedauerlich, wenn.es soweit kommen müßte, aber es wäre
das große Opfer, das die nordbayerische Arbeiterschaft dem Reich
im Kampfe gegen das hochverräterische System Kahr bringen
würde. Wie gut die bayerische Regierung -die Geschäfte nicht nur
der politischen sondern auch der kapitalistischen Reaktion be-
sorgt, geht aus einem Aufruf hervor, der vom Münchener Bürger-
rat, -em Industriellenverband, Hanfabund, Länderbauernkammer
usw. unterschrieben ist und in dem es u. a. heißt:
„Die unterzeichneten Verbände verurteilen die ver-
w e r f l ich e Hetze gegen die von «der überwiegenden Mehrheit
der Bevölkerung und des Landtags getragene bayerische Staats-
regierung. Sie danken der -Regierung für die Ent-
schiedenheit und die Umsicht, mit der sie, -auf dem Boden der frei-
staatlichen Verfassung fußend, die Interessen -des Landes und der
ordnungsliebenden Bevölkerung wahrgenommen hat.
Die unterzeichneten Verbände würden es aufs tiefste
bedauern, wenn die bayerische Koalitionsregierung vor dem
von verschiedenen Seiten auf sie ausgeübten Drucke zurückwiche.
Die Folgen eines solchen Vorganges könnten nicht nur für
Bayern, sondern auch für das deutsche Reich außer-
ordentlich verderblich sein.
Die Verbände bitten daher die Regierung, unbeirrt die
Linien ihrer bisherigen Politik weiter zu verfol-
g e n."
Wir hoffen, daß in diesem Kampfe die Reichsregierung hinter
, der um ihre „Grundrechte aller Deutschen" kämpfenden bayerischen
-Arbeiterschaft steht und daß sie sich unter keinen Umständen auf
! irgend einem Kompromiß einlaßt, der es der Münchener Regierung
ermöglicht, noch länger ihren reaktionären Terror ausWÜben.
Daß Baden, die demokratische Regierungskoalition Badens
und insbesondere der sozialdemokratische Innenminister den Kahr-
herrschaften in München ein Dorn im Auge sind, das wissen wir
nicht erst heute. Wiederholt ist in Bayern gegen unsere Regierung
gehetzt worden, insbesondere -gegen den Innenminister, der die Ent-
waffnungsbedingungen der Entente strikte und ehrlich durchgeführt
hat und der dafür sorgte, daß in Baden ohne Orgesch und Einwoh-
nerwehren für den Schutz der Bevölkerung gesorg war. Wir wissen,
daß die im Laufe dieses Jahres bei uns ausgehobenen Orgesch-
bureaus in sehr enger Fühlung mit München standen, -daß sie dort-
hin alle möglichen unwahren Berichte über Baden absandten und
daß dabei auch allerhand konfuses Zeug über den Innenminister zu-
sammengelogen worden ist. Natürlich hat es nun -diesen Münchener
Herrschaften wieder außerordentlich in die Nase gestochen, daß
Baden jetzt wieder unbedingt zum Reiche steht, daß für die badische
Regierung die Verordnungen der Reichsregierung geltendes Recht
sind und daß der badische Staatspräsident den Karlsruher Arbei- *
! Dar Ergebnis der Berliner Verhandlungen. I hat, einen derartig hetzerischen Angriff auf das bayerische Volk
„ , . ." . und s^ini> Ri>aii>i-Iina r II II n t 0 I» d r II ck <> n "
München, 10. Sept. Dre Verhandlungen zwischen den
bayerischen Abgesandten und der Reichsregierung haben folgendes
Ergebnis gehabt:
1. Bayern verlangt, daß gegenüber der Reichsaus-
nchmeverordnung vom 29. August die Landeszuständigkeit
gewahrt bleibt. Ein Kompromißvorschlag will diese Reichsverord¬
nung Aufheben und an dessen Stelle eine neue mit den Landes¬
behörden als erste Instanz und Beschwerderecht beim
Reichstagsausschuß einführen.
2. Bayern verlangt unveränderte Aufrechterhaltung
seines Belagerungszustandes bis zur befriedigenden Aenderung der
Verhältnisse.
3. Die Reichsregierung verlangt dagegen Auf¬
hebung des bayerischen Ausnahmezustandes und Ersatz durch die
vbeüerwähnte motivierte Reichsverordnung. Dabei werden die im
bayerischen Ausnahmezustand vorgesehene Schutzhaft, Auswerfung
und die Aufenthaltsbeschränkung wegsallen. In dem gestern abend
)47 Uhr zusammengetretenen Mimsterrat hat Ministerprä¬
sident v. Kahr eine Rede schalten und bereits seinen Rück¬
tritt angekündigt, wenn der bayerische Ausnahmezustand aufge¬
hoben weide.
Der Beschluß des Reichsrals.
