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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 56): Beschreibung des Oberamts Rottweil: mit drei Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts, einem Farbendruckbild und sechs Lithographien — Stuttgart, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.12698#0444
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420

DrtsbcschrcwiMg.

Hmlleii am Uhmm^^

Gemeinde III. Kl. nüt 525 Einwohncrn, worunter 21 Evangelische..
L. Hansen, Pfarrdorf, 467 Einwohner; d. Lochenhof, Hof, 10 Ein-
wohner; o. Oberhausen, Weiler, 18Einwohner; ä. Sügmnhle, Haus,
0 Einwohner; c>. Sennerwaldhof, Hof, 7 Einwohner; k. Waldhans-
hof, Hof, 14 Einwohner; ss. Ziegelhütte, Haus, 9 Einwohner. Kath.
Pfarrei; dis Evangelischen sind nach Thieringen (O.A. Balingen) ein-
gepfarrt. 4ff^ Stnnden nordöstlich von der Oberamtsstadt gelegen.

An der von Thieringen herkommendcn Schlichenr hat der Ort
zwischen hohen Albbergen eine wirklich romantische Lage; hinter Obst-
bäumen versteckt, ist er größtentheils an dte rechtcn Thalgehänge un-
eben und unrcgelmäßig, theils auch in die Thalebene hingebaut und be-
steht meist aus minder ansehnlichen Wohmmgcn, welche dic sehr mäßi-
gen Vermögensverhältnisse ihrer Bcwohner auf den crsten Blick verrathen.
Dennoch macht der Ort wegen seincr großartigen Umgebung einen
frenndlichen Eindruck; seius Straßcn befindcn sich in gutem Zustande.

Die den h. h. Peter und Paul geweihte Kirche liegt südlich
über dem Dorf im noch ummauerten Friedhof, von dem aus man eine
beschränkte aber reizende Aussicht genießt in die frischen Wiesenthäler
und an die hohen, ernst und schroff sich ausbauenden Waldgebirge.
Die Kirche selbst wurde ganz einsach im Jahre 1788 mit etwas
schmälereni vieleckig schließendem Chore und einem hölzernen Dach-
reiter auf dem Westgiebel erbaut, enthält aber in scinem freundlichen
flachgedeckten Jnneru verschiedene Grabdenkmäler, darunter ein sehr
sehenswerthes im edlen Renaissancegeschmack an der Südseite des Chors.
Dasselbe cnthält in der Tracht vor dem dreißigjährigcn Krieg das statt-
liche lebensgroße Standbild eines Ritters im Harnisch, mit Schärpe und
Feldherrnstab; — den großcn Aussatz des Denkmals bildet das reich
umzierte Wappen und im Friese des Denkmals steht folgende Jnschrift:
Hanss Christosf Schoer ligt hie begraben,

Dem hat Gott geben Jn Sein tageu

Gross guad zeitlich Ehr ziemlich guott und muots,

Das Er kündt thuon Seim geschlecht vil guotts,

Druinb danckhet gott für Solcheu Seegen,

Ditten mit Christo Ewig zno Leben.

Danebcn eine mit dem schönen Wappen derselben Familie geschmückte,
stark verwitterte Grabplatte, von deren blmschrift noch zu lesen ist:
Jm Jar nach Christi Geburt 1592 Den letzten Juni starb der
edel und vest.. An der gegenüberliegenden Chorwand sind folgende
auch mit Wappen gezierte Grabsteine: 1) des Hector von Stuben

*1 Manche Notizen über d!e hiesigen, sowie die sonstigen frciherrl.
vou Cotta'schen Besitzungen im Oberamte werden gefälliger Mitthei-
lung dieser Familie verdankt.
 
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