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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (3) — 1921

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Nr. 291 - Nr. 300 (13. Dezember - 23. Dezember)
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Tageszeitung für die Werttätige Bevölkerung der Amtsbezirke Heidelberg, Wiesloch, Sinsheim, Eppingen, Eberbach, Mosbach, Buchen,
Adelsheim, Boarberg, Tanberbifchosrheim und Wertheim.

Bezugspreis: Monatlich einschl. TrSgerlohn 6.50 Mk. Anzeigenpreise:
Dis einspaltige Petitzeile (86 nun breit) 1.80 Mk-, Reklame-Anzeigen
WS mm bre«t) 5 — Mk. Bei Wi^erholungen Nachlaß nach Tarif.
Eeheimmittelanzsigen Werden nicht aufgenommen.
GeschSstsstunden: 8—'/,6 Ahr. Sprechstunden der Redaktion: 11—12 Uhr.
, Postscheckkonto Karlsruhe Nr. 22 577. Tel^-Adr.: VoUszeitung Heidelberg.

Heidelberg, Montag, 19. Dezember 1921
Nr. 296 * 3. Jahrgang

Verantwort!.: Für innere u. äußere Politik, Volkswirtschaft «.Feuilleton:
Dr. E. Kraus; für Kommunales, soziale Rundschau und Lokales-
O. Geibsl; für dis Anzeigen: H. Horchler, sämtliche in Heidelberg.
Druck «. Verlag der Unterbadischen Verlagsanstalt G. m. b.H., Heidelberg.
Geschäftsstelle: Schröderstraße 39.
Fernsprecher: Änzeigen-Annahms 2873, Redaktion 2848.

Das Weltproblem der Reparation.
Die Antwort aus Paris. — Das Programm von London. — Die Kritik des Internationalen Sozialismus.