Berlin, 10. Sept. Der Reichsrat behandelte gestern unter
dem Vorsitz des.Keichsmftrfftrrs Dr. Vrehnarrsr die Be¬
schwerden gegen das Zeiiungsverbvt des Reichspräsidenten. Cs
wur-L schließlich eine Entschließung verkündet, wonach die
Mehrhei L der Reichsratsmitglieder der Auffassung ist, daß nach
dem Wortlaut der Verordnung Verbote nicht ergehen konnten
wegen des Inhalts periodischer Zeitschriften vor Erlaß der Ver¬
ordnung. Die Verbote der sechs Zeitungen werden daher auf-
gehoben. Es
sches 'Abendblatt"
tun g", „Hamburger Warte" und „Heimakbote" in Ger«. st
Politische Ueberficht.
Die Lage in Speyer. — Die Franzosen bemächtigen sich
der öffentlichen Gewalt.
Ludwigshafen, 9. Sept. - Die ^Ortsausschüsse des all-
gemeinen deutschen -G e w e r k s cha ftsb u n d e s und die s o -
zialistisch en P a r t e iv v rst ä nd e -der Pfalz haben eine
Konferenz abgehalten, in der nachstehendes Ultimatum zur An- -
nähme gelangte:
Die in Ludwigshafen versammelten Vertreter «der Arbeiter-
schaft der Pfalz, -berufen, um zu den anläßlich -der Vorkommnisse
im Regierungsgebäude in Speyer vorgenvmmenM Verhaf-
tung e tt Stellung zu nehmen, m -i ß billigt diese Verhaftungen
und ist der Auffassung, daß eine weitere Inhaftierung der in Be-
tracht kommenden Personen in keiner Weise gerechtfertigt werden
kann.
Die Versammelten nehmen Kenntnis von -der bereits erfolgten
Haftentlassung ihres Kollegen Wilhelm und erwarten bis
längstens morgen abend die Entlassung der übrigen
Bechasteten, sowie die Zusicherung der Ei nste l l u n -gb es V er -
fahr e n s gegen biesel-ben. Bis dahin wird die Frage des G e -
neralstreiks zurückgestellt.
Dagegen muß von der Regierung der Pfalz mit aller Ent-
schiedenheit gefordert werden, baß sie an die ihr unterstellten Be-
hörden unverzüglich Anweisung ergehen läßt, daß dir in -den
Räume» der Amtsgebäude der Pfalz sich noch befindenden
monarchistischen Bilder sofort beseitigt
werden. Das gleiche wird von der Eisenbahn-, Justiz- und den
änderen ämKchen Behörden der Pfalz erwartet, da ein -weiteres
Verbleiben dieser Bilder von -der republikanisch gesinnten Bevölke-
rung als eine unerträgliche Provokation empfunden
werden muß.
Die Versammelten verlangten weiter, baß eine genaue Unter-
suchung angestellt wird, wer an der am gestrigen Tage in lSpeyer
erfolgten Schießerei die Schuld trägt und daß Bestrafung der
Schuldigen -erfolgt. Ferner muß eine volle Entschädigung der Ver-
wundeten und deren Angehörigen sowie der Verhafteten erfolgen.
Zur Lage in Speyer.
Speyer, 9. Sept. Die wegen der Verhaftung der Rädels-
führer bei dem Bildersturm ausgebrvchenen Unruhen können als
beige legt betrachtet werden. Die Arbeit ist überall wieder
ausgenommen worden, so daß die Stadt ihr normales Bild zeigt.
Wie verlautet, sollen im Laufe des Tages die noch in Haft -befind-
lichen Rädelsführer ebenfalls in Freiheit gesetzt werben.
Desatzungsbehörde und Speyerer Schutzpolizei.
Frankfurt, 9. Sept. Wie aus einem heute von der fran-
zösischen Besatzung in Speyer angeschlagenen Plakate über die
Auflösung der Speyerer Schutzmannschaft zu ent-
nehmen ist, hat die französische Regierung den provinziellen Be-
auftragten der Pfalz, General -d e M e tz, in Anerkennung seiner
Verdienste um die friedliche Durchdringung der Pfalz das Prädi-
kat „Exzellenz" verliehen. Die Verordnung erklärt die Speyerer
Pyliz-eimannschaft für abgesetzt, da sie unfähig sei, die Ruhe und
Ordnung aufrechtzuerhalten. Die Polizeigewalt geht vom 8. Sep-
nber ab an Besatzungstrüppen über. Nach den geflohenen
deutschen Polizisten wiob gefahndet, um sie den französischen Be°
Men Bayern und dem Reich aMubcchnen scheint^ es unterlassen satzungsbehörden zur_Verfügung zu stellen.
Bezugspreis: Monatlich einschl. TrSgerlohn 5.— Mk. Anzeigenpreise:
R SAS-m-ta», 10. S-pt. 1821
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