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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 22.1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.44851#0028

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1Q06

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 2

Wohnhaus des Herrn Dr. Zeller in Stuttgart. Architekt: Professor Theodor
6. Fensterseite der Halle. Fischer in Stuttgart.


Tafel 14. Wohnhaus des Herrn Kommerzienrat Otto Nau-
hardt in Leipzig. Architekt: Professor Emanuel Seidl in München.
Für die Gestaltung des im Jahre 1904 errichteten Baues war die
Absicht maßgebend, ein einfaches Wohnhaus in bürgerlichem Empirestil
zu schaffen. Die schöne Lage in einem ausgedehnten Garten führte zur
Anlage von Balkons und Terrassen, und bequeme Freitreppen vermitteln
die leichte und intime Verbindung zwischen Wohnhaus und umgebender
Natur.
Das Haus selbst ist aus gelbem Sandstein auf rauh bearbeitetem,
muschelförmig gesprengtem Granitsockel gebaut. Im Erdgeschoß gelangt
man durch den Eingang, der ein stuckiertes Tonnengewölbe und gelbe
Wandplattenverkleidung erhielt, über eine breite, mit grünen Läufern be-
legte Treppe in der Hauptachse zu der großen Diele und durch seitliche
Türen direkt in die Garderoben und einen kleinen Empfangssalon (Sprech-
zimmer). Um die Diele als Zentrale gruppieren sich die Wohn- und Ge-
sellschaftsräume; in ihr ist auch die Haupttreppe zum ersten Stock mit

P,gUL vom Grabmal der Familie Franz
Clouth auf dem Friedhof Melaten-Köln.
Bildhauer: Rudolf Bosselt in Düsseldorf.


eingebautem Kamin angeordnet. Dem
Eßzimmer ist eine große Gartenterrasse
vorgelagert. Die Küche befindet sich
im Untergeschoß, und der ganze Küchen-
betrieb, ist vollständig von den übrigen
Räumen abgesondert. Nur mit dem
Eßzimmer und der Gartenterrasse be-
steht direkte Verbindung.
Der erste Stock enthält Schlafzim-
mer, Terrassen, Bad, Ankleidezimmer
und Wirtschaftsräume, ebenfalls um ein
zentrales Vestibül gelagert, während
im zweiten Stock die Fremdenzimmer
dekorativ in das Dach eingebaut sind.
Besonderer Wert wurde auf die
Fensterteilungen gelegt, deren Holz-
werk weiß, während die Läden weiß
und grün gestrichen sind.
Tafel 15. Grabmal der Fa-
milie Franz Cloutli auf dem Fried-
hof Melaten-Köln. Architekten:
Ziesel & Friederich in Köln.
Das Grabmal ist in weißgrauem
gestocktem Schwarzwaldgranit durch
die Firma Holzmann & Cie. in Frank-
furt ausgeführt worden. Die Grab-
figuren und Verzierungen sind von Bild-
hauer Rudolf Bosselt in Düsseldorf mo-
delliert und von der galvanoplastischen
Kunstanstalt in Geislingen in Bronze
ausgeführt worden.

Tafel 16.
Wettbewerb-
entwurf für das
Kunsthaus in
Zürich. Archi-
tekt : Friedrich
Paulsen in Kiel.
Ein 2. Preis.


einem Einheitspreis von 28 Mk. rund 652 000 Mk.

und



8?UJO KASAfßJ

Wettbewerbentwu-rf für das
Kunsthaus in Zürich.
Architekt: Friedrich Paulsen

Architekt: Professor
Theodor Fischer in
in Stuttgart.

Wohnhaus des Herrn Dr. Zeller
in Stuttgart.
7. Decke der Halle.

Die für die
Bestimmung des
Gebäudes wich¬
tigen Nordost-und
Nordwestseiten
sind im Entwurf
möglichst ausge¬
dehnt; dadurch
konnte der Garten
in ansehnlicher
Größe (3800 qm)
erhalten werden.
Die Räume für die
permanenteSamm-
lung wurden we¬
gen des großen
Bedarfs an Ober¬
lichtsälen in einem
Stockwerk ohne
Unter- und Ober¬
geschoß vereinigt.
Der andre Flügel
für die Sammlun¬
gen erhielt ein Untergeschoß für die Verwaltungs- und einen Teil der
kleineren Ausstellungsräume. Der an diesen Flügel anschließende Festsaal
stellt die Verbindung mit dem vorhandenen und in die Gruppe einzu-
beziehenden Wohnhaus her. Die verschiedenen Höhen der Haupträume,
das nach hinten ansteigende Gelände und die einfachen großen Formen
des Wohnhauses führten bei schlichten Architekturformen zu reicher Glie-
derung der Baumassen. Die innere Einteilung sieht für die noch in starkem
Anwachsen begriffenen Sammlungen und wechselnde Ausstellungen neben
den Kabinetten nur wenige große Säle vor, die je nach Bedarf durch beweg-
liche Zwischenwände geteilt werden können. Die Räume des ersten Stock-
werks des alten Hauses sind zu Speise-, Damen-, Rauch- und Spielzimmern
bestimmt, das Erdgeschoß zu Wirtschaftsräumen und das zweite Stockwerk
zur Hauswartwohnung. Als Material ist durchweg Putzmauerwerk, für
Sockel und Gesimse z. T. Haustein angenommen, für die Dächer Ziegel-
und für die kleineren Aufbauten Kupfereindeckung. Im Innern ist für alle
Haupträume einfache Täfelung, auch für die Deckenschrägen, vorgesehen;
für den Festsaal Stuckierung. Die Anlage erfordert bei rund 23 400 cbm
umbauten Raumes
Das Preisge¬
richt lobte die
Größe des Gar¬
tens, die geschickte
Verbindung mit
der Hauswartwoh¬
nung, die vorzüg¬
liche Einpassung
der Festräume zwi¬
schen Sammlun¬
gen und altem
Haus mit reich-
lichenOarderoben,
Vorräumen
Verbindung
dem Garten,
gute Gruppierung
desÄußern und die
vorzüglich gelun¬
genen Hoffronten.
Es bemängelte das
Fehlen der Rund¬
gangsmöglichkeit
indenErdgeschoß-
räumen, die Ab¬
messungen der
richtig gelegenen
Zugänge und die
Beleuchtung des
Vorraumes und
der Garderobe der
permanenten Aus¬
stellung, die Ent-
wicklungdes Trep¬
penhauses, sowie
»eine gewisse
Trockenheit der
Außenseiten, de¬
ren Formen bei
ihrer Verpflanzung
von München nach
Zürich doch etwas
geändert werden
müßten«.



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