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Weinbrenner, Friedrich
Architektonisches Lehrbuch (Band 3): Über die höhere Baukunst — Tübingen, 1819

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https://doi.org/10.11588/diglit.6994#0011

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Bouterwek, Eberhard, Fernow, Heydenreich, Kreutzer, Pölitz, Richter, Schreiber, Winkelmann und
mehrere andere Gelehrte haben dagegen umfassendere und lehrreichere ästhetische Theoreme über Kunst,
geschrieben, die sich auf die philosophische Betrachtung des Schönen im weitesten Sinne des Wortes
ausdehnen.

■ Diese Werke gewähren deni Künstler eine vielfache ästhetische Belehrung, wie ich sie nicht so aus-
fuhrlich geben darf; ich beschränke mich daher nur auf die dem Künstler unentbehrlichen Ansichten und
Beurtheilungen der Formen, die ich dann in der Folge meines Lehrbuchs weiter auseinander setzen, und
von den hier aufgestellten Principien die vielfachen Anwendungen im Einzelnen zeigen werde. Man muss
sich übrigens in dieser Abhandlung keine mathematische Vorschrift für die Erfindung schöner Formen
denken, indem dieses ein Werk der Einbildungskraft und des Gefühls ist, und bildliche wie Redeformen
nicht ohne Naturgaben geschaffen Werden können» Die von mir gemachten Bemerkungen über die Schön--
heit sollen daher hauptsächlich nur die Urtheile über Erfindung berichtigen, und dem angehenden Bau-
künstler Bahn und Aussicht in das unermessliche Gebiet öffnen, welches er betreten will»

So wie der Dichter nicht erzogen, sondern geboren seyü mtisS, so auch der Plastiker und andere
Künstler, und es ist daher nicht jedem gegeben, von den besten Lehren die gehörige Anwendung zu ma-
chen, oder auch selbst bei Gegenständen des Gefühls sich auf den Standpunkt der Erörterung zu erheben.

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