Die Antwort aus Paris.
WB. Paris, 17. Dez. (Havas.)
Die von der Reparation Als m Mission an die deut-
sche Regierung gerichtete Note auf das von dem Reichskanzler
vorgelegts Ersuchen um Zahlung sausschuS für die
demnächst fälligen Raten hat folgenden Wortlaut:
„Die Reparattonskommtssto« hat das Schreiben des Reichs-
kanzlers vom 14. Dezember erhalten, in dem mitgetetlt wird, daß
die deutsche Regierung nicht in der Lage ist, in vollem Umfange
die Teile der Jahresraten zu zahlen, die aufgrund des Zah-
lungsplanes am 15. Januar und 15. Februar fällig find und in
dem die Reparalivnskommisstsn ferner ersucht wird, für einen
Teil dieser fälligen Beträge Aufschub zu gewähren.
Die Kommission kau« nur ihre Ueberraschung darüber
ausdrücken, daß in dem Schreiben des Kanzlers keine ge -
«aueAngave«, weder in Betreff der Devisen, welche die
«auen Angabe«, weder in Betreff der Devisen, welche die
und 15. Februar berettzustellen imstande ist, noch betreffs der
Dauer des erbetene« Aufschubs, noch bezüglich der Garan-
tie, die für die Zwischenzeit angebsten wird enthalten sind.
Wenn die Kommission diese einzelnen Angaben nicht er-
hält, und solange die Kommission diese Angaben nicht erhal-
ten hat, isteSihruumögltch, das Ersuchen der deutschen Re-
gierung zu berücksichtigen oder auch nur zu prüfen.
Die ReparationskommWon stellt mit Bedauern fest, daß in
dem Schreiben des Kanzlers jeder Hinweis aus die
Maßnahme« fehlt, die er angttvendet hat, oder «nzu-
wendsn beabsichtigt, nm den von der Kommission in ihrer Er-
klärung vom 13. November und in ihrem Schreiben vom 2. De-
zember, auf das die Kommission die besondere Aufmerksamkeit
des Reichskanzlers lenkte, ausgesprochenen Wünschen nachzu-
kommen.
«
Kr. H e i d elberg, den 19. DezsrWer.
Wider alles Erwarten rasch ist die Antwort der Neparations-
Tommissisn aus Paris eingetroffen. Wenn die Sache nicht so
furchtbar ernst wäre, so »nützte man lachen Wer den kalten, herz-
losen Bureaukrattsmus, der in der Note zmn Ausdruck kommt.
Deutschland hat unter Hinweis auf das m-Mtivc Ergebnis von
London um ein Moratorium uachgefucht, es hat damit Las gesamte
Reparationsproblem als weltwirtschaftliche Frage neu aufgerollt.
Und die Antwort Der ReparationskomMsston? Rein ge-
schäftsmäßig srügt sie nach den Devisenbeträgen, die Deutsch-
land evtl, zahlen könnte, nach der Zeit, für die Deutschland das
Moratorium wünscht und nach den Garantien, die Deutschland
dafür gibt, Latz die gestundeten Beträge nicht verloren gehen. Und
doch liegt gerade in diesem so nüchternen Geschüftston das eminent
Positive dieser Antwort, das sie von allen ihren Vorgängerinnen
unterscheidet. Das Moratorium wird weder zugesagt noch ver-
neint, es werden lediglich gewisse Unterlagen für die Behandlung
des Stundungsgosuches erbeten. Vor allem aber arbeitet Die
Note mit keinerlei Drohungen, sie bedauert lediglich, daß der Reichs-
kanzler keine näheren Angaben gemacht hat Wer die Wege, die er
zur Sanierung der deutschen Finanzen einzuschlKKen gewMt ist.
Nmr, die geforderten Unterlagen und Angaben werden leicht zu
beschaffen sein, die wichtigste Voraussetzung wird dabei allerdings
die möglichst rasche Verabschiedung der Steuer-Vorlagen sein, und
zwar in einer Form, die zusarmnen Mit den neuen Post- und
Effenbahntariferhöhrmgen endlich einmal die Balauzicrung unseres
ordentlichen und außerordentlichen Haushalts garantiert, abge-
sehen natürlich von den Lasten des Friedensvertrags. Wesentlich
schwieriger dagegen ist die Garantiefrage. Dieser Punkt
der Pariser Note stellt die deutsche Regierung vor eine folgenschwere
Entscheidung, die das weitere Schicksal des mit dem Stundungs-
gesuch eingeschlagenen Weges bestimmen wird. Dabei hängt alles»
davon ab, was die Reparattonskomnsission mit diesem „Angebot
der Garantien für die Zwischenzeit" meint. Wenn damit gemeint
ist, daß Deutschland sich bereiterMrt, unter Voraussetzung weitesten
Entgegenkommens seitens seiner Reparationsgläubiger, auf ande-
ren und besseren Wegen im Rahmen seiner Leistungsfähigkeit die
Rsparationsschuld abz»tragen, so werden Wir Diesen Punkt mit
gutem Gewissen mit Ja beantworten und ev. ans eigener Initiative
Gegenvorschläge machen können. Wenn aber gemeint ist — und
wir befürchten nach dem Wortlaut der Pariser Note, daß zunächst
diese Deutung die richtige ist — daß Deutschland Garantien dafür
geben soll, daß es für den Fall eines Moratoriums nach Ablauf
desselben sowohl die gestmideten Beträge als auch die anderen
aus dem Londoner ReparationSplan ihm erwachsenden zahlen
wird, so wird Deutschland wohl kaum ja sagen können. Denn das
würde bedeuten, daß wir in einigen Monaten oder Jahren wieder
genau in derselben Situation stünden wie jetzt, das würde den
Verzicht auf die prinzipielle Aufrollung des Reparationsproblems
bedeuten. Schließlich aber haben wir doch das Stundmrgsgesuch
an die Entente gerichtet, weil wir nach dm Ergebnissen von Lon-
don jetzt die Zeit Kr gekommen "erachteten, das gesamte Repa-
Mtisnsproblem neu aufzurollen und eine Revision zu erzwingen.
Aber allerdings, die Erfahrungen der letzten drei Jahre Haben
-uns ja auch in der Außenpolitik mit Wasser kochen gelehrt, d. h.
wir haben gelernt, daß alle starren Festlegungen im voraus von
Uebel sind. Die Hauptsache der eingeletteten Politischen Aktion mutz
letzt zunächst mal die Erreichung eines möglichst langfristigen Mo-
ratoriums sein. Um das, was dann wieder -darnach kommt, bran-

