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Weinbrenner, Friedrich
Architektonisches Lehrbuch (Band 3): Über die höhere Baukunst — Tübingen, 1819

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https://doi.org/10.11588/diglit.6994#0035

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ken, so dürfte eine solche mannichfahigc Zusammenstellung schon nicht mehr auf gleiche Art statt findet?,
vielmehr müssten diese Flaschen streng symmetrisch, wie Fig. 99, zusammengestellt werden, oder zum Theil
stehen, zum Theil neben oder aufeinander umher liegen, wie Fig. 100, um eine mahlerische Gruppe zu
bilden, und nicht durch Monotonie missfällig zu werden.

Dass wir übrigens eine vielzählige Reihe gleicher Formen wieder gerne in einer gleichförmigen Ord-
nung erblicken, da hingegen verschiedene mehrfaltige Gestalten lieber in einer nicht allzustrengen symmetri-
schen Zusammenstellung, falls sich die Formen nicht wieder theilweise unter sich symmetrisch ordnen las-
sen, können wir zum Theil beim Militair bemerken, wo uns die gleiche Uniform am besten in Reihe und
Glied gefällt, da wir sonst, im Gegentheil, Personen verschieden an Kleidung, so wie an Alter uud Ge-
schlecht, lieber in Gruppen und mannigfaltigen Formen zusammen gestellt sehen. Mehrere gleichförmige
Objecte sind daher nur in einer strengen symmetrischen Ordnung, wie lig. 99, zu einander zu gruppiren,
oder, wie Fig. 100, in verschiedener Ansicht der Formen, dem Auge darzustellen, wenn nur die Summe
der Formen in einem Bilde als ein Ganzes gefallen soll.

Ueber die schickliche Zusammenstellung oder Gruppirung verschiedener bildlichen Gegenstände, wenn
solche in einem gefälligen Bild erscheinen sollen, Hesse sich hier noch Vieles für den jungen Mahler, Bild-
hauer etc. etc. bemerken, weil oft die Hauptgestalt durch unbedeutende Gegenstände erhöht wird, oder
auch manche Gegenstände, besonders wenn sie von verschiedener Form sind, nicht immer aus jedem Ge-
sichtspunkt ein gefälliges und schönes Bild geben 5 allein da diese weitere Auseinandersetzung nicht hieber
gehört, so gehe ich zu dem dritten Capitel, der Betrachtung antiker Gefässn, über.
 
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