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Weinbrenner, Friedrich
Architektonisches Lehrbuch (Band 3): Über die höhere Baukunst — Tübingen, 1819

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https://doi.org/10.11588/diglit.6994#0012

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I

ERSTES KAPITEL.

BEGRIFFE UND IDEEN

9

ÜB EB

FORMEN UND SCHÖNHEIT BESONDERS IN DER PLASTISCHEN KUNST*

§• i. J? orm nennt man alles, was im Raum, bei Flachen mit Linien und bei Körpern mit Flächen
umgränzt und eingeschlossen ist. Form hat somit jede Gestalt, die sich auf eine dieser beiden Arten
dem Auge darstellt.

§. 2. Im ersten Fall nennt man eine solche Vorstellung bildlich und im andern plastisch.

§. 3. In beiden Fällen begränzen jedoch Linien die Umrisse, und ihr ästhetischer Formengehalt lässt
sich auf gleiche Art an ihnen erkennen, und umgekehrt das neu zu Formende nach gleichen Principieü
anordnen, in so fern man ein solches Kunstprodukt erst fertigen will.

J. 4« Wenn man gleich eine befriedigende Definition von der Schönheit schwerlich geben kann, so
lässt sich doch »n Allgemeinen sagen, dass die Schönheit eines sichtbaren Objects in den räumlichen
Umrissen bestehe, und dass Farben oder der Gehalt der Materie den Kunstprodukten keine Schönheit
gebe, sondern diese nur durch mehr oder weniger zufällige Reize erhöhe und mitunter den Ausdruck
verstärke.

III. Th. i. Heft. 3
 
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