Dis Kortferetts Aon London.
Brimrds Abreise. — Das Programm.
Paris, 18. Dez. Ministerpräsident BrtanD ist heute in
Begleitung Loucheurs, Berthe lots, Saint Aulaires und
rnohreren FinanzsachverstärMgen nach London abgereist.
London, 18. Dez. Der Londoner Korrespondent des Temps
berichtet feinem Blatt: Wie gewöhnlich am Vorabend der periodi-
schen Besprechungen zwischen Frankreich und England sehe man
ein sehr ausgedehntes Programm voraus, das Wohl
kaum im Laufe einer Woche ausgeführt werden könne.
Zuerst die Re Paratio ns frage. In dieser sehe man
Nie Möglichkeit eines deutsch-englischen Abkom-
mens in der Art des Wiesbadener Abkommens vor, auf Grund
Lessen das deutsche Reich England gewisse Produkte, wie Farben
und andere Materialien, die England notwendig hat, liefert und
in der wirtschaftlichen Wiederaufrichtung Rußlands Mitarbeiten
wird.
Zweitens soll England die französische Schuld, die 557
Millionen Pfund Sterling beträgt, annullieren und im Aus-
gleich dafür deutsche RepamtionsbsnS Serie 6 erhalten, die es
dann vernichten wird.
Drittens soll England Frankreich die Ratifizierung des Schutz-
vertrags vom 28. Juni 1919 anraten, um die Ententetnet n e
Allianz umzuwandeln, unter dem Vorbehalt, das; ein Ab-
kommen Wer die Seerüsttmgen getroffen wird. England wird sich
in diesem Falle verpflichten, Frankreich gegen jeden Angriff zur
See sicherzustellen.
Viertens endlich sollen dis allgemeinen Pröble ms
Europas in wirtschaftlicher und politischer Beziehung besprochen
werde». Die englische Regierung werde deshalb zu Beginn des
kommenden Jahres eine Konferenz Vorschlägen, an der nicht
nur die Alliierten, sondern auch Rußland und die ehemals
feindlichen Staate« teilneymen sollen. Mm» glaubt in
England, wenn Europa zeige, daß es fähig ist, die großen Schwie-
rigkeiten zu lösen, würden auch die Bereinigten Staate«
nicht länger desinteressiert sein. Das seien alles Gedanken, die in
den Einzelheiten schlecht zn definieren seien, die man aber in eng-
lischen MMerungskretsen bespreche.

