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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 22.1906

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Heft 6
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Beschreibung der Abbildungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.44851#0059

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1906

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 6


Wohnhaus in Berlin, Maaßenstraße 36.
1. Portal im Hof.

Architekt: Alfred J. Balcke in Berlin.

Beschreibung der Abbildungen.
Tafel 41. Wohnhaus in Berlin, Maaßenstraße36. Architekt:
Alfred J. Balcke in Berlin.
Das in der Zeit vom Juli 1903 bis Oktober 1904 erbaute Haus enthält
im Sockelgeschoß Bureauräume und in jedem der vier Stockwerke eine
herrschaftliche Wohnung mit dreizehn Zimmern, Wintergarten, Gartenhalle
und reichlichen Wirtschaftsräumen. Das Hinterland grenzt an Gartengrund-
stücke mit Landhausbebauung; deshalb wurde nur ein Seitenflügel ange-
ordnet, so daß alle hinteren Zimmer Aussicht nach den Gärten haben. Die
Straßenfront ist 28,70 m lang, die Fassade ist in Alt-Warthauer Sandstein
und Granit, die Hofseite in hydraulischem Mörtelputz ausgeführt; das Dach
des Vorderhauses ist mit grünglasierten Falzziegeln, das übrige mit roten
Biberschwänzen eingedeckt. Die Bildhauerarbeiten sind von Robert Schirmer,
die Bronzearbeiten von R. Bitschkus und von Schulz & Holdefleiß ausge-
führt, die Sandsteinarbeiten von Metzing Nachfolger. Die Grundrisse sind
vom Erbauer, Herrn Max Fränkel, die künstlerische Ausgestaltung von
Architekt Alfred J. Balcke entworfen. Die Baukosten betragen 650000 Mk.,
d.i. rund 700 Mk. für den Quadratmeter und
28 Mk. für den Kubikmeter.
Tafel 42. Wettbewerbentwurf
für das Lutherhaus in Plauen i. V.
Architekt: Hermann Thilme in Dresden.
2. Preis.
Im Erdgeschoß liegt der Luthersaal von
120 qm Grundfläche mit überdeckter, seitlich
offener Freitreppe, Vorhalle und den erfor-
derlichen Nebenräumen, sowie drei Dienst-
räumen für den Kirchner. Das Obergeschoß
enthält die Wohn- und Nebenräume für vier
bis fünf Diakonissen, das Dachgeschoß die
Wohnung für den Kirchner und Bodenräume.
Im Sockelgeschoß liegen ein kleiner Saal von
75 qm Grundfläche mit Eingangshalle und
Nebenräumen, die Wohnung für den zweiten
Kirchendiener, je ein Raum für die Wasch-
küche, für Krankenutensilien und für die Zen-
tralheizungsanlage, sowie Keller für die Woh-
nungen. Der Bau ist in allen Teilen massiv
geplant mit rauher, gelber, wetterbeständiger
Hausteinverkleidung für alle Fronten, das
Dach mit schwarzem Schiefer als Doppeldach
nach deutscher Art eingedeckt, — die innere
Ausstattung in gleichen Formen wie das
Äußere, einfach aber solid mit dunkel ge-
beizten Eichenholztüren, Fenstern, Wand- und
Deckenverkleidungen. Sämtliche Räume sollen
Dampfniederdruckheizung und Lüftungsanlage
erhalten. Die Ausführungskosten berechnen
sich für 4710,5 Kubikmeter umbauten Raum



Wohnhaus in Berlin, Maaßenstraße 36.
Grundriß von Baumeister Max Fränkel
in Berlin.


p


bei einem Einheits-
preis von 17 Mk.
auf rund 80000 Mk.
Tafel 43.
Wohnhaus in
München, Ri-
chard Wagner-
straßelö. Archi-
tekt: August Zeh
in München.
Die bevorzugte
Lage in der neuen
Richard Wagner-
straße zwischen Bri-
enner- und Gabels-
bergerstraße eignet
sich für gut bürger-
liche, aber nicht zu
große Wohnungen.
In jedem Stockwerk
wurden deshalb zwei
Wohnungen, die
eine mit vier, die
andre mit fünf Zim-
mern und allem Zu-
behör hergestellt.
Dabei wurden die
Vorplätze besonders
berücksichtigt; sie
sind sehr geräumig,
gewölbt und direkt
beleuchtet. Die


Raumwirkung ist ansprechend, bei aller Vornehmheit anheimelnd. Wohn-,
Schlaf-und Wirtschaftsräume sind gruppenweise angeordnet und voneinander
getrennt. Nach außen präsentiert sich das Gebäude als gut bürgerliches
Wohnhaus im Putzcharakter. Für die Formensprache der einzelnen Bau-
glieder war die Art der Behandlung des Putzmaterials (Isarsandkalkmörtel)
maßgebend. Die ganze Fassade wurde gewissermaßen aus einem Stück
behandelt, indem Verzierungen, Skulpturen etc. nicht angeklebt und auf-
gesetzt, sondern aus der Masse freihändig herausgeschnitten wurden, wo-
durch das Ganze einen eigenen einheitlichen Charakter erhielt. Die Bau-
ausführung erfolgte durch die Firma Karl und August Zeh in München.

Tafel 44. Arztwohnhaus der Lungenheilstätte Melsungen.
Architekten: Schmieden & Boethke in Berlin.
Die in den letzten Jahren zahlreich erbauten Volkslungenheilstätten
sind in der Regel mit villenartig ausgebildeten Wohnhäusern versehen, die
bei der Abgeschiedenheit der meisten derartigen Anstalten dem leitenden
Arzt und seiner Familie eine behagliche Wohnung und Ersatz für manche
Entbehrung bieten sollen, welche die Einsamkeit mit sich bringt. Zwei Bei-


Tür- und Wandbekleidung im Standes-
amt an der Fischerbriicke in Berlin.

Architekt: Stadtbaurat Ludwig Hoffmann
in Berlin.
Bildhauer: Westfahl.

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