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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 22.1906

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Heft 5
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Beschreibung der Abbildungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.44851#0051

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1906

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 5


Küche, gelb lackiert. Entwurf von W. von Beckerath.
Ausgeführt von den Werkstätten für Wohnungs-
einrichtung Karl Bertsch in München.

Beschreibung der Abbildungen.

Tafel 33. Wettbewerbentwurf für das Kunstausstellungs-
gebäude auf der Landesausstellung in Nürnberg. Architekten:
Gebrüder Rank in München. 2. Preis.

Zur Erlangung von Plänen für obiges Gebäude wurde von der
Münchener Künstlergenossenschaft ein engerer Wettbewerb unter Münchener
Künstlern erlassen. Von den Verfassern des vorliegenden wurde bei
Grundrißbearbeitung ein besonderes Gewicht darauf gelegt, die Räume
aller geschlossenen Künstlerkorporationen möglichst zusammen um das
große Vestibül zu legen. Ähnlich wie bei dem gegenüber gelegenen Aus-
stellungsgebäude des Staates wurde auch hier ein geschlossener Vorhof
eingeschaltet. Durch zwei große Eingangstore betritt man den Vorraum,
der durch einen kleinen stimmungsvollen Rundtempel gegen das große
Vestibül abgeschlossen ist. Letzterer bildet zugleich die Trennung von
den eigentlichen Ausstellungsräumen, zu denen ein an seiner Schmalseite
als Brunnengrotte ausgebildetes Vestibül führt. Dieses erhält zerstreutes
Licht durch verdecktes seitliches Oberlicht. Durch Gewinnung von Ecken
ist hier eine günstige Aufstellung von Plastiken ermöglicht. Die Höhe der
Räume schwankt zwischen 3 — 7 m. Die für die Fassade angewandten
klassischen Formen gestatten eine möglichst billige Ausführung, da der
Charakter der Holzkonstruktion gerade Linien bedingt.


Villa des Herrn Dr. Oerok in Ludwigsburg.

Architekt: Albert Eitel in Stuttgart.

Tafel 34. Villa des Herrn Dr. Oerok in Ludwigsburg.
Architekt: Albert Eitel in Stuttgart.
Für die Gestaltung dieses Hauses war das Bestreben maßgebend,
dasselbe dem Charakter Ludwigsburgs möglichst anzupassen. Im Erd-
geschoß befinden sich die Sprech- und Wartezimmer des Arztes rechts
vom Eingang; links ist das Speisezimmer mit Veranda und Zutritt zum
Garten, sowie Küche und deren Nebenräumlichkeiten angeordnet, während
die Hauptwohnzimmer im ersten Stock liegen. Das Äußere des Hauses
ist gelb verputzt; Erker, Balkon und Haustüreinfassung sind in weißem
Sandstein ausgeführt; das Dach ist mit Biberschwanzziegeln eingedeckt.
Die angetragenen Verzierungen der vorderen Ansicht sind leicht vergoldet,
ebenso das eiserne Balkongeländer. Die Haustür wurde grün lasiert und
mit Kupfer beschlagen. Die Fenster sind weiß, die Läden grünlich ge-
strichen. Die Bauausführung lag in Händen des Herrn Architekten Baum-

gärtner in Lud-
wigsburg, dessen
Baugeschäft die
Maurer- und Stein-
hauerarbeiten aus-
führte. Auch die
übrigen Bauarbei-
ten wurden in der
Hauptsache von
Ludwigsburger
Handwerkern ge-
liefert.
Tafel 35.
Stallgebäude
des Herrn C. S.
Houghton in
Newton, Mass.
Architekten:
Chapman &
Erazer.
Aus The Ame-
rican Architect .
Tafel 36.
Villa des Herrn
Hermann Ar-
nold in Greiz.
Architekt: Joh.
Kraaz in Berlin.


Offizierkasino in Nürnberg.
Giebel.

Architekt: J. Schmeißner
in Nürnberg.

Diese Villa ist nach dem Entwurf und unter Leitung des Assistenten
an der K. Technischen Hochschule in Berlin, Architekt Joh. Kraaz, in den
Jahren 1902—1903 auf einer Anhöhe im Osten der lieblich gelegenen Stadt
Greiz erbaut worden. Von dem Grundstück aus bietet sich dem Beschauer

ein herrlicher Blick auf die Stadt, auf das inmitten des Talkessels gelegene
Schloß und auf den schönen, den ganzen Talgrund umsäumenden Höhen-
zug. Das Grundstück fällt gegen die Straße rund 4 m steil ab, weshalb
ein besonderer Aufgang geschaffen werden mußte.
Die Haupträume des Erdgeschosses, Herrenzimmer, Salon, Speisesaal
und Frühstückszimmer, gruppieren sich nach Westen und Süden um eine
große Halle. Die Wirtschaftsräume liegen der Bequemlichkeit halber im
selben Geschoß, und zwar so, daß die Dienerschaft von der Küche und
ihren Zimmern durch die Garderobe nach dem Haupteingang gelangt, ohne
die Halle zu berühren. Im Obergeschoß liegen außer dem Damenzimmer
die Schlafräume und über den Küchenräumen die Schlafräume für die
Dienstboten. Da Küchen- und Dienstbotenräume eine geringere Höhe er-
halten haben als die umliegenden Herrschaftsräume, war es möglich, durch
Anordnung einer großen Terrasse über dem Dienstbotenschlafzimmer
direktes Licht für die Halle des Obergeschosses zu schaffen. Das aus-
gebaute Dachgeschoß ist zu Fremdenzimmern und Spiel- und Arbeitszimmern
für die Kinder ausgenutzt. Im Untergeschoß liegen die Heizung, Wasch-
küche, Dienerzimmer und ein durch eine direkte Treppe mit der Haupt-


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Villa des Herrn Hermann Arnold in Greiz.
5. Gesamtansicht.

Architekt: Joh. Kraaz in Berlin.
 
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