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Weinbrenner, Friedrich
Architektonisches Lehrbuch (Band 3): Über die höhere Baukunst — Tübingen, 1819

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https://doi.org/10.11588/diglit.6994#0067

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iS

ausmachen, kann sodann die Grösse in das gewöhnliche und somit jene sämtlichen Glieder in das in der
Figur bemerkte Proportionsmaas übertragen werden. Bei dem Gesims Fig. 4g verhält sich die Hohe und
Ausladung des untern Karnieses n zur Deckelplatte o, wie 1:2, und dann das obere Plättchen p zum
übrigen Theil, wie i:3, und die ganze Platte zu dem untern Karnies, wie 2:4 oder 1:2.

Eben so ist auch das Haupt- uud Deckel-Gesims, Fig. 51, proportionirt, indem sich das untere Plätt-
chen q mit dem Rundstab r und der Viertelstab s zu dem obern ganzen Gesimstheil wie 1:2, und
dann die sämtlichen einzelnen Glieder wieder, wie 5 zu 10 (i zu 2), oder wie das untere Plattchen q zu
dem Rundstab r wie f zu f, der Rundstab r zu dem Viertelstab s wie f zu der Viertelstab zur
Platte t wie : V > das Plättchen u zu dem Karniese v wie | : y, und dieser zu obern Platte w wie
V : | zu einander verhalten.

Wenn man sich die Glieder im kleinen Maas denkt, so lassen sie sich zwar, wie hier geschehen, alb
in kleine Maase auflösen, da ihre Grösse, wie die Brüche in der Rechenkunst, nur unter gleiche Benennung
kleinerer Maase oder Theile gebracht werden dürfen, allein die Haupttheile, wie hier das untere Plättchen,
das kleine Stäbchen und der Viertelstab, welche zusammen noch zu dem untern Theile gehören, sollen
sich unter einander so viel wie möglich ungetheilt zu dem darauf befindlichen Deckelgesims verhalten, und
desshalb wie hier zwei- oder mehrmal in den übrigen Gliedern enthalten seyn.

Aehnliche Beispiele Hessen sich noch viele von den Verbältnissen architektonischer Glieder angeben,
allein ihre Zahl ist zu gross, um sie alle anzuführen, und es sind darum hier nur die Hauptansichten der
Verhältnisse aufgestellt, nach welchen sie mit Rücksicht ihres Zweckes und Materials gestaltet werden
sollen.
 
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