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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 22.1906

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Heft 6
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Kleine Geschäftshäuser
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https://doi.org/10.11588/diglit.44851#0058

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1906

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 6


Pfeilerschmuck am Ausstellurigssaal der Möbelfabrik
»Nederland« in Groningen.
Architekt: Ant. J. Sanders in Groningen.
Bildhauer: W. Th. Staver.

Dach ist mit ro-
ten Falzziegeln
eingedeckt.
In dem Hause
von Hugo
S c h u 1 z e N a c h-
f olger in der
Obernstraße,
dessen Grundriß
vom Unterneh-
mer F. Wach-
hausen herrührt,
ist im Erdge-
schoß ein Dro-
genladen, im er-
sten und zweiten
Stockwerk sind
Kontore und im
dritten Geschoß
eine Wohnung.
Der Sockel be-
stehtausgestock-
tem Granit, die
Pfeiler und Gie-
bel aus Rehbur-
ger Sandstein,
die Flächen aus
rotenZiegeln und
weißem Putz,
das Dach aus
Falzziegeln.
Das Haus
von G r ü n h a-
gen & Comp.
am Schlüsselkorb
ist nur umgebaut.
In den drei Stock-

werken sind Wohnungen; im Erdgeschoß ist ein Schuhladen. Die Fassade
besteht aus poliertem hellen Granit, aus Hilssandstein und naturroten Back-
steinen; das Dach ist wiederum mit roten Falzziegeln gedeckt.
Wer, wie ich kürzlich, von Bremen in schneller ununterbrochener
Fahrt zum erstenmal nach Utrecht gelangt, die Bremer Gesamtstimmung
noch vor Augen, dort aussteigt und in der altberühmten Stadt Verwandtes
oder vielmehr ein noch einheitlicheres altertümliches Bild zu finden erwartet,
wird wie ich aufs höchste überrascht sein, nach dem Überschreiten der
Oude Gracht beim Eintritt in den ältesten Teil der Stadt von ganz modernen
Bauten begrüßt zu werden, wie die vom Architekten R. Ryksen erbaute


Ausstellungssaal der Möbelfabrik »Nederland« von J. A. Huizinger in Groningen.
Architekt: Ant. J. Sanders in Gröningen.


Zentralapotheke mit ihrer energisch bewegten, farbenfrohen Fassade und
der erst seltsam anmutenden, aber aus dem schiefen Grundriß wohl be-
gründeten Loggiaanordnung. Wenige Schritte davon steht das kleine Haus
Voorstraat 18, von R. Diks sen. erbaut, dessen Erdgeschoß einen großen
Ladenraum bildet, durch den auch der Durchgang zu den obenliegenden
Wohnräumen führt. Leider gibt die kleine Photographie nicht den vollen,
durch die frische Farbenwirkung des Materials noch erhöhten Reiz dieser
kleinen und so sachlichen Fassade wieder.
Unverkennbar dieselbe Handschrift, wie die Zentralapotheke zeigt
das erste in diesem Jahr fertiggestellte Hotel Bellevue, das durch die häufige
Wiederholung des Hufeisenbogens etwas unruhig erscheint. Wir sehen
daran die volle Unbekümmertheit, mit der die moderne belgische Richtung
inmitten der alten, gänzlich unbedeutenden Umgebung einsetzt.
Wie streng und ernst erscheint demgegenüber die von Architekt Ant.
J. Sanders entworfene kraftvolle Front des Anbaues der Möbelfabrik »Neder-
land« in Groningen, der zwei Ausstellungssäle von 18:40 m Fläche enthält.
Die knieenden Figuren zweier Holzarbeiter und eines die Flügel spreizen-
den Pfaues, welche in Stein ausgeführt die Pfeiler schmücken, sind von
dem Bildhauer der Möbelfabrik W. Th. Staver ausgeführt.
Zum Schluß sei noch ein zur Ausführung bestimmter Entwurf des
Architekten J. H. W. Lehman mitgeteilt, der aus einem Wettbewerb für
ein größeres Ladenhaus der Firma Zijlstra & Rupp in Arnheim herrührt
und kürzlich in »De Bouwwereld veröffentlicht wurde. Erdgeschoß und
erstes Stockwerk bilden einen großen Verkaufsraum, an den sich rückwärts
auf dem spitz zulaufenden Ende des Grundstücks ein Kontor anschließt.



Wohn- und Geschäftshaus
in Utrecht, Voorstraat 18.

Architekt: R. Diks sen.
in Utrecht.

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Pfeilerschmuck am Ausstellungssaal der Möbelfabrik »Nederland« in Groningen.
Architekt: Ant. J. Sanders in Groningen.
Bildhauer: W. Th. Staver.
 
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