chen wir uns heute noch keine Sorgen zu machen, La wird wieder
wie bisher die Zeit für uns arbeiten. Früher oder später wird
die Weltwirtschaft das Reparationsproblem irr seiner Gesamtheit
aufwersen. Dann wird der Tag gekommen sein, wo man Deutsch-
Land im demokratischer Gleichberechtigung mit zu den Verhand-
lungen heranziehen wird, Ws nüchterne ökonomische Notwendig-
keiten den Spuk von Versailles und London zerstören werde«.
Aber bis dahin wird noch ein weiter Weg sein, ein Weg voll
Dornen für die deutsche Politik. Aber Las ist jetzt nun einmal
unser Schicksal: Die weltpolitische Vernunft, die der deutschen
Außenpolitik 1880—1918 in der» entscheidenden Situationen gefehlt
hat, müssen wir jetzt in der Zwangserziehung bitterer Tatsache«
und harter Laste» lernen.
Im feiner großen Rede am Freitag hat der Reichskanzler wie-
derholt darauf Yingewiesen, wie notwendig jetzt eine einheitliche
Außenpolitik, ein gemeinsamer außenpolitischer Wille ist, daß jetzt
die innerpolitischen Partetgeg-ensätze dem Zwang der außenpoliti-
schen Situation untergeordnet werden müssen. Aber gerade die
Rechtsparteien, die in Wuhwersammlungen stets solche For-
derungen erheben, natürlich wie sie es aufsassen, kümmern sich
Heute in der Praxis am wenigstem mm diese Prinzipien. Mit Men
Mitteln suchen sie den angeblichen „Bankerott der Wirthschen Er-
füllnngspLlitik" zum Sturze der jetzigen Regierung anszunützen.
Ausgerechnet in diesem Moment stellen diese Herrschaften im
Reichstag aufs neue den Antrag der anttrepubWanischen schwarz-
wcktz-roten Flagge für die Marine und ausgerechnet in diesem
Moment betreiben die Liberalen mit Hochdruck ihren Eintritt in
die Regierung. Das Jämmerliche ist dabei die Zerfahren-
heit der Demokraten, die auch einen wirklich geschloffenen
demokratisch-republikanischen Mittelblock unmöglich macht. Wir
können jetzt in diesem Moment keine solchen innerpolitischen Aus-
einandersetzungen ertragen, jetzt wo es gilt, die ersten positiven Re-
sultate der seit dem 10. Mai betriebenen Erflillungs- und Lei-
stungspolitik zu erzielen. Alle, die damals mit vollem Verant-
wortungsbewußtssin zu dem Londoner Ultimattmr ja gesagt Haven,
müssen jetzt der Reichsregierung den Rücken stärken, damit in den
nächsten Wochen der Entscheidungen diese klare reaipolitische Linie
auch durchgehalten wird, auch dann, wenn vielleicht neue Ent-
täuschungen und Rückschläge uns erwarten. Wir dürfen jetzt unter
keinen Umständen die Nerven und dm klarm nüchternen Kopf ver-
lieren!

Deutscher Reichstag.
Erneute Aufrollung der Flaggenfrags.
Berlin, 17. Dez. In -der Heutigen Sitzung wurde zunächst
Las Gesetz Setr. Wochenh ilse in der 3. Lesmrg angenommen
mit der Aenderung, daß das tägliche SMgeld von 3 auf 4.^ Mk.
erhöht wird. Der Gesetzentwurf auf

die öffentliche Bekauntmachurrg von Verurteilungen
wegen Preistreiberei, Schleichhandel usw.
wurde nach der 1. Lesung -gegen die sozialdenwkratischen Stimmen
an den Ausschutz überwiese»». In der weiteren Beratung wurdtz
u. «. auch die
Aenderung des Einkommensteuergesetzes
in En drei Lesungen angenommen. Darnach werden jetzt bis zu
50000 Mk. Einkommen lediglich 10 Prozent erhoben.
Bei der Beratung des 3. Nachttagsetats brachten Deutsch-
nationale und Deutschliberale den Antrag ein, die Frist für die
einstweilige Führung der
schwarz-weitz-rote« Seeflagge
zu verlängern. Reichsminister des Innern Dr. Köster wandte
sich im Namen der Regierung kurz und bestitnmt gegen diesen An-
trag, der dmm in namentlicher Abstimmung mit 1S5 gegen 138
Stimmen abgelehnt wurde.
Berlin, 18. Dez. In der Sonntagssitzung, die heute um
zkl Uhr morgens begann, wurde di« dritte Lesung des
Nacht ragsetats erledigt. Die Vorlage zur Erhöhung der
Postgebühren wurde in 2. und 3. Lesum angenommen. Das Haus
vertagt sich. Der Präsident erhält die Ermächtigung, die nächste
Sitzung für dm 19. Januar festzusetzen.
Schliff; I -s Uhr nachts. -

Politische Ueberficht.
Fortbestand der „Deutschen Werke"?
Paris, 17. Dez. Die Botschafterkonferenz hat gestern de«
Bericht des Generals Nollst über Vie Umwandlung der Deut-
sche»» Werke angehört. Rach dem „Matin" hat die Botschafter^«-
ferenz eine Entscheidung noch nicht getroffen, es sei ave«
wahrscheinlich, daß sie das Ausführen von Friedensarbeiten unter
der Voraussetzung einer stärkeren militärischen Kontrolle genehmi-
gen werde.

