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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 67.1930-1931

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M., W.: Buch und Raum der Gegenwart: Ausstellung der Genossenschaft der Bildenden Künstler Wiens
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https://doi.org/10.11588/diglit.7202#0073

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HANS PUFFER. » VORRAUM-MÖBEL«

AUSFÜHRUNG: FRANA & CO.—WIEN

BUCH UND RAUM DER GEGENWART

AUSSTELLUNG DER GENOSSENSCHAFT DER BILDENDEN KÜNSTLER WIENS

Es war ein glücklicher Gedanke, in den großen
Räumen des „Künstlerhauses" eine Über-
sicht über bewährte und junge Kräfte auf dem
Gebiete des Kunstgewerbes und der Innen-
architektur zu veranstalten. Die gleichzeitig
laufende Ausstellung des Österreichischen Werk-
bundes vermochte, durch die Raumbegrenzung
und andere Umstände behindert, kein umfas-
sendes Bild seiner zahlreichen Mitglieder zu
geben, so daß die Darbietung im Künstlerhaus
eine notwendige und wichtige Ergänzung wurde.
Unter der arbeitsfrohen Führung des Archi-
tekten Professor Otto Prutscher entstanden
allein sechsundzwanzig Innenräume; in einer
großen Anzahlvon modern eingerichteten Schau-
kästen wurden die verschiedensten kunstge-
werblichen Arbeiten gezeigt.

Gleichzeitig wurde ein in der öffentlichen
Pflege lang übersehener oder zumindest nicht
genügend geförderter Zweig ausgiebig heran-
gezogen, nämlich die einheimische Buchbinde-
kunst. Das Ergebnis war eine überraschende

vielfältige Schau sowohl technisch als auch ge-
schmacklich hochstehender Leistungen. Nicht
bloß Arbeiten aus bekannten Wiener Buch-
bindewerkstätten (Lysakowski, Dratwa, Mümm-
ler, Bakala, Günther, Koch), sondern auch aus
den Bundesländern — Bernhaupt, Lammel und
Pustet in Salzburg, Buger-St. Pölten, Gleditsch-
Wr. Neustadt — wurden gezeigt. Bei den Ent-
würfen sind Künstler tüchtige Mithelfer (R. Haas,
Prutscher, Kathrein, Ranzoni, Schulda u. a.).

Aus dem weiten Feld des Kunstgewerbes
soll diesmal das neue Gebrauchsporzellan der
Wiener Porzellanfabrik Augarten hervorge-
hoben werden. Weiters die grotesken Figuren
des in Kufstein beheimateten Walter Bosse,
die Keramiken von Gusty Mündt und Magda
Popper. Behaglich und warm durch den roten
Glasurton ein breiter glatter Kamin von Ema-
nuel Iskra in einem Wohnraum von Architekt
Armand Weiser. Unter den Silberarbeiten
fallen die Leuchter, Gefäße und Eßbestecke
der Firma Klinkosch auf, unter den Schmuck-

XXXIV. Oktober 1930. 8
 
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