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Koninklijke Nederlandse Oudheidkundige Bond [Hrsg.]
Bulletin van den Nederlandschen Oudheidkundigen Bond — 6.1905

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Nr. 3
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Valentiner, Wilhelm Reinhold: Die Gewölbemalereien in Naarden
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https://doi.org/10.11588/diglit.17412#0096

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84

Die Gewölbemalereien in Naarden.

Die innerc Schwache, welcher die niederlandische Malerei im Laufe
des séchzehnten Jahrhunderts für einen langeren Zeitraum unterliegt, kündigt
sich schon in den ersten zwei Jahrzehnten in reichlichen Anleihen bei
auslandischen Künstlern an. Von deutscher Seite her ist Dürers Einfluss
entscheidend. Er
geht neben dem der
italienischen Kunst
her, ja geht ihm
manchmal voran.
So ist beispielsweise
die Eva auf der
Aussenseite des Ant-
werpner Triptv-
chons welches von
G. v. Kakken und
J. Six in der dan-
kenswerten Publi-
kation über althol-
landische Kirchen-
malereien ]) abge-
bildet wird, eine
getreue Kopie nach
Dürers Stich Adam
und Eva von 1504.
Das Werk. welches
cbenso wie das
Berliner Triptychon
und vieUeicht die
Alkmaarer Wand-
malereien doch wol
von Jacob Cornelisz.
selbst, nicht von

C. Buys, den J. Six geltend macht, herrührt. ist 1515 datiert und zeigt
innen noch kaum etwas von der italienischen Renaissanceornamentik, welche
erst gegen 1520 ihren Einzug in den Niederlanden halt.

Noch weitgehender ist die Nachahmung Dürers in den Gewölbemalereien
in Naarden. die 1518 entstanden sind. Ihr Verfertiger ist ein zwar dekorativ
geschickter. aber phantasieloser Künstler,wie bereits Dülberg hervorgehoben hat.
der diese und die Alkmaarer Gemalde in zwei Aufsatzen des Repertorium's für

1) Peintures ecclésiastiques du Moyen-age de 1'époque d'art de Jan van Scorel
et J. C. van Oostzaanen publiées sous les auspices de Gustave van Kalcken et accom-
pagnées de notices de Mr. Ie chev. I )r. J. Six, Kleinmann & Co. Haarlem.
 
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