Das Urteil des Internationalen Sozialismus
Liber die ReparaLionspolitik.
Tagung der Wiener Arbeitsgemeinschaft.
Frankfurt, 18. Dez. Di« Internationale Arbeitsgemein-
schaft sozialistischer Parteien hiett hier eine Tagung ab, an die sich
heute in der Festhalle eine öffentlich« VersEmlung anschloß. Als
erster Redner in der öffentlichen Versammlung sprach der Vor-
sitzende der Unabhängigen sozialdemokratischen Partei Deutschlands,
R-eichstagsabgeordneter Crispien, und führte aus: Das Pro-
blem Der Reparation ist zu einem Wektproblem geworden. Die
VMxr aller Länder sind daher gezwungen, zu der Neparationsfrage
Stellung zu nehmen, und es ist unmöglich, das Gedeihen der ein-
zelnen Länder und die Weltwirtschaft sicherzustellen, wen« Mittel-
europa krank ist. Wir haben beobachtet, Latz der international«
Kapitalismus »sicht in der Lage ist, die Gesundung der Weltwirt-
schaft durchzuführen. Das wird nur das Proletariat können. Des-
halb wurde in Wien und in Amsterdam der Anfang damit
gemacht, dem internationalen Kapitalismus eine internationale
proletarische Politik entgegenzustetten.
Der französische Abgeordnete Longuet hielt eine länger«
französische Ansprache, in der er darlegte: Wir französischen Sozia-
listen haben niemals Zutrauen gehabt zu den Versprechun-
gen unserer Regierungen. Es ist nicht möglich, durch eine Politik
der Reparationen der Menschheit das Glück zu bringen. Die Po-
litik der Reparationen hat bereits Bankerott gemacht, das beweist
die grobe Arbeitslosigkeit in Amerika, England und in der Schweiz.
Wenn in Frankreich die Verhältnisse auf den» Arbeitsmarkte besser
als in diesen Ländern sind, so liegt es an den großen MensHen-
verlusten, die Frankreich durch den Krieg erlitten hat. Die Kon-
sequenz aus dem Bankerott ist, wie dies bereits in Amsterdam fest-
gestellt wurde, daß die Volkswirtschaft statt durch Besetzungen,
durch die gemeinsame Arbeit und deutschen und französische»
Arbeiter wieder gutgemacht
werden soll, aber nicht so, daß Dies zur Bereicherung der kapita-
l-Wschen Klasse führt. Die Kapitalisten Frankreichs lehnen aber
einen solchen Wiederaufbau ab. Eine Proveabstimunmg in dem
zerstörten Nordfrankreich, die von unserer Partei veranstaltet
wurde, hat ergeben, datz sich die übergroße Mehrheit der nordsran-
zösischen Dörfer uud ihrer Einwohnerschaft für ein Zusammen-
arbeiten der deutsche nund französischen Arbeiter bei dem Wieder-
aufbau entschieden hat. Der französische Kapitalismus wünscht da-
gegen, daß die Politik der Reparationen 25 Jahre lang wöiterge-
trieben wird, damit er sich bereichern kann, und damit der gemein-
same Hatz weiterlebe. Der Kapitalismus hat sich als unfähig er-
wiesen, die großen Fragen zu lösen, und die Abrüstungskonferem
war in Wirklichkeit nicht mehr als eine Abrüstungskomödie.
Die Rede war von dein Nationalrat Grimm-Bern Wertta-
gen worden, der auch namens seiner Schweizer Gesinnungsgenos-
sen die Versammlung begrüßte und bemerkt«, datz in der Schweiz
zurzeit große Arbeitslosigkeit und Not herrsche. Diesem Drucke
versuchten die Machthaber einen Gegendruck entgegc-nzustellen durch
ein Ausnahmegesetz, der weit härter sei, als das frühere deutsche
SoziMstengesetz es gewssen sei. Reichstagsavg. Adler-Wien
ich erbrachte Die Grütze der ösierreichischen Sozialdemokraten und.
 
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