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Nach diesen verschiedenen Maasen der Säulenweite , welche nicht blos bei der äussern Fronte der Säu-
lenreihen , sondern auch bei der Entfernung der Säulen im Innern der Gebäude anzuwenden ist, weil die
Entfernungen, wie es in den Tempelrissen Tab. XXXI Fig. 1.1. 3. u. s. w. bemerkt worden, durch lauter Qua-
drate zu bestimmen sind, lässtsich leicht ersehen, dass zwischen dem Maximum und Minimum viele Verhält-
nisse von Säulen-Distanzen Statt finden, was um so wichtiger ist, da bei der Säulenstellung auch das Haupt-
gesims mit seinen einzelnen Theilen mit in Betracht kommen muss, und demnach in der dorischen Ordnung
auf die Triglyphen und Metopen , in der jonischen auf die Motillions oder Zabnschnitte und in der korin-
thischen auf die Zahnschnitte und Balkenköpfe , die gehörige Rücksicht zu nehmen ist, damit sich diese
Gegenstände nach den Erfordernissen der Gesimse in die Colonnenfronte gehörig eintheilen. Uebrigens glaube
ich, dass es mit diesen Theilen als Triglyphen, Metopen, Zahnschnitten etc. nicht so genau in Hinsicht ihrer
Grösse zu nehmen ist , indem man sie auch in den vorzüglichsten Werken des Alterthums sehr verschieden,
bald grösser bald kleiner antrifft.
Die neueren Baumeister, wie Fignola, Sarmozzi u. a. geben zwar diese Theile in manchen Auflösungen
in Model und Partes zu den übrigen Theilen der Säule sehr mühsam an, ohne dass gerade dieselben bei
ihren Bauwerken den erwünschten Effect hervorgebracht hätten. Die Uebereinstimmung der mehr oder min-
deren Grösse der Zahnschnitte, Balkenköpfe etc. zu den übrigen Theilen, hängt, meines Erachtens, eher von
dem Material und der Constructionsart der Bauwesen ab. Der praktische Baumeister kann daher durch das
fleissige Studiren antiker Bauwerke, die mehr oder mindere Grösse dieser Theile wohl am besten zu dem
Ganzen in Harmonie bringen, ohne dass er sich gerade ganz buchstäblich an vorgeschriebene Regeln bindet.
Nach diesen verschiedenen Maasen der Säulenweite , welche nicht blos bei der äussern Fronte der Säu-
lenreihen , sondern auch bei der Entfernung der Säulen im Innern der Gebäude anzuwenden ist, weil die
Entfernungen, wie es in den Tempelrissen Tab. XXXI Fig. 1.1. 3. u. s. w. bemerkt worden, durch lauter Qua-
drate zu bestimmen sind, lässtsich leicht ersehen, dass zwischen dem Maximum und Minimum viele Verhält-
nisse von Säulen-Distanzen Statt finden, was um so wichtiger ist, da bei der Säulenstellung auch das Haupt-
gesims mit seinen einzelnen Theilen mit in Betracht kommen muss, und demnach in der dorischen Ordnung
auf die Triglyphen und Metopen , in der jonischen auf die Motillions oder Zabnschnitte und in der korin-
thischen auf die Zahnschnitte und Balkenköpfe , die gehörige Rücksicht zu nehmen ist, damit sich diese
Gegenstände nach den Erfordernissen der Gesimse in die Colonnenfronte gehörig eintheilen. Uebrigens glaube
ich, dass es mit diesen Theilen als Triglyphen, Metopen, Zahnschnitten etc. nicht so genau in Hinsicht ihrer
Grösse zu nehmen ist , indem man sie auch in den vorzüglichsten Werken des Alterthums sehr verschieden,
bald grösser bald kleiner antrifft.
Die neueren Baumeister, wie Fignola, Sarmozzi u. a. geben zwar diese Theile in manchen Auflösungen
in Model und Partes zu den übrigen Theilen der Säule sehr mühsam an, ohne dass gerade dieselben bei
ihren Bauwerken den erwünschten Effect hervorgebracht hätten. Die Uebereinstimmung der mehr oder min-
deren Grösse der Zahnschnitte, Balkenköpfe etc. zu den übrigen Theilen, hängt, meines Erachtens, eher von
dem Material und der Constructionsart der Bauwesen ab. Der praktische Baumeister kann daher durch das
fleissige Studiren antiker Bauwerke, die mehr oder mindere Grösse dieser Theile wohl am besten zu dem
Ganzen in Harmonie bringen, ohne dass er sich gerade ganz buchstäblich an vorgeschriebene Regeln bindet.