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Weinbrenner, Friedrich
Architektonisches Lehrbuch (Band 3): Über die höhere Baukunst — Tübingen, 1819

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https://doi.org/10.11588/diglit.6994#0008

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1

VORERINNERUNG.

Des ersten Buchs erstes Heft meines architektonischen Lehrbuchs, welches die Zeichnungslehre umfasst, habe
ich mit einer besondern neu aufgestellten geometrischen Zeichnungs-Theorie begonnen, so wie ich selbige
meinen Schülern vor allen andern Arbeiten vortrage und einüben lasse, um den Lehrling schon bei der
Uebuug im Zeichnen zum Denken anzuweisen*

Ich will nun im" gleichen Sinn versuchen, bei diesem dritten Buche, das dem hohem architektoni-
schen Stndium gewidmet seyn soll, eine nicht minder wissenschaftliche Formen - und Verzierungs-Lehre,
die ich meinen Schülern als Anfangsgründe bei dem Uebergang Von der Materialien - Konstruktion zur hö-
hern Baukunst mit Nutzen bisher vorgetragen, in diesem ersten und dem darauf folgenden zweiten Hefte
aufzustellen, und damit dem jungen Künstler eine ästhetische Norm zur richtigen Beurtheilung der Formen
und ihrer Verzierungen nach ihren vielfachen Zwecken und Verbindungen an die Hand geben.

Gewöhnlich werden dem jungen Baukünstler beim Anfänge des höhern architektonischen Studiums
die Säulen-Ordnungen oder kleine Baurisse zum Kopiren vorgelegt und in ihm dadurch der Formensinn
für eigene Erfindung unterdrückt, weil er dabei grösstentheils nur auf die getreue Nachahmung seines Ori-
ginals ohne die gehörige Erwägung der harmonischen üebereinStimmung der Form mit dem Zweck zu
sehen hat.

Hl.ih. i.Heft. *